sven23 hat geschrieben:Diese "Anlage" zur Transzendenz ist wohl eher ein Kolateralschaden, der dank der Gehirnleistung aus der Fähigkeit zur Selbstreflexion einerseits und dem Unverständnis über die Welt andererseits entstanden ist.
Das führt aber nicht notwendig dazu, über sein Woher und Wohin nachzudenken - da würde es reichen zu sagen: "Kapiere ich nicht".
sven23 hat geschrieben:Wäre es nicht mal Zeit, diesen Ballast abzuwerfen?
Wird in der westlichen Hemisphäre doch seit fast 200 Jahren gemacht. Zwar gibt es in den USA noch eine schein-christliche Hochkultur, aber diese hat diesen "Ballast" auch schon lange abgeworfen. - Ja - es kann sein, dass menschliches Dasein und göttliches Sein für eine Zeit komplett getrennt sein werden. - Kommt zyklisch immer wieder mal vor.
Salome23 hat geschrieben:Halte stets im Bewusstsein fest, woher du grade kommst(von daheim) und wohin du gehst (zum Bioladen/Friseur/Freunde etc.)
Da ich heute mit dem Fahrrad unterwegs war, hat das tatsächlich eine Rolle gespielt. - Aber es ist schon interessant, wie selbstverständlich geistige Entfremdung sein kann.
Salome23 hat geschrieben:Wenn Gott schon vorher weiss, also......und er helfen könnte, es aber nicht tut-würden wir Menschen dies als " unterlassene Hilfeleistung" bezeichnen...
Bevor man solche Fragen detailliert bespricht, muss man die Voraussetzung dafür akzeptieren, dass Antworten nur sinnvoll auf der Basis sind, dass das Zentrum der menschlichen Existenz NICHT das Dasein ist. Mit anderen Worten: Die menschliche Existenz ist primär eine geistige Existenz, die durch die Befruchtung zur Daseins-Existenz wird.
Wenn man diese (Voraus-)Setzung NICHT macht, ist Deine Frage unbeantwortbar im Zusammenhang mit Gott - dann gibt es keinen Gott, den Du fragen könntest.
Naturalistisch gesehen sind solche Fragen dagegen leicht zu beantworten: Auslese, Ausschuß - wie's halt kommt. - Aber das wäre dann keine geistige Diskussion - weil die dann fehl am Platz ist.