SamuelB hat geschrieben: ↑Sa 18. Apr 2020, 15:06
Vor ein paar Tagen stolperte ich über folgende, sinngemäße Aussage: "Du verbringst deine kostbare Lebenszeit damit, Sch***e im Internet zu posten. That's so stupid." Iwie habe ich mich angesprochen gefühlt.

Naja, es muss bei einem nicht so sein, aber es tatsächlich eine Gefahr, dass wir in "Ersatz-Realitäten" aufgehen. Statt eigene Erfahrungen zu machen, die anderer machen. Das ist aber nicht nur im Internet so, das ist schon wenn man Fernsehfilme ansieht, Radioerzählungen lauscht oder nur ein Buch liest. Denke, das kann nur jeder für sich selbst beantworten: wieviel Freitzeit verbringt man mit anderen direkt (jetzt mal die Seuche außen vorgelassen) und wieviel Freizeit verbringt man in "künstlichen Realiitäten". Und wenn das Verhältnis stimmt, denke ich, ist es auch völlig Wurst, ob dabei auch Sachen dabei sind, die ein anderer als Sch*** sieht oder was auch immer. Ich mal mal über zwei Jahre hinweg ein Vampirbuch nach dem anderen gelesen (die auch eigentlich für ein anderes Alter geschrieben sind). Und? Es war gelegentlich ein paar Stunden Urlaub. Und je weniger Realität, desto besser. Abwechslung. Finde das okay.
Hier kann man sich wenigstens sachlich auseinandersetzen für Themen, die sonst im Alltag sicher zu kurz kommen.
Das Ego wäre Selbstbetrug.^^ In diesem Vergleich gibt es den Tropfen doch erst, wenn man ihn aus dem Ozean rausnimmt. Ansonsten ist das eine gigantische Aneinanderreihung von Molekülen.
Ja, das Ego ist Selbstbetrug, vor allem: es kann nie endgültig befriedigt werden. Das Ego übersieht, das es den anderen braucht. Und das kann manchmal bei Super-Egos kann skurille Züge annehmen, z.B. der Trump in den Staaten. Der braucht Einschaltquoten, aufgefühlte Gefühle anderer (sofern er es bewirkt hat), Anerkennung, usw. und da spielt es auch keine Rolle, wenn die Inhalte so trivial, platt und kindisch sind wie so manche Promi-Container-Shows (die villeicht sogar gute Lehrfilme für Psychatrie-Studenten wären).
Es wäre interessant, wenn Trump mal wie Jesus 40 Tage in der Wüste wäre - so ganz für sich alleine. Wird hätten sicher auch Probleme damit, aber bei ihm. .... Ja, das wäre interessant.
So stelle ich mir doch die Engel vor.
Da habe ich keine bestimmte Vorstellung. Habe mich schon mal gefragt, ob der "Schutzengel" so eine Art "Übergeordnetes, nicht bewusstes Ich" ist, der sehr schnell eine Vielzahl von Informationen - eben da unbewusst - verarbeiten kann, selbst Beobachtungen aus dem Augenwinkel, oder Töne, die es nicht ins Bewusstsein schaffen. Und diese zur Lösung eines Problems führen, bevor es der Betreffende bewusst wahrnimmt. Und dann das Gefühl hat, er sei aus einer Situation schon fast übernatürlich herausgeführt worden.
Und das sagt erst mal nur was über den Menschen aus und nicht über die Gottheit. Ob die denn tatsächlich so drauf ist, müsste man selbst erfahren. Ich habe mit der Vorstellung eines allumfassenden Schöpfergottes Probleme und komme besser zurecht, wenn ich mich - je nach Lebenslage - mit Einzelnen beschäftige. Wenn es einen allumfassenden, allmächtigen Schöpfergott geben sollte, wäre das ohnehin egal. Falls nicht, gibt es Raum, um sich vor dem in Sicherheit zu bringen, nämlich in einem selbst. So oder so prallen bspw christliche Höllenversprechungen in ihren unterschiedlichen Ausprägungen total an mir ab. Wollen wir das Fass auch noch aufmachen?
Ne von mir aus nicht.
Wenn es auch ein interessantes Kapitel unserer Kultur ist, wie ein schlichter Roman, Dantes Inferno, es in die Gemälde von Kirchen geschafft hat und in die bildhaften Höllenvorstellungen der Gläubigen. Das waren die "Einschaltquoten" in der Antike und im Mittelalter.