Der Dritte Weg — Gott und Naturwissenschaft

Evolution vs. Schöpfung Debatte, Alter der Erde
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Pluto
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#31 Re: Der Dritte Weg — Gott und Naturwissenschaft

Beitrag von Pluto » Di 12. Nov 2013, 23:21

closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Man kann einfach dort aufhören wo das Wissen zu Ende ist, dann braucht man sich keinen Schöpfer vorzustellen.
Man kann das - aber es gibt halt Menschen, die Realität jenseits des nachweisbaren Wissens vermuten -
Und genau da liegt ihr Fehler. Sie lehnen sich vielleicht zu weit aus dem Fenster des fahrenden Zuges. :mrgreen:
Dass man heute meint, das Thema habe sich erledigt, weil es keine ersten Prinzipien gäbe, ist KEIN Fortschritt. :lol:
Woher soll man wissen ob man weiter gehen soll, und in welche Richtung?
Pluto hat geschrieben:Unbegründet ist das Sein aber nur Schein
Genau wieder der Grundfehler: Als würde sich Realität dadurch definieren, ob sie wahrnehmungs-mäßig begründet ist oder nicht.
Hmm.
Wenn das Sein nicht beobachtbar ist, woran soll man es dann erkennen?
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

closs
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#32 Re: Der Dritte Weg — Gott und Naturwissenschaft

Beitrag von closs » Di 12. Nov 2013, 23:35

Pluto hat geschrieben:Wenn das Sein nicht beobachtbar ist, woran soll man es dann erkennen?
Es IST ja wahrnehmbar - nur ist es nicht objektiv wahrnehmbar. - Zum Erkennen reicht es allemal, weil es um individuelles Erkennen geht (man also nicht auf Intersubjektivität angewiesen ist).

Im übrigen sollte man sich nicht rühmen, Gott zu erkennen - man kann eh nur Zeichen erkennen - und auch das oft nur im Nachhinein. - Insofern würde ich jedem abraten, sich ein Erkennen-Müssen oder -Wollen einzureden. - Alles hat seine Zeit.

Insofern sind unsere Diskussionen darüber oft zu intensiv - es reicht, wenn der Wissenschaftler ("Dasein-ler") etwas für möglich hält, was sein wissenschaftliches System nicht vorsieht - mehr nicht. - Was wichtig ist, kommt von allein.

Ansonsten sollte jeder sein Leben unter dem Überbegriff der Liebe führen - egal ob und wie er religiös angesiedelt ist. Denn an ihren Früchten werdet ihr sie erkennen. - Und diese Früchte sind NICHT, dass man zähneknirschend gibt, sondern dass man gerne gibt. Ansonsten ist man noch nicht so weit.

Gott ist kein egozentrischer Lord, der seinen Namen gerufen hören will ("Herr! Herr!"). Diese "Auserwählheits"-Szenarien sind reiner Götzendienst - auserwählt ist man, soabld man erkennt. Und Glaube ist ein Geschenk Gottes und KEINE menschliche Leistung.

2Lena
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#33 Re: Der Dritte Weg — Gott und Naturwissenschaft

Beitrag von 2Lena » Mi 13. Nov 2013, 06:52

Pluto hat geschrieben:Woher soll man wissen ob man weiter gehen soll, und in welche Richtung?

Es gibt da wissenschaftliche Abhandlungen - Gesetz Mose!
Mose heißt u.a. herausziehen - mase Vision oder Last

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Scrypton
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#34 Re: Der Dritte Weg — Gott und Naturwissenschaft

Beitrag von Scrypton » Do 14. Nov 2013, 09:27

closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Wenn das Sein nicht beobachtbar ist, woran soll man es dann erkennen?
Es IST ja wahrnehmbar
Jedenfalls behauptest du das.
Mit welchen der fünf Sinne ist es denn wahrnehmbar? Und wenn nicht damit, wie dann?

closs hat geschrieben:Im übrigen sollte man sich nicht rühmen, Gott zu erkennen - man kann eh nur Zeichen erkennen - und auch das oft nur im Nachhinein.
Auf welcher reellen Basis basiert dann dein Rückschluss auf Gott? ;)

closs hat geschrieben:Und Glaube ist ein Geschenk Gottes und KEINE menschliche Leistung.
Zu glauben - also das annehmen von Dingen - ist ausschließlich eine menschliche Leistung! :)

dagegen
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#35 Re: Der Dritte Weg — Gott und Naturwissenschaft

Beitrag von dagegen » Do 14. Nov 2013, 09:36

Servus darkside

ich stimme mit Dir überein: man kann nicht von der Welt auf Gott zurückschliessen. Damit würden wir ihn zu einem Teil der Welt machen. Es gibt keinen Gott, der sich hinter physikalischen Gesetzmäßkeiten als letzte Instanz noch verbirgt. Es kann ihn nicht geben, weil ein solches Gottesbild sich in nichts von dem "Gottesbild" einer säkularen Heilslehre unterscheiden würde.

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Lamarck
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#36 Re: Der Dritte Weg — Gott und Naturwissenschaft

Beitrag von Lamarck » Do 14. Nov 2013, 11:41

Hi dagegen!

dagegen hat geschrieben: ich stimme mit Dir überein: man kann nicht von der Welt auf Gott zurückschliessen. Damit würden wir ihn zu einem Teil der Welt machen. Es gibt keinen Gott, der sich hinter physikalischen Gesetzmäßkeiten als letzte Instanz noch verbirgt. Es kann ihn nicht geben, weil ein solches Gottesbild sich in nichts von dem "Gottesbild" einer säkularen Heilslehre unterscheiden würde.

