Das jetzige System "Kapitalismus und Demokratie" muss nicht ungedingt das Beste aller Möglichkeiten sein. Am Beispiel Chinas sieht man, wie Kapitalismus und eine autoritäre Gesellschaftsform gestaltet wird. Falls die Chinesen einen Weg finden, weitgehende persönliche Freiheit und politische Ineinflussnahme zu trennen, könnte das eine Alternative zu unserem System sein.Punch hat geschrieben: ↑Mi 6. Mai 2020, 08:46
Aber wenn Kapitalismus und Demokratie notwendigerweise eine Symbiose bilden, aufeinander sozusagen angewiesen sind, und wir die Demokratie selbst nur noch in dekadenten Schwundstufen erleben, auch im Schwanengesang des Kapitalismus, so macht man sich trotzdem so seine Gedanken, wie es "danach" aussehen könnte, wenn es denn ein "danach" überhaupt gibt.
Von der totalen oder auch anarchistischen Diktatur bis zum Menschen im Holozän wieder als primitiver Beutegreifer, wenn nur noch der Mensch als einzige Nahrungsquelle zu Verfügung steht, sind da viele Szenarien möglich. Obwohl ich an den immer wieder genüsslich propagierten Untergang des Abendlandes nicht so recht glauben kann, das sind für mich oft nur zeitgeistliche Sprachröhren fundamentaler Spießerlogik.
Allerdings hat das chinesische Modell ein grundlegendes Problem. Die Partei garantiert zurzeit als Ersatz der partiellen Entmündigung der Bürger Wohlstand, Stabilität und Gesundheit. Ist das nicht nehr gegeben, steht das System auf der Kippe.
Abgesehen davon lieber Punch, bin ich auch deiner Meinung, dass das Abendland sowohl wirtschaftöich als auch politisch weitaus stabiler ist, als das die Untergangspropheten gerne hätten.
