Das Streben nach Frieden hat die unterschiedlichsten Formen. Man demonstriert gegen Unfrieden, ermahnt die Menschen, nach Frieden zu streben. Sogar Krieg soll Frieden bringen.
Interessant ist, dass dort, wo Frieden deklariert werden soll, meistens auf „die Anderen“ gezeigt wird. Darauf, was weit außerhalb der eigenen Grenzen passiert, und scheinbar unfähig macht, dass einzelne Menschen überhaupt Einfluss darauf haben,
In einer Predigt zu diesem Thema, vor längerer Zeit, war für mich mal die Beschreibung eines Gemäldes sehr eindrücklich:
Das Gemälde zeigte eine Gegend, in der bizarre Felsformationen, mit unwegsamen Gipfeln; abgebrochene Baumwipfel; Regen, Sturm und Blitze … und mittendrin ein Vogelnest, in einer kleinen Felsenmulde, in der eine Vogelfamilie lebte. Die Vogeleltern brachten Futter, die Jungen lagen im Nest dicht beieinander, schlafend, geborgen, als wenn es die Welt außerhalb des Vogelnestes nicht gäbe ….
Der Titel des Bildes lautete ganz einfach: „Frieden“.
Seit dieser Beschreibung verstehe ich das Thema „Frieden“ ganz anders, als es meistens dargestellt wird. Es ist mir näher gekommen.
Ich weiß, dass Frieden auch in meiner kleinen Welt stattfinden kann – und dass ich selbst dazu beitragen kann, dass die Grenzen desselben an Raum gewinnen.
Ich weiß, dass ich mich selbst nicht ausschließen kann, Frieden zu stiften.
Dass ich es nicht damit tue, dass ich Unfrieden einfach ausblende und verdränge – mit der „Schwamm drüber-Methode“.
Und dass Frieden stiften nicht einfach so zufällt, sondern manchmal Überwindung kostet.
Wobei ohnehin das Wort „Überwindung“ für mich als Schlüsselwort für das Leben überhaupt steht. (nach Römer 12,21)
Ich würde gerne einfach mal ein paar Fragen in den Raum stellen:
- Was bedeutet für dich Frieden?
- Was tust du aktiv für den Frieden?
- Wo fängt in deinem ganz persönlichen Umkreis Friedensstiftung an?
- Welche Tipps kannst du an andere weitergeben, wie man Friedensstifter sein kann?
…. wobei die Fragen nur ein Anstoß zum Nachdenken sein sollten. Unabhängig davon, zum Thema passend, ist alles erwünscht.
Einen Bibelvers habe ich dazu auch noch auf Lager, den die meisten wahrscheinlich kennen:
Matthäus 5, 9:
Selig sind, die Frieden stiften; denn sie werden Gottes Kinder heißen.