Lieber Pluto,
habe nicht gewusst, dass du Schlitzohr hier viewtopic.php?f=17&t=6240&start=10#p386217 nicht von der Berufs, sondern von der freiwilligen Feuerweht sprichst.

Lieber Pluto,
Dein Text ist wie eine kleine Oase - hier im Blauen - auch wenn er mich nicht nur nachdenklich, sondern auch traurig stimmt. Was aber bedeutet das, ich meine nicht meine Traurigkeit, sondern das, was du hier skizzierst? Was sagt das letztlich über unsere Schöpfung aus - ihren Ursprung ???
Das sehe ich etwas anders
Ja, ...erbreich hat geschrieben: ↑Fr 6. Dez 2019, 11:40Was mich nachdenklich stimmt, ist deine Aussage, dass der Text dich auch traurig stimmt.
Weisst du, was daran diese Traurigkeit auslöst? Ich nehme an, es hängt mit deiner Frage zusammen, was der Text letztlich über die Schöpfung aussage, über ihren Ursprung.
Nein, das war/ist nicht der Grund.
Das mag sein, aber dein Text bespricht die Schöpfung in Anbetracht unserer Welt - von ihr ausgehend (können wir Rückschlüsse ziehen) - und verweist auf ihre Verhältnisse, die möglicherweise grundsätzlich auf Leid gründen, bzw. Leid verursachen. Sofern in dieser Welt ein 'Wohl' nur möglich ist, wenn es auf 'Weh' gründet, dann sollte uns das traurig stimmen, meine ich.
Ja, das verstehe ich, ich gehe selbst davon aus, daß unsere 'lebendige Welt' nicht aus dem 'Nichts' hervorgegangen ist, sondern aus einer 'lebenigen Kraft', die schon immer existierte.
Sofern man von einem 'Nichts' ausgeht, scheint mir das nur all zu logisch. Möglicherweise war aber nicht das "Nichts" für den Urknall verantwortlich, sondern eine 'lebendige Kraft'!
Ja, aber möglicherweise unternahm dieses "Wesen" etwas, das alles verändern würde/sollte ...erbreich hat geschrieben: ↑Fr 6. Dez 2019, 11:40Der Gottesbegriff ist für mich eine mögliche Antwort, aber im Zusammenhang hier nicht als Wesenhaftigkeit Gottes als Person, sondern in der Bestimmung Gottes als anfangslos. Gott als ein Synonym für Anfangslosigkeit. Oder Ewigkeit im Sinne von Zeitlosigkeit.
Möglicherweise war das mal so ...
Ich habe mal sehr viel von "Gott" gehalten, realisiere aber (an/in mir), daß ich von dieser sprachlichen Kennzeichnung immer mehr absehe, sofern ich/wir von jenem Wesen sprechen, das vor unserer Welt/Menschenzeit zugegen war ...
erbreich hat geschrieben: ↑Mi 4. Dez 2019, 15:49Ich gehe von der Annahme aus (und bin darin mit der buddhistischen Auffassung einig), dass der Mensch (und jedes Lebewesen) nach Wohl strebt und Weh vermeiden will. Dieser doppelte Wille, Wohl erleben und Weh nicht erleben zu wollen, ist das jedem Tun und Lassen zugrunde liegende Motiv. Was auch immer ein Mensch tut oder zu tun unterlässt, das tut oder unterlässt er, weil er sich dadurch ein Mehr an Wohl und ein Weniger an Weh erhofft. In diesem Sinn ist jeder Wille und jedes Handeln und Nicht-Handeln egoistisch.
Wohl und Weh beziehen sich auf das Gefühlserleben. Auf dieser Ebene, dem Gefühl, entstehen der Wille und die Entscheidung (was die Neuro-Biologie inzwischen bestätigt). Es ist also daran kein (vom Gefühl unabhängiges) Ich beteiligt. Deshalb wäre es falsch, diese Form von Egoismus zu beanstanden. Es ist im Gegenteil ein vollkommen natürliches und richtiges Geschehen.
So schrieb Arthur Schopenhauer: "Die Haupt- und Grundtriebfeder im Menschen, wie im Tiere, ist der Egoismus, d.h. der Drang zum Dasein und Wohlsein." Dieser Drang hat seinen Ursprung im Gefühlsleben. Das gilt ebenso für altruistisches Verhalten: Mein eigenes Mich-Gutfühlen dabei, liegt der Entscheidung dazu zugrunde. Auch altruistisches Verhalten ist in diesem Sinne also egoistisch. Würde ich mich beim Grossherzigsein (oder der Anerkennung, die ich dafür erhalte) nicht gut fühlen, mich nicht als guter Mensch wahrnehmen, wäre es mit meiner Grossherzigkeit bald vorbei.
Du, genauso wie ich und wie jedes Lebewesen, willst Dich gut fühlen, mit anderen Worten, nicht Leiden. Und damit sind wir beim Kern des Buddhismus angelangt. Der Buddha sagte: „Eines nur lehre ich: das Leiden und seine Überwindung.“ Das hat auch Friedrich Nietzsche erkannt, als er sich zum Buddhismus äusserte:
„Der Buddhismus ist die einzige eigentliche positivistische Religion, die uns die Geschichte zeigt, auch noch in seiner Erkenntnistheorie (einem strengen Phänomenalismus – ); er sagt nicht mehr „Kampf gegen die Sünde“, sondern, ganz der Wirklichkeit das Recht gebend, „Kampf gegen das Leiden“. In der Lehre Buddhas wird der Egoismus Pflicht: das „Eins ist not“, das „Wie kommst du vom Leiden los?“ reguliert und begrenzt die ganze geistige Diät.“
Und das ist okay so. Mein erster buddhistischer Lehrer sagte: „Nur wer leidet, will andere leiden machen.“ Somit ist der vermeintliche Egoismus, der dem Buddhismus gelegentlich angelastet wird, eben keiner, denn die Arbeit an der eigenen Leidbefreiung kommt allen zugute. Der Buddha lehrte hierzu:
«Mich selbst werde ich schützen, so ist Achtsamkeit zu üben.
Den Anderen werde ich schützen, so ist Achtsamkeit zu üben.
Sich selbst schützend, schützt man den Anderen;
den Anderen schützend, schützt man sich selbst.
Und wie schützt man, indem man sich selber schützt, den Anderen?
Durch regelmäßige Übung, durch Geistes-Entfaltung, durch ihre häufige Betätigung.
Und wie schützt man sich selber, indem man den anderen schützt?
Durch Geduld, Gewaltlosigkeit, Güte und Mitleid.»
Geht mir ähnlich. Wobei ich sogar von der Bezeichnung "Wesen" absehen möchte.
Etwas Unbegreifbares ist kein Jemand. Etwas Unbegreifbares ist unbegreifbar.
Dass etwas unbegreifbar ist, wird durch das Wort "Unbegreifbares" bereits hinreichend ausgedrückt.mit einem Wort ausdrücken will,
JackSparrow hat geschrieben: ↑Sa 7. Dez 2019, 12:14Etwas Unbegreifbares ist kein Jemand. Etwas Unbegreifbares ist unbegreifbar.
JackSparrow hat geschrieben: ↑Sa 7. Dez 2019, 12:14Dass etwas unbegreifbar ist, wird durch das Wort "Unbegreifbares" bereits hinreichend ausgedrückt.