Der Dritte Weg — Gott und Naturwissenschaft

Evolution vs. Schöpfung Debatte, Alter der Erde
Geologie, Plattentektonik, Archäologie, Anthropologie
closs
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#21 Re: Der Dritte Weg — Gott und Naturwissenschaft

Beitrag von closs » Di 12. Nov 2013, 19:48

Lamarck hat geschrieben: Hitchens, Dawkins etc. haben mit ihren Werken die Glaubensverteidiger regelrecht vorgeführt ... .
Letztere nehmen das aber nicht so wahr. - Aus christlicher Sicht sind dies offensive Versuche aus einem anderen Kulturkreis, den eigenen Kulturkreis zu diskreditieren - man nimmt das eher achselzuckend zur Kenntnis.

Lamarck hat geschrieben:Aber mit Sicherheit ist die Mehrheit der Welt nicht demokratisch.
Demokratie ist für Staatsformen gut - in geistigen Fragen kann es keine Demokratie geben ("Heute stimmen wir ab, was Wahrheit ist" :lol: ).

Lamarck hat geschrieben:Als Kreationist ist es jedenfalls kein Problem, Präsident der USA zu werden ... .
Das stört mich sehr - hat da nichts zu suchen.

Catholic
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#22 Re: Der Dritte Weg — Gott und Naturwissenschaft

Beitrag von Catholic » Di 12. Nov 2013, 22:11

Closs,dass stört mich weniger,denn sofern sich jemand an die Verfassung seines Landes hält ist die wichtigste Bedingung erfüllt und dann ist es mir relativ egal,ob der Bundeskanzler der BRD Muslim oder der US-Präsident Kreationist ist.

closs hat geschrieben:
Lamarck hat geschrieben:Als Kreationist ist es jedenfalls kein Problem, Präsident der USA zu werden ... .
Das stört mich sehr - hat da nichts zu suchen.

closs
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#23 Re: Der Dritte Weg — Gott und Naturwissenschaft

Beitrag von closs » Di 12. Nov 2013, 22:27

Catholic hat geschrieben:das stört mich weniger,denn sofern sich jemand an die Verfassung seines Landes hält ist die wichtigste Bedingung erfüllt und dann ist es mir relativ egal,ob der Bundeskanzler der BRD Muslim oder der US-Präsident Kreationist ist.
Ok - im Prinzip richtig.

Allerdings kann ich nicht leiden, wenn im Zuge solcher Infiltrierung plötzlich den Kindern in der Schule erklärt wird, dass die Welt 7000 Jahre alt ist - das ist Ideologie, die meines Erachtens gegen die Verfassung verstößt.

Weiterhin kann ich nicht leiden, wenn Politiker laut schreien, sie seien Super-Christen und dann in den Irak mit einer Lüge im Gepäck einfallen, weil das Öl in Nahost - und das war der einzige Grund - staatliches Interesse ist. - Das ist glasklar Blasphemie.

Mich erinnert das an Mursi in Ägypten, der - demokratisch gewählt - den Islam zur Volksreligion machen will. - Trotzdem hast Du vom Grundsatz her recht.

Pluto
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#24 Re: Der Dritte Weg — Gott und Naturwissenschaft

Beitrag von Pluto » Di 12. Nov 2013, 22:31

closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Der Unterschied besteht darin dass Collins sich vorstellt, Gott hätte als Teil seiner Schöpfung, den Evolutionsprozess festgelegt, weil er wusse, dies würde irgendwann einmal zum Menschen führen.
Geistig ist das logisch -
Wieso das denn?
Du weißt nicht einmal was "gesitig" ist, kannst es nicht definieren, abr deren Logik kannst du verstehen?
Das ergibt keinen Sinn.
natürlich gibt es aus Sicht der Überzeitlichkeit keine offene Zukunft.
Das es keine Überzeitlichkeit gibt, bin ich geneigt, dir in diesem Punkt zuzustimmen.

Es dünkt mich merkwürdig, dass du das gesamte Sein auf willkürlichen Annahmen aufbaust, ohne dafür eine wirkliche Basis vorzeigen zu können. Wie kannst du da so sicher sein, dass das alles so stimmt?

Pluto hat geschrieben:Deshalb brauche ich mir auch nicht einen Schöpfer vorzustellen, der das alles im Voraus
geplant hat.
Unter rein naturwissenschaftlichen Gesichtspunkten darf man das auch nicht - das wäre ein Verstoß gegen die Prinzipien des Fachs.
Nein. Aus jedwelchen Gesichtspunkten ist das so. Man kann einfach dort aufhören wo das Wissen zu Ende ist, dann braucht man sich keinen Schöpfer vorzustellen.

Pluto hat geschrieben:Seriös ist das nicht, was Dürr am Ende des Gesprächs sagt.
Kann es unter naturwissenschaftlichen Gesichtspunkten auch gar nicht sein - weil Dürr über sein Fach hinausgeht.
Eben meine Rede. Dort wo Wissen aufhört reimt er sich eine Märchen zusammen, dass an Pausibilität zu wünschen übrig lässt.
Was glaubst du, warum er bisher keinen einzigen Fachmann von seinen Spekulationen hat überzeugen können?

Lamarck hat geschrieben:Sinnfragen sind notwendig anthropozentrisch
Naturwissenschaft auch - da sie aus Sicht des Menschen beobachtet und misst.
Du vergisst bei der Naturwissenschaft das Wichtigste überhaupt: die Intersubjektivität der Erkenntnis.

Aber man kann das Sein auch darüber hinaus zum Gegenstand nehmen - dann hat "Aufklärung" ausgepfiffen.
Unbegründet ist das Sein aber nur Schein, das solltest du eigentlich wissen.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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#25 Re: Der Dritte Weg — Gott und Naturwissenschaft

Beitrag von Catholic » Di 12. Nov 2013, 22:50

Interessant ist auch,wer sich direkt gegen den Irakkrieg wandte,als deutlich wurde,dass es die Massenvernichtungswaffen nicht gab und worin der wahre Grund für den Angriff lag---die Katholische Kirche.
Die katholische Lehre vertritt nämlich sehr klare Ansichten,wann ein Krieg überhaupt gerechtfertigt sein kann...und das ist nach dieser Ansicht sehr selten.

closs hat geschrieben: Weiterhin kann ich nicht leiden, wenn Politiker laut schreien, sie seien Super-Christen und dann in den Irak mit einer Lüge im Gepäck einfallen, weil das Öl in Nahost - und das war der einzige Grund - staatliches Interesse ist. - Das ist glasklar Blasphemie.

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#26 Re: Der Dritte Weg — Gott und Naturwissenschaft

Beitrag von Catholic » Di 12. Nov 2013, 22:53

So ist es,denn in der BRD darf ein Bio-Lehrer schon darauf hinweisen,dass es auch die Sichtweise des Kreationismus gibt,lehren darf er sie nicht aus dem Grund,den Du nanntest.

closs hat geschrieben: Allerdings kann ich nicht leiden, wenn im Zuge solcher Infiltrierung plötzlich den Kindern in der Schule erklärt wird, dass die Welt 7000 Jahre alt ist - das ist Ideologie, die meines Erachtens gegen die Verfassung verstößt.

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#27 Re: Der Dritte Weg — Gott und Naturwissenschaft

Beitrag von Janina » Di 12. Nov 2013, 23:01

Catholic hat geschrieben:So ist es,denn in der BRD darf ein Bio-Lehrer schon darauf hinweisen,dass es auch die Sichtweise des Kreationismus gibt...
Der Religionslehrer darf das vielleicht, der Biolehrer nicht.
Ein Chemielehrer, der Exorzismus lehrt, würde ja auch eingeliefert.

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#28 Re: Der Dritte Weg — Gott und Naturwissenschaft

Beitrag von closs » Di 12. Nov 2013, 23:03

Catholic hat geschrieben:Interessant ist auch,wer sich direkt gegen den Irakkrieg wandte ---die Katholische Kirche.
Wusste ich nicht. - Weil wir es gerade woanders über den Reichtum der RKK haben: Das ist halt der Vorteil, wenn eine Glaubensgemeinschaft sich selbst finanzieren kann - man ist nicht Sklave des Staats.

Pluto hat geschrieben:Es dünkt mich merkwürdig, dass du das gesamte Sein auf willkürlichen Annahmen aufbaust, ohne dafür eine wirkliche Basis vorzeigen zu können. Wie kannst du da so sicher sein, dass das alles so stimmt?
Es geht nur auf Basis von Setzungen - so wie sich die Naturwissenschaft darauf verlassen können muss, dass ihre Wahrnehmung und die Messung derselben kein Fake ist. - Die Setzung der Transzendenz ist, dass es etwas gibt, aus dem das Dasein kommt - dieser Gedanke wurde über 3.000 Jahre Geistes-Geschichte gut begründet - dass die moderne Aufklärung meint, dies sei ein Irrtum, ist mindestens riskant.

Pluto hat geschrieben:Man kann einfach dort aufhören wo das Wissen zu Ende ist, dann braucht man sich keinen Schöpfer vorzustellen.
Man kann das - aber es gibt halt Menschen, die Realität jenseits des nachweisbaren Wissens vermuten - solche Leute waren früher sehr hoch geschätzt:

"Spekulation (von lateinisch speculari = beobachten) ist eine philosophische Denkweise zu Erkenntnissen zu gelangen, indem man über die herkömmliche empirische oder praktische Erfahrung hinausgeht und sich auf das Wesen der Dinge und ihre ersten Prinzipien richtet" (wik). - Dass man heute meint, das Thema habe sich erledigt, weil es keine ersten Prinzipien gäbe, ist KEIN Fortschritt. :lol:

Pluto hat geschrieben:Was glaubst du, warum er bisher keinen einzigen Fachmann von seinen Spekulationen hat überzeugen können?
Weil man solche Dinge nicht physikalisch, sondern "nur" geistig verstehen kann - dazu gehört ein Paradigmen-Wechsel in der Wahrnehmung.

Pluto hat geschrieben:Du vergisst bei der Naturwissenschaft das Wichtigste überhaupt: die Intersubjektivität der Erkenntnis.
Auch das ist Beobachtung.

Pluto hat geschrieben:Unbegründet ist das Sein aber nur Schein
Genau wieder der Grundfehler: Als würde sich Realität dadurch definieren, ob sie wahrnehmungs-mäßig begründet ist oder nicht. - Kategoriefehler.

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#29 Re: Der Dritte Weg — Gott und Naturwissenschaft

Beitrag von Pluto » Di 12. Nov 2013, 23:05

Catholic hat geschrieben:So ist es,denn in der BRD darf ein Bio-Lehrer schon darauf hinweisen,dass es auch die Sichtweise des Kreationismus gibt,lehren darf er sie nicht aus dem Grund,den Du nanntest.
Mit Veraub, der wahre Grund ist ein ganz anderer.

Evolutionsbiologie ist Wissenschaft. Kreationismus ist hingegen Keine.
Darum hat Kreationismus im Biologieuntericht nichts verloren.
Es ist als würde man den Kindern in Chemie die Alchemie beibringen, oder in Physik die Astrologie lehren.
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#30 Re: Der Dritte Weg — Gott und Naturwissenschaft

Beitrag von Pluto » Di 12. Nov 2013, 23:21

closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Man kann einfach dort aufhören wo das Wissen zu Ende ist, dann braucht man sich keinen Schöpfer vorzustellen.
Man kann das - aber es gibt halt Menschen, die Realität jenseits des nachweisbaren Wissens vermuten -
Und genau da liegt ihr Fehler. Sie lehnen sich vielleicht zu weit aus dem Fenster des fahrenden Zuges. :mrgreen:
Dass man heute meint, das Thema habe sich erledigt, weil es keine ersten Prinzipien gäbe, ist KEIN Fortschritt. :lol:
Woher soll man wissen ob man weiter gehen soll, und in welche Richtung?
Pluto hat geschrieben:Unbegründet ist das Sein aber nur Schein
Genau wieder der Grundfehler: Als würde sich Realität dadurch definieren, ob sie wahrnehmungs-mäßig begründet ist oder nicht.[/quote]Nein.
Wenn das Sein nicht beonbachtbar ist, woran soll man es dann erkennen?
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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