
Wir alle kennen das Gefühl der Traurigkeit. Manchmal kann sich dieses Gefühl zu einer Grundströmung im Menschen entwickeln, im schlimmsten Fall zu einer krankhaften Depression. Mir ist es ein besonderes Anliegen dazu ein paar Gedanken und Impulse darzulegen, vielleicht nützt Gott einige davon, um jemanden zu helfen.
Denn Gott, unser Heiler, gibt uns durch Paulus in der Hl. Schrift einen Zugang Ursachen von Traurigkeit zu begreifen und auch mit ihr umzugehen:
Wir lesen hier von einer guten und schlechten Traurigkeit, je nach ihren Wirkungen. Natürlich gibt es mehr schlechte Wirkungen als gute. Derer gibt es dennoch zwei: Barmherzigkeit und Buße. Von den schlechten gibt es sechs: Angst, Trägheit, Empörung, Eifersucht, Ungeduld und Neid.2Kor 7, 10; EÜ
Die gottgewollte Traurigkeit verursacht nämlich Sinnesänderung zum Heil, die nicht bereut zu werden braucht; die weltliche Traurigkeit aber führt zum Tod.
Erkennen einige diese Wirkungen in sich?
Wir müssen wissen: der böse Feind bedient sich der Traurigkeit, besonders um die Guten zu versuchen. Er will, dass die Schlechten an der Sünde Freude haben und die Guten über ihre Werke traurig sind. Zum Schlechten lockt er, indem er es angenehm erscheinen lässt, vom Guten hält er ab, indem er es uns unangenehm empfinden lässt. Satan hat Freude an unserer Traurigkeit und Schwermut, weil es sein eigenes Wesen ist und so ewig bleiben wird.
Schlechte Traurigkeit verwirrt und beuruhigt die Seele, flößt übertriebene Furcht ein, verekelt das Gebet, betäubt und belastet den Geist, beraubt die Seele der Entschlußkraft, des richtigen Urteils, des Mutes und der Kraft.
Erkennen sich erneut einige in diesen Regungen wieder?
Die Anmut der Seele wird quasi genommen, ihre Fähigkeiten gelähmt.
Doch es gibt göttliche Heilmittel für Christen gegen diese schlechte Traurigkeit. Jakobus lässt uns eines wissen:
Warum ist das Gebet ein gutes Heilmittel?Jak 5, 13; HSK
Trägt von euch jemand ein Leid, so bete er;...
Es erhebt unseren Geist zu Gott, zu unserer einzigen Freude, unserem einzigen Tröster. Das Gebet soll innerlich und auch in Worten auf unser Gottvertrauen und unsere Gottesliebe abzielen, also etwa: „Mein lieber, gütiger Jesus!, Geliebter meiner Seele! Meine Freude, meine Hoffnung!“ Mir fallen dazu auch diese schönen Verse ein:
oder:Röm 8, 35; HSK
Wer will uns trennen von der Liebe Christi?
Es gilt ebenso lebhaft den Hang zur Traurigkeit zu bekämpfen! Durch geduldiges Beten, gute Werke in Gedanken, Worte und Taten, auch wenn sie freudlos, lästig und kalt erscheinen. Der böse Feind will uns durch die Traurigkeit dazu bringen uns von guten Gedanken, Worten und Werken abzubringen. Wenn man aber trotzdem im Guten ausharrt, die Werke sogar durch das Widerstreben sie auszuführen vor Gott wertvoller werden, dann wird Satan bald aufhören zu plagen.Hld 2, 16; HSK
Mein Geliebter ist mein, und ich bin sein
Ein gutes Mittel gegen Traurigkeit ist auch ein Lied zu singen, vor allen fromme Lieder, Lobpreis! Satan wird dadurch oftmals vertrieben (und das nicht nur, weil man so falsch singt

Wirksam sind auch körperliche, verschiedenartige Beschäftigungen, die den Geist vom Gegenstand der Traurigkeit ablenken. Der Geist wird so geklärt und erneuert, denn die Natur der Traurigkeit ist eine kalte und unfruchtbare Leidenschaft!
Manchmal helfen auch äußere Werke des Glaubenseifers. Man kann ein Schmuckkreuz umfassen, an sich drücken und küssen, oder seine Hände und Augen flehend zum Himmel erheben. Dazu passt dieser Vers:
Besonders hilfreich ist natürlich ein Gottesdienstbesuch und die Teilnahme am Abendmahl/Empfang des Herrn in der Kommunion. Dies hilft nachhaltig gegen die Traurigkeit, weil das Himmelsbrot, das Manna, das Herz stärkt (Ps 104,15). Gleichzeitig ist man in der Gesellschaft von Menschen mit christlicher Gesinnung, mit denen man in dieser Zeit möglichst häufig Umgang pflegen sollte.Ps 119, 82; HSK
Es schmachten meine Augen nach deiner Verheißung; sie fragen: Wann wirst du mich trösten?
Wichtig ist aber, dass man sich einfach in Gottes Hand begeben sollte, ihm seine Sünden bekennen. Man darf darauf vertrauen, dass Gott einem irgendwann von der Last der Traurigkeit befreien wird, die man noch geduldig erträgt. Die Zeit der Prüfung wird vorübergehen durch Gott, dies brauchen wir niemals bezweifeln.
Gottes Segen für alle, die mit Traurigkeit und Depressionen zu kämpfen haben und so das Kreuz des Herrn tragen!
Entschuldigt diesen langen Beitrag, es war mir ein Bedürfnis.

Was macht ihr, wenn euch die Traurigkeit die Lebensfreude nimmt?
Vielleicht hilft euer Rat anderen in ihrer Not.