Liebe Magdalena,
Du kennst nur die Basis der Septuaginta, die Bibelübersetzung. Das ist nur ein winziger Bruchteil aus der hebräischen Bibel, die ihren Text auf vielfache Weise auffaltet. Vergleichbar ist der Kopf, dem man das Hirn nicht ansieht. Der Kopf wird gleich gesehen. Die Hirnwindungen sind lang. Deshalb macht es euch bequem beim Lesen, es dauert.
Die Denkweisen erst der Syrer, dann der Ägypter, dann der Babylonier hoben sich unter allen anderen Völkern hervor. Sie entwickelten nicht nur die grundlegenden Erfahrungen, sondern merkten sich auch die "Gesetze" daraus. Im Alter merkst du die "Gesetze" der Erfahrung. In der Jugend, der Zeit der Experimente, müssen oft die Eltern eingreifen. Aus den Erfahrungen entwickelt sich immer mehr Wissen. Manches wird nur nachgesagt oder nachgemacht, ohne dass der Sinn oder die Folge begriffen wird. Selbst im Alter ist eine Wissensübergabe voller Tücken.
Eine analoge Entwicklung, wie mit der Bibel, kennst du heute mit den Exporten und der Industrieentwicklung Deutschlands. Stell dir vor, die Entwicklung bricht weg, die Konstruktionspläne verschwinden. Dann bleiben die Fahrzeuge, aber sie entwickeln sich nicht mehr. Mit den kaputt gehenden Ersatzteilen werden sie immer primitiver. Dann setzt schließlich der Glaube ein, dass jemand mit dem Flugzeug fliegen kann. Das geht aber nicht, weil ihm der Treibstoff und die Anleitung fehlt.
Magdalena61 hat geschrieben:Es wurde ein Bekenntnis angenommen, aber im Leben der Gläubigen fand kein Herrschaftswechsel statt. Der Mensch war, ist und bleibt sein eigener Herr, und Gott wird als Zuschauer und Lückenbüßer an den Rand des Spielfeldes verwiesen.
Was du schreibst ist gängige Predigt. Das sagen viele, obgleich es "unsauber" ist. Mir brach es fast das Herz, als ich gestern in einem Bibelkreis die gleichen Reden hörte. Nichts von all den wichtigen "Kenntnissen zum Menschen" wurde vermittelt, sondern ein sorgenvoller Alltagsbrei aus nicht verstandenen und nicht umsetzbaren Äußerungen. Die Menschen brachten ihre Sorgen vor. Gott solle ihnen dann helfen, weil sie glauben und beten.
"Wir brauchen einen Krieg, damit die Leute wieder in die Kirche gehen", brachte einer allen Ernstes vor. Das war eine dumme Meinung, brav nachgesagt. Stell dir nun vor was passiert, wenn das Beten in der Weise klappt! Dann haben wir zur Ehre Gottes einen Krieg. Die Menschen gehen wegen der Sorgen wieder brav zur Kirche? Das klappt natürlich nicht mehr, denn mittlerweile steht die "schräge Lehre" immer mehr auf dem Prüfstand. Die Erfahrungen in der Psychologie nehmen zu. Die Schäden werden deutlicher.
Magdalena61 hat geschrieben:Man setzt auf den Intellekt, was ja nicht ganz verkehrt ist, denn ein Jünger muß lernen und die Grundlagen seines Glaubens studieren. Überall steht ein Baum der Erkenntnis.
Das Schwierige heute ist die
Unterscheidung von echter und falscher Lehre.
Wenn ich TUE was du sagst, die ungenauen Reden übernehme, die "Septuaginta" lese, oder gar zitiere, beginnen die Reden von der schädlichen Weisheit. Du bringst das denkend relativiert vor, weil ja bei dir Hirn vorhanden ist. Aber schon damit wird die Bibel in ihrem Wortlaut in Frage gestellt. Ist der Mechanismus klar?
Wenn ich TUE was die hebräische Bibel vorsieht, dann
setze ich das "Höchste" das Gute, Gott an erste Stelle und verlasse (ganz genau wie du es etwas "ungenau" sagst) die eigene Herrschaft,
übergebe an Besseres.
Das habe ich den ganzen Tag lang im Sinn.
Das ist im Prinzip das was du sagst. Aber das war bisher eine vage Form, in der jeder auf eine Deutung angewiesen ist. Dann kommen die Sorgen und das vielfache Geplänkel wer "Recht hat". Es fängt Gerede an, wer etwas mit oder ohne Hirn vorbrachte, mit oder ohne Hirn verstanden hat, sodass es sehr schwer wird, gute und echte Lehren von "Gerede" zu unterscheiden. Mit den nächsten "Bibelsprüchen" kommt aber dann schon wieder die nächste Fuhre an - ein gemischter "Brei", mit dem wenig anzufangen ist.
Magdalena61 hat geschrieben:Da sind dann unerlöste Bereiche in der Person und im Leben dieser Gläubigen, und genau die sind es, die Schwierigkeiten machen und die Quelle des Fehlverhaltens.
Ok, denk mal das Gute ist der "Lückenbüßer" wie du oben schreibst.
Furchtbar, gell ...