Hi dagegen!
dagegen hat geschrieben:
Lamarck hat geschrieben:
Klingt halt einfach nach 'Stimmen im Kopf' ... .
Nein, sondern wir hören diesen Satz tatsächlich, von anderen Menschen nämlich.
Ja: Jetzt höre ich von Dir, dass 'wir' diesen Satz von anderen Menschen hören, die 'Stimmen im Kopf' hören ... .
dagegen hat geschrieben:
Wie schon gesagt: der Atheist muss bei der Erkenntnis, dass Vertrauen flüchtig ist, stehen bleiben. Das ist auch sein gutes Recht. Nur stellt sich für mich die Frage, warum wir uns einem schlechten Vertrauensbegriff unterwerfen sollen, wenn wir "Vertrauen" besser aussagen oder formulieren können? Das ist für mich gänzlich unverständlich.
'Vertrauen' ist eine Emotion. Das Kleinkind benötigt diese Emotion; es ist für das Kleinkind auch nicht nötig, darüber zu kommunizieren. Wenn ich sage, ich vertraue darauf, dass mein Arbeitgeber am Monatsende mir mein Gehalt überweist, dann hat dies mit Gefühlsregungen nichts zu schaffen. Die Emotionen werden bei mir erst dann aufbrechen, wenn es bei dem geschilderten Vorgang zu Unregelmäßigkeiten kommt. Und was dabei kommt, ist kein 'Vertrauen' sondern gewisse Formen der Ungehaltenheit ... .
Jenes, was in Bezug zum Kleinkind mit 'Vertrauen' gleichgesetzt werden kann, ist Geborgenheitsgefühl. Dergleichen findet sich beim erwachsenen Menschen sonst im übergeleiteten Sinne in der Reproduktionsabteilung. Im religiösen Sinne ist dergleichen nichts als Infantilität - d. h., hier zeigt sich ein gewisser Entwicklungsrückstand.
dagegen hat geschrieben:
Also: der Ball liegt für mich im Feld des Atheisten. Nicht ich muss erklären, warum ich an Gott glaube, sondern er muss erklären, warum er die schlechtere Wahl getroffen hat. Denn das ein rein irdisch-weltlich gefasster Vertrauensbegriff die schlechtere Wahl ist, weil ein solches Vertrauen eben flüchtig ist, liegt auf der Hand. Nicht ich muss erklären, warum ich nicht die schlechtere Wahl getroffen habe. Das wäre absurd. Warum soll man das Schlechte dem Besseren vorziehen?
Im Englischen gibt es die hübschere Formulierung für die Verbindung von 'Glaube' & 'Vertrauen':
faith.
Abgesehen davon: Der Atheist benötigt keinen 'Glauben', wenn er sagt,
"Ich glaube, ..." heißt dies emotional neutral nichts weiter als
"Ich vermute, ...". Weiters benötigt der Atheist kein Vertrauen/Geborgenheit, wenn kein genetisches Interesse dahinter steht (Sexualpartner/Verwandtschaft). In Abschwächung gilt hier vielleicht noch der Sozialverband ('Rudelangehörige' wie Clique, Bekanntenkreis, Hund & Katze, Stammtisch ... .)
Du hast die schlechtere Wahl deshalb getroffen, weil Du auf das Credo [
sic!] der Aufklärung verzichtest:
Sapere aude! Geborgenheitsdefizite münden zwangsläufig in Nietzsches Sklavenmentalität ... .
Cheers,
Lamarck
„Nothing in Biology makes sense, except in the light of evolution.†(Theodosius Dobzhansky)
„If you can’t stand algebra, keep out of evolutionary biology.†(John Maynard Smith)
„Computers are to biology what mathematics is to physics.†(Harold Morowitz)