Wenn Gott in der Welt prinzipiell nicht erkennbar ist, so bedeutet dass, die Welt sieht genauso aus, wie es zu erwarten wäre, wenn es keine Götter geben würde ... . :devil:

Es gibt übrigens keine 'säkulare Heilslehre'. Im Übrigen: Der Säkularismus ist ein Weltbild, dass ausdrücklich die Versöhnung mit den Religionen anstrebt! Wer meint, das Diesseitige ist alles, was existiert, dem kann alles Jenseitige schließlich gleichgültig sein. Das gefällt den Religionen allerdings nicht - denn wohl alle Religionen sind politische Religionen - sie streben die weltliche Vorherrschaft an.




Cheers,

Lamarck
„Nothing in Biology makes sense, except in the light of evolution.” (Theodosius Dobzhansky)

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closs
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#37 Re: Der Dritte Weg — Gott und Naturwissenschaft

Beitrag von closs » Do 14. Nov 2013, 12:06

Darkside hat geschrieben:Mit welchen der fünf Sinne ist es denn wahrnehmbar? Und wen
Gehst Du davon aus, dass es zur Wahrnehmung nur 5 Sinne gibt?

Darkside hat geschrieben:Auf welcher reellen Basis basiert dann dein Rückschluss auf Gott? ;)
Solange Du nicht sagst, was Du unter "reell" verstehst (manche definieren dieses Wort rein naturalistisch), ist diese Frage nicht beantwortbar.

Lamarck hat geschrieben:Es gibt übrigens keine 'säkulare Heilslehre'.
De facto schon: Die sogenannte "Leistungsgesellschaft" (die keine ist), gilt schon als Heilslehre - man wird halt andere Worte dafür verwenden.

Lamarck hat geschrieben:Das gefällt den Religionen allerdings nicht - denn wohl alle Religionen sind politische Religionen - sie streben die weltliche Vorherrschaft an.
Solche gibt es AUCH. - Geistig gesehen ist das jedoch falsch - das, was des Kaisers ist, ist etwas ganz anderes als das, was Gottes ist. - Wenn also Religionen WELTLICHE Vorherrschaft anstreben, haben sie was ganz Wesentliches nicht kapiert.

Hemul
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#38 Re: Der Dritte Weg — Gott und Naturwissenschaft

Beitrag von Hemul » Do 14. Nov 2013, 15:47

dagegen hat geschrieben:Servus darkside
ich stimme mit Dir überein: man kann nicht von der Welt auf Gott zurückschliessen. Damit würden wir ihn zu einem Teil der Welt machen. Es gibt keinen Gott, der sich hinter physikalischen Gesetzmäßkeiten als letzte Instanz noch verbirgt. Es kann ihn nicht geben, weil ein solches Gottesbild sich in nichts von dem "Gottesbild" einer säkularen Heilslehre unterscheiden würde.

Ich stimme nicht mit Dir überein. Der Grund steht in Römer 1:19+20,

19 Denn was man von Gott erkennen kann, ist ihnen offenbar; Gott hat es ihnen offenbart.
20 Seit Erschaffung der Welt wird seine unsichtbare Wirklichkeit an den Werken der Schöpfung mit der Vernunft wahrgenommen, seine ewige Macht und Gottheit. Daher sind sie unentschuldbar.
denn die Waffen, mit denen wir kämpfen, sind nicht fleischlicher Art, sondern starke Gotteswaffen zur Zerstörung von Bollwerken: wir zerstören mit ihnen klug ausgedachte Anschläge (2.Korinther 10:4)

closs
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#39 Re: Der Dritte Weg — Gott und Naturwissenschaft

Beitrag von closs » Do 14. Nov 2013, 16:16

Hemul hat geschrieben: Daher sind sie unentschuldbar.
Das müsste man mal genau unter die Lupe nehmen - denn "unentschuldbar" klingt im Deutschen so, als würde jemand bewusst etwas nicht erkennen (was gar nicht geht). - Kann hier jemand griechisch?

Im übrigen folgt unmittelbar darauf die Erklärung: "Denn sie haben Gott erkannt, ihn aber nicht als Gott geehrt" (Röm. 1,21). - Lieber Hemul, wenn Du von der deutschen Bevölkerung 10.000 Leute nennen kannst, die Gott erkannt haben, schlage ich Dich fürs Mutterkreuz vor. - Ich weiß nicht, was Paulus mit solchen Sätzen erreichen will - außer offensiv wirken.

Noch was: In anderer Übersetzung heißt es: "haben sie keine Entschuldigung" (Stern, Röm. 1,21) - das klingt gleich ganz anderes

dagegen
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#40 Re: Der Dritte Weg — Gott und Naturwissenschaft

Beitrag von dagegen » Fr 15. Nov 2013, 13:34

Hi Lamarck,

Lamarck hat geschrieben:Wenn Gott in der Welt prinzipiell nicht erkennbar ist, so bedeutet dass, die Welt sieht genauso aus, wie es zu erwarten wäre, wenn es keine Götter geben würde ... . :devil:

Genau so ist es. Man kann es sich in der Welt mit und ohne Gott einrichten. Was besser ist, muss jeder für sich selbst entscheiden. Allerdings ist es nicht so, dass Gott nach christlicher Lesart überhaupt nicht erkannt werden kann, er kann vielmehr nur hinweisend erkannt werden. Siehe dazu meinen Beitrag in http://4religion.de/viewtopic.php?f=12& ... 431#p40431.

Lamarck hat geschrieben:Es gibt übrigens keine 'säkulare Heilslehre'.

Als Obama den Friedensnobelpreis bekam, warum wenn nicht Menschen das Heil für die Welt von einem weltlichen Führer gekommen gesehen hätten?


liebe Grüsse, dagegen

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