“Roland“ hat geschrieben:In diesem Sinne wünsche ich allen eine schöne Adventszeit!
Aktuell ist (bei uns) die Ruhezeit für Pflanzen („Winter“) – für so manch anderes Lebewesen startet jetzt die Zeit, in der es auf den Überlebenswillen ankommt.
Keiner von denen hält es für überflüssig sich um das nächste Jahr zu bemühen.
Du versuchst ein Urteil à la „das bringt doch alles gar nichts“ ins Spiel zu bringen.
Ich kann dem nur entgegenhalten, „wir sind so nicht, wir können dies nicht im Leben umsetzen“.
Schau dir eine Antilope an, die geboren wird -> sie fängt schnell an zu laufen. Du würdest ihr zurufen „bringt doch nichts“ und es wäre ihr komplett egal, denn sie darf jetzt laufen, laufen, laufen…
Wie weit weg ist ein Mensch von dieser „Festlegung zu leben“?
Ich würde sagen, wir sind nicht weit weg von der Antilope.
Du bist der Meinung, dass du deine These prima umsetzen kannst.
=> falsch, es ist leicht die Wertlosigkeit des Lebens zu propagieren, während man nicht vor hat, mit dem Leben abzuschliessen.
Du freust dich auf die „andere, neue Welt“ (die wohl ganz verdächtig genauso aussieht wie diese hier), willst aber die Adventszeit schon noch irgendwie „schön finden dürfen“.
Ich will diese Winter-Zeit auch schön finden und das ganz und gar in dieser Welt.
“Roland“ hat geschrieben:Für mich bricht gar keine Welt zusammen und ich kenne keine "große Gequältheit" sondern sonne mich, trotz aller Probleme, die das Leben so mit sich bringt, in der Liebe Gottes und freue mich auf seine unmittelbare Gegenwart in der neuen Welt.
1.
Du demonstrierst ja regelrecht das Zusammenbrechen, denn du bist es, der beim Anzweifeln deiner Phantasie nichts als eine Untergangsperspektive ins Zentrum ziehen kann.
Schau dir die Welt der Lebewesen an:
Sie funktionieren nicht so, dass sie aufgeben nur weil sie ihre (unbestimmte) Endlichkeit als gegeben ansehen müssten.
Wir sind in der Lage bestimmte Zusammenhänge in den Fokus zu ziehen – so funktionieren wir und wir verbringen, wenn überhaupt, nur einen kleinen Bruchteil mit unserer Endlichkeit.
Es ist schlicht nicht unsere Art (vgl. „Antilope“), alles was wir beabsichtigen unter dem Untergangsgesichtspunkt zu sehen.
Wir als Organismen sind nicht zustande gekommen, um unsere Zeit mit unserer Endlichkeit zu verbringen – es ist nicht unsere Aufgabe.
Das ist eine Schlussfolgerung, die sich aus unserem Funktionieren ergibt, denn wir als Zellsysteme versuchen vom ersten Moment an, die Welt zu integrieren. Selbst wenn wir innerhalb dieses Integrationsablaufes für einen kurzen Augenblick den Zusammenhang der Endlichkeit aufkommen lassen, so ändert dies nichts daran, dass wir selbst dies integrieren und weitermachen („laufen, laufen, laufen“).
2.
Der Umfang an Problemen wird durch das Verstehen unserer Funktionalität reduziert. Mit der Erforschung unserer Funktionalität konnten enorme Probleme regelrecht abgeschafft werden (z.B. durch Medizin).
Ich könnte mir vorstellen, dass ein weitergehendes Verständnis unserer Wahrnehmungsabläufe (Gehirnvorgänge) einen noch weiter entspannten Lebensstil zur Folge haben, denn das „konkurrierende Hamster-Laufrad-Wettrennen“ könnte sich verändern, wenn man sich richtig einschätzt und „Glorifizierungs- und Bestätigungsideen“ nicht mehr so recht greifen können.
Aktuell verwenden wir „den Körper“ als Werkzeug, um gewisse Effekte rund um „eine Stellung in der Welt“ zu erreichen.
Das könnte sich ganz schön ändern, wenn der Mehrheit klar wird, dass sie der Körper sind und dass jede Handlung (auch „das Denken“) körperlich ist.
Bisher gab es noch nie eine Chance, sich auf Basis eines korrekten Selbstverständnisses einen Lebensstil aufzubauen – Religion und Philosophie haben hier vollständig versagt und es wird noch schwer daran zu knappern sein, dieses Zeugs zu überwinden.
3.
Deine „Freude“ ist anscheinend nicht wirklich so dolle, denn du bist ja noch hier und beschäftigst dich mit wertlosem Atemholen, geschmückt mit gelegentlichem Umfallen, auf das sofort das Aufstehen folgt („laufen, laufen, laufen“).
Wo soll da ein Unterschied zu meiner Ansicht sein?
“Roland“ hat geschrieben:Es wird irgendwann egal sein, ob man Adolf Hitler oder Mutter Theresa geheißen hat, denn es wird keinerlei Spur von beiden und von unserer gesamten Spezies übrig bleiben – wenn alles um uns herum und wir selbst nur bedeutungslose, zufällig entstandene, reagierende Materie waren.
Siehst du, wenn du verstehen würdest, was „Bedeutung“ ist, dann könntest du „Bedeutungslosigkeit“ einschätzen – tja, zähl mal die Religionen und Philosophien auf, die geklärt haben, was „Bedeutung“ ist (du kannst gerne mal nach „Bedeutungstheorien“ suchen).
In der Sprache kann man mit „Bedeutungslosigkeit“ sehr einfach suggerieren, dass „da etwas Enormes fehlen wird“ (Angst und Schrecken überkommt uns

) – aber um was geht es denn genau?
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Tree of life hat geschrieben:Danke

Bitteschön
