Ruth hat geschrieben: ↑Das ist ja auch schwierig, weil Gott immer jemand ist, der nicht über die bewussten Sinne wahrnehmbar ist. Es liegt also immer in der Definition des Einzelnen, woran dieser (für sich selbst) festsetzt, dass das, was er/sie (unsichtbar) wahrnimmt, "Gott" sei.
…
Für mich sind die Muster inzwischen klar, als Spuren, die ich Gott zuordne.
Sobald du das „für mich“ ins Zentrum stellst und dabei explizit den Absolutheitsanspruch herausnimmst, gehört es eher zu deinem Privatbereich.
Natürlich kann man fragen, woher du die Idee hast, „Muster“ dahingehend zu „erkennen“, dass sie von etwas verursacht worden sein sollen, für das du mit dem Wort „Gott“ deine Anbetungshaltung ausdrücken möchtest – diese Idee geht nicht von deinem Privatbereich aus, sondern stammt von aussen, also genau aus dem Bereich, für den du explizit die Gültigkeit
deines „Erkennens“ infrage stellst.
Nun würde ich sagen:
Religion ist gefährlich, wenn es zu Abstimmungen/Festlegungen zwischen „Gläubigen“ kommt, also der Privatbereich verlassen wird.
Am besten wäre es, Religion spielt sich voll und ganz im Privatbereich ab.
Leider funktioniert das nicht, denn es genügen ganz harmlose Situationen (z.B. der „Gläubige“ will auf einen anderen Menschen unterstützend einwirken und erzählt diesem Menschen, wie es beim „Gläubigen“ „funktioniert“), damit es zu Abstimmungen/Festlegungen kommt.
Religion ist quasi falsch, egal aus welcher Richtung
Nun willst du aber einen positiven Effekt für dich herausziehen können aus dieser „Glaubens/Erkennungs“-Übung, was ich dir ohne Probleme zugestehe, denn wir können uns alle derart auf Geschichten einlassen, dass wir in Rollen schlüpfen und daraus Motivation ziehen.
Der einzelne „Gläubige“ trägt ein wenig die Verantwortung, dass er nicht ein dumpfes Unterstützungszahnrad im Machtspiel von Religion wird.
Wenn du es schaffst, den Privatbereich sauber vom Öffentlichbereich abzutrennen und nur im Privaten die Funktion für möglich hältst, dann könnte es dir gelingen.
Insgesamt wird dies aber wohl nur für wenige „Gläubige“ machbar sein und diese kleine Gruppe wird in ihren jeweiligen Religionen nicht gerade als „Elite“ angesehen werden – ich vermute das ist auch das, was du erlebst.
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“SamuelB“ hat geschrieben: ↑Mich persönlich bringt es keinen Schritt weiter, andere überzeugt zu haben. Es ist nicht automatisch eine Bestätigung, dass ich Recht habe, nur weil mir vllt 20 Leute glauben.
Im Grunde bringt das niemanden einen Schritt weiter – es kann aber sein, dass es um eine Religion geht, die hierzu einen Bonus verspricht und dann denkt der verbreitende „Gläubige“, dass er etwas ganz Dolles geschafft hat.
“SamuelB“ hat geschrieben: ↑Den Rundfunkbeitrag zahle ich übrigens auch nicht freiwillig, sondern weil Zwang besteht.
Ja, es ist schon erstaunlich, wie teuer und wie „freiwillig“ wir uns die tägliche Bankenwerbung erkaufen müssen
“SamuelB“ hat geschrieben: ↑Einige Christen wollen sich von Frauen in Glaubensfragen grundsätzlich nichts sagen lassen und verweisen auf ein Lehrverbot gemäß Paulus. Dann kommen lange Diskussionen, was Lehren überhaupt ist und ob eine Frau Befugnisse überschritten hat.
Ja, und das alles in einer Religion mit angeblicher „Liebes- und Friedensausrichtung“, einem Themengebiet, für das Frauen auf Basis ihres weichen Körpers die eigentlichen Experten sind. Die Evolution hat hier eine Entscheidung getroffen, aber die Religions-Hardliner wissen es natürlich mal wieder besser.
Naja, mich erstaunt das nicht so fürchterlich, denn den Ursprung des Christentums sehe ich nicht in der „Jesus“-Figur sondern in knallharten zelotischen Vorgängen (aber dazu gibt es ja einen anderen Thread).
“SamuelB“ hat geschrieben: ↑In welchem Rahmen kann man das ansprechen? Meine Lebensgestaltung ist jetzt nicht gut dafür geeignet, dass ich mich mit Organisationen anlege.
Da wir darüber reden, ist der Anfang bereits gemacht.
Ich denke, Korrektheit bahn sich ihren Weg – mal schauen wo unsere kleine „Flaschenpost“ überall auftaucht
