Guten Morgen, erbreich!erbreich hat geschrieben: ↑Mo 20. Jan 2020, 18:27
Die Frage in allen diesen Dingen scheint mir nicht die Frage nach einer absoluten Wahrheit darüber zu sein (die wir in vielen solche Dingen tatsächlich nicht wissen können), sondern die Frage nach der Anwendbarkeit im alltäglichen Leben und danach ob sich eine bestimmte "Wahrheit" als hilfreich im konkreten Fall erweist oder nicht. Und wenn sie sich auch nur in einem persönlichen konkreten Fall als hilfreich erweist, dann hat sie bereits ihre Daseinsberechtigung.
Ich denke schon, dass Gott auch unfertige (halbwahre) Überzeugungen des Menschen verwenden kann, um ihm zu helfen. Aber das würde ich nicht zur Regel machen. Das wäre eigentlich Undankbarkeit gegenüber Gott. Gott will ja, dass wir zu ihm heranreifen.
Ich will dir nicht zu nahe treten, aber so wie du die Umstände der Depression schilderst, nämlich dass du vor einer unguten Sache/Entscheidung ausweichen wolltest, entspricht dies deinem geistigen Relativismus.
Oder noch direkter gesagt: Die Depression lauert notwendigerweise hinter dem Sich-nicht-Festlegen-können. Erschwert wird die Sicht auf diesen Zusammenhang dadurch, dass natürlich eine gewisse Zurückhaltung in Sachen fundamentaler Festlegung geboten und nobel erscheint. Aber das ist mE eine temporäre Gunst, keine immerwährende.
Man sollte den Relativismus also nicht verabsolutieren.

(Genau das geschieht in unserer heutigen Zeit und das ist der ethische Nebel hinter dem eine totalitäre Neue Weltordnung Konturen annimmt).
LG