Gott ist die Liebe
#181 Re: Gott ist die Liebe
Hi Sven,
das kann man sich tatsächlich fragen. Warum wird "Gott" nicht so gedacht, dass schon hier auf Erden alles Friede, Freude, Eierkuchen ist. Warum geht das nicht? Die Antwort darauf lautet m.E., dass Gott keinen Bezug zur Welt hat, d.h. er ist keine Macht, die direkt in das Weltgeschehen eingreift. Wer so etwas dennoch behauptet, identifiziert Gott mit einer Weltwirklichkeit, die prinzipiell erkennbar wäre. Gott wäre somit nicht mehr von der Welt verschieden. Als Folge davon würden wir die Welt mit Gott verwechseln und das ist, wogegen das 1. und 2. Gebot im AT gerichtet ist. Wäre Gott mit der Welt identisch, dann wäre Gottes Liebe an der Welt ablesbar, sie wäre begrenzt, sie hätte ihr Maß am Geschöpflichen. Gott würde uns dann aufgrund unserer Leistungen lieben. Genau darum geht es aber nicht.
Aber du hast schon recht, einfach sind diese Fragen nicht.
das kann man sich tatsächlich fragen. Warum wird "Gott" nicht so gedacht, dass schon hier auf Erden alles Friede, Freude, Eierkuchen ist. Warum geht das nicht? Die Antwort darauf lautet m.E., dass Gott keinen Bezug zur Welt hat, d.h. er ist keine Macht, die direkt in das Weltgeschehen eingreift. Wer so etwas dennoch behauptet, identifiziert Gott mit einer Weltwirklichkeit, die prinzipiell erkennbar wäre. Gott wäre somit nicht mehr von der Welt verschieden. Als Folge davon würden wir die Welt mit Gott verwechseln und das ist, wogegen das 1. und 2. Gebot im AT gerichtet ist. Wäre Gott mit der Welt identisch, dann wäre Gottes Liebe an der Welt ablesbar, sie wäre begrenzt, sie hätte ihr Maß am Geschöpflichen. Gott würde uns dann aufgrund unserer Leistungen lieben. Genau darum geht es aber nicht.
Aber du hast schon recht, einfach sind diese Fragen nicht.
#182 Re: Gott ist die Liebe
Hallosven23 hat geschrieben:
Dem halte ich entgegen: Nur die Liebe hätte einen sinnlosen Opfertod verhindern können, bzw. würde ihn erst gar nicht fordern.
Man muß sich doch schon sehr wundern, daß einem allmächtigen Gott kein besserer Plan einfällt.
Wenn Jesus nicht umgebracht worden wäre, wie hätte er dann auferstehen können?
Durch Jesu Tod wurde die Sünde im Fleisch verurteilt und offenbart, dass das Samenkorn erst in die Erde fallen und sterben muss, bevor es austreiben kann und viel Frucht bringe.
Der Christus wurde von den Juden als Befreier und König erwartet. Was noch nicht (ganz) klar schien, war, dass er der Erstgeborene der Schöpfung ist und zum Erstgeborenen der Toten werden würde und als solcher das Haupt