“Naqual“ hat geschrieben:<<<
Ich würde unabhängig hiervon allerdings einen Fachbegriff wie "Subjekt" (heutzutage in den Geisteswisssenschaften anders wie bei Dir verwendet) individuell umdeuten. Das erschwert die Kommunikation erheblich.
Ich vermute es fehlt eine Verneinung in deiner Aussage, denn du willst sicherlich „die Geisteswissenschaften“ hochhalten, auch wenn eher nichts aus dieser Richtung (in Bezug auf unser Thema) zu erwarten ist.
„Das Subjekt ist der Körper“ ist aber doch nicht wirklich so kompliziert zu verstehen – ich würde eher sagen, dass es schön handfest ist.
Auf die Frage wie gross du bist, schaust du bei dir als Körper nach und nichts anderes.
Wie soll dir das passieren können, wenn du etwas anderes wärst?
“Naqual“ hat geschrieben:In dem Du den Körper als Subjekt siehst, beginnt bereits Ideologie.
Naja, dann wäre ja jede funktionierende Technik eine Ideologie, denn dort verlässt man sich auf Vorhandenes und man garniert es nicht mit „Magie“ (oder was auch immer).
“Naqual“ hat geschrieben:Die Reduktion der Diskussion auf ausschließlich materielle Phänomene mag zwar die Dinge zu vereinfachen, lässt aber wesentliche Sachen schlicht aus.
1.
Es findet keine Reduktion statt.
2.
Dadurch, dass mein Ansatz Reaktion einschliesst, werden keinerlei „Sachen“ der menschlichen Wahrnehmung ausgelassen.
Du versuchst immer noch mit einem Materialisten zu streiten – das bin ich aber halt nicht.
“Naqual“ hat geschrieben:Ich gehe davon aus, es gibt ein "erkennendes Subjekt". Es mag sein, dass dieses Erkennen " nur"auf der Grundlage biochemischer Prozesse stattfindet, sowie Computerrechnungen nur über eine Zentraleinheit (CPU) stattfinden kann. Aber dieses Erkennen kann eben nicht auf reine Umweltreaktionen reduziert werden. Das merkt man spätestens dann, wenn in den Sozialwissenschaften Prognosen über das Verhalten von Gesellschaften, Gruppierungen, Parteien, Unternehmen, etc. nicht so hinhauen wollen
Mal unabhängig davon, dass keine Reduktion erfolgt, versuchst du hier zu behaupten, dass es Reaktionen gäbe, die sich nicht in einem Reaktionssystem (-> Nervensystem) ergeben können, wenn sich dieses auf Basis einer Prägung von „Körper in Umwelt“ entwickelt.
Und die Begründung hierfür soll sein, dass die Fach-Prognosen nicht zutreffen.
Jetzt greife ich auch mal zu einem „Limerick“:
Würdest du sagen, dass das Wetter nicht auf Basis der chemisch/physikalischen Grundlagen entsteht, nur weil der Wetterbericht falsch ist?
Der Fehler in deiner Argumentation liegt doch darin, dass du das Scheitern einer, auf enormer Abstraktion basierenden Prognose gleichsetzt mit „das körperliche Reaktionssystem ist nur zu dieser Abstraktion fähig“.
Kleine Rechnung:
Wieviele Zusammenhänge werden für so eine Prognose beachtet?
Nun, sie muss relativ zügig gemacht werden, ansonsten wird sie schlicht von der Zeit eingeholt, für die sie gedacht ist. -> sagen wir also 1 Mio (was vermutlich gigantisch übertrieben ist)
Bei einer Aktivitätsgeschwindigkeit eines Neurons von 100ms (sie sind viel schneller) und einem Umfang von 100 Mio Neuronen im Gehirn, die über 1 Billion Synapsen verbunden und dazu parallel aktiv sind, übersteigen die Variationen im Gehirn bereits im Bruchteil einer Sekunde die Abstraktion der Prognose.
Du darfst schlicht nicht die menschlichen Kommunikationsmöglichkeiten mit dem Umfang an Reaktionsmöglichkeiten des menschlichen Gehirns verwechseln.
Hier gilt der Grundsatz, dass ein beschreibendes System immer aufwendiger ist, als das zu beschreibende System somit ist die Aktivität im Gehirn, mit der die Abstraktionsleistungen der menschlichen Wahrnehmung erfolgen, weitaus umfangreicher als „das Ergebnis der Abstraktion“.
“Naqual“ hat geschrieben:Mich hat hier immer Einstein fasziniert im Denken: wie kommt man über bloße Umweltreize auf die Idee, dass der Raum gekrümmt ist, Zeit nur eine Eigenschaft der Materie ist (und dieser 'anhaftet"), ja die Schwerkraft (als Reiz erfahrbar) nicht existent ist, sondern eine Folge von Raumkrümmungen?
Sorry, du hast das Problem, dass es den Gigantismus im Gehirn gibt – das Gehirn ist keine Phantasie.
Die Variationsmöglichkeiten des Gehirns/Körpers sind gigantisch, werden jedoch vom Regelkreis „Körper in Umwelt“ getriggert. Wie willst du die Kombination, die bei „Einstein“ zustande gekommen ist, als „nicht in diesem Variationsumfang möglich“ deklarieren, wenn du den Variationsumfang noch nicht einmal sprachlich ausdrücken kannst?
“Naqual“ hat geschrieben:Natürlich kann ein extremer Materialist auch hier noch irgendwelche Erklärungs-Modelle erfinden. Aber nicht beweisen.
Mal unabhängig davon, dass ich kein Materialist bin, habe ich oben doch eher nichts erfunden.
“Naqual“ hat geschrieben:Die Vorstellungen eines Menschen spiegeln die Welt der Objekte. Können aber auch über diese hinausgehen.
1.
Woher kommt denn deiner Meinung nach die „Spiegelung“?
(ich habe hierzu eine Erklärung gegeben!)
2.
Wann und wo gehen wir „darüber hinaus“?
(falls du zu antworten versuchst, hast du bereits verloren, denn Sprache ist immer objekthaft und sogar körperbezogen – „das Schicksal von Bedeutung“)
“Naqual“ hat geschrieben:Ich fühle und denke. Dies ist für mich erfahrbar.
Beim „Denken“ navigierst du über das „GPS-Zellsystem“ im Gehirn entlang eines abstrakten „Objektpfades“.
Das, was du hierbei als „erfahrbar“ bezeichnest, ist deine grundsätzliche Körperfähigkeit, dir Bewegungsverläufe zu merken.
Es handelt sich hierbei nicht um eine „Anderswelt“-Sensation.
“Naqual“ hat geschrieben:Das heißt, wir nehmen uns selbst nicht vollständig korrekt wahr, aber das wir wahrnehmen bzw. irgendetwas haben zum Wahrnehmen, würde ich als unbedenkliche und gesicherte Aussage betrachten.
Das was tatsächlich stattfindet ist Gehirnaktivität, aber diese nehmen wir
nicht wahr.
Wahrnehmen ist eine Körperaktion. Wir spielen beim Umgang mit abstrakten Zusammenhängen lediglich die Vorgänge des Körpers in der Umwelt nach.
Auf diese Weise „sehen“ wir abstrakte Bedeutungen „so und so“ oder wechseln „die Richtung“ beim Denken und zeigen damit „Beweglichkeit“ im Denken – es liegt eigentlich alles auf dem Tisch, nur haben wir halt eine lustige Kultur hinter uns
Der Körper ist das „Etwas“, das in unserer Wahrnehmung der handelnde Aspekt ist. Dadurch dass wir Körperbewegung planen (also vorwegnehmen) können, haben wir die Möglichkeit abstrakte Bewegungen durchzuführen -> „Denken“.
Siehst du, aus einer ganz harmlosen Körperfunktion heraus, liegt plötzlich „das Denken“ auf dem Tisch – „Geisteswissenschaft: ein Menschheitsrätsel“
Tipp:
Emotionen habe ich bereits in einem
Beitrag an „erbreich“ angedeutet – lies es nach und versuche mal, ob du damit herausbekommst, wie „Liebe“ funktioniert – die Kunst ist natürlich nicht mehr so gross, denn es steht ja fasst schon da.
“Naqual“ hat geschrieben:Naja, nachdem Du "Inneres Erleben" eines anderen schlecht konterkarieren kannst, weichst Du insofern aus, dass Du Deine Befangenheit in der Sache entgegnest.
Wie würdest du das „innere Erleben“ eines hier und jetzt anwesenden „Napoleons“ (ein Mensch, der behauptet "Napoleon" zu sein) konterkarieren?