Pluto hat geschrieben:Wenn es in einer Diskussion keine Beweispflicht gibt, dann kann jeder kommen und dir das Blaue vom Himmel erzählen, und wir sind mit unserer Erkenntnis nicht einen Schritt weiter.
Objektiv ist das wirklich ein Problem - denn: Wenn jemand etwas grundsätzlich nicht Nachweisbares erzählt, weiß man grundsätzlich auch nicht, ob etwas wahr oder unwahr ist - Illusion und Realität bedienen sich in der geistigen Welt derselben Mittel.
Das heißt aber NICHT, dass es nicht wahr sein KANN. - Was macht man jetzt? Antwort: Entweder man schließt alles aus, was nicht bewiesen oder beweisbar ist - wie es die Naturwissenschaft tut. Dann hat man sicheren, aber eben auch engeren Horizont. - Oder man lässt sich ein auf glaubwürdige Aussagen - allerdings ohne auf deren Wahrheitsgehalt zu bestehen.
Pluto hat geschrieben:Aber im Gehirn, oder besser gesagt im Gedächtnis und im Unterbwusstsein, geschehen oft seltsame Dinge.
Das ist eben das Kunststück, das eine vom anderen zu unterscheiden. Eine andere Freundin von mir ist Theologin und Psychotherapeutin. Sie sagt, dass man schizophrene und Offenbarungs-Erscheinungen nur unterscheiden kann, wenn man gläubig ist. Oder umgekehrt: Sie könnte viele Patienten nicht behandeln, wäre sie nicht gleichzeitig Pfarrerin.
Pluto hat geschrieben:weil es das mediale Kanäle zur Nachwelt nicht gibt.
Wieso "Nachwelt"? Das war Gegenwart. - OB es solche Kanäle gibt oder nicht, wissen wir beide nicht. - Im übrigen: Christen nehmen grundsätzlich NICHT an medialen Veranstaltungen teil (Geister rufen, etc.). - Wenn jemand angerufen wird, ist es der HG - aber nicht aus "medialen" Gründen, sondern mit Bitte um Erleuchtung.
Solche Fälle wie der eine von mir beschriebene entstehen nie geplant, treten aber nur bei sehr wenigen, dazu bevollmächtigten (ich gehöre übrigens ausdrücklich NICHT dazu), Menschen auf - Beispiele:
* Nächtlicher Traum über einen Menschen names (meinetwegen) Katharina. Am nächsten Morgen Telefonat mit einem ebenfalls mit diesen Grenzgaben vertrauten Menschen: "Konnte heute nur schwer schlafen ... da ist was mit einer Katharina ... sagt Dir das was .... ". - In diesem speziellen Fall war die Antwort: "Ja - letzte Woche ist die Tochter von x auf die Welt gekommen, die Katharina genannt wurde. Sie hat einen schweren Herzfehler". - Das geht dann in die Gebetsrunde.
* Man geht einkaufen und sieht ein Paar, das komplett mit einem schwarzen Ascheschleier ummantelt ist. Und weiß, dass diese Menschen satanisch belastet sind.
* Jemand liest, dass ein Mensch ertrunken ist und weiß (!) im selben Moment, wo die Leiche liegt (geht aber
nicht damit zur Polizei, weil man weiß, dass man als Tatverdächtiger geführt werden würde, wenn die Leiche dann tatsächlich dort gefunden wird). - Und dann steht halt eine Woche später in der Zeitung, dass die Leiche exakt dort gefunden wurde - und man hält die Klappe.
* Es gibt viele Fälle, in denen Menschen (meistens Frauen) genau gemerkt haben, wenn der Partner oder ein Kind verstarb, weil es sich noch verabschiedet hat (und zwar - beispielsweise - genau um 3 Uhr 12 morgens - also sehr konkret beschrieben).
In dieses Umfeld gehört auch der vorher von mir beschriebene Fall: Da ist eine Frau, die überhaupt nicht durch irgendwelche esoterischen Verhaltensweisen auffällt - und dann plötzlich mit einer Nachricht konfrontiert wird. - Alle diese Beispiele sind im Prinzip nachvollziehbar, aber eben nicht beweisbar.
Warum sind sie nachvollziehbar? - Weil die Setzung, dass Materie Folge von Geist ist, den Geist logischerweise über die Materie stellt. Es gibt also eine geistige Existenz - warum sollte sich dieses Sein nicht zeigen?
Andererseits sollte AUCH klar sein: Es gilt nicht umsonst (unter christlichen Gesichtspunkten) als schwere Sünde, im Dasein nach geistigen Erscheinungsformen zu suchen - dafür sind wir nicht da. - Insofern bemisst sich die Glaubwürdigkeit solcher Schilderungen sehr daran, ob der Betroffene solche Erfahrungen sucht oder von ihnen überrascht ist bzw. ob jemand damit hausieren geht oder sowas ein Leben lang mit sich rumträgt.
Wenn Gott Geist ist, sollte man nicht überrascht sein, dass es Erscheinungsformen gibt (egal ob göttlich oder nicht-göttlich), die geistiger Natur sind - und zwar nicht als individuelle Illusion, sondern als Realität. - Allerdings gilt hier für den Menschen: "Kümmere Dich nicht um solche Sachen, wenn Du nicht gerufen/berufen bist."
Um die Kurve zum Thread zu kriegen: Unter diesen Gesichtspunkten (dass Materie Folge von Geist ist) ergibt sich natürlich dann auch eine ganz andere Einschätzung, was Existenz ist. In diesem Sinne ist Existenz, wenn eine Person "ist" - egal wie weit sie sich körperlich im Rahmen ihrer embryonalen Entwicklung in das Dasein hinein-realisiert hat - unter geistigen Gesichtspunkten ist das ein quantitaiver Vorgang (irgendwer wächst da ins Materielle hinein). Qualitativ "ist" dieser Irgendwer bereits komplett.
Und das ist einer naturwissenschaftlich normierten Welt natürlich schwer vermittelbar zu machen - weil es gegen die inzwischen monopolisierte Art des Denkens verstößt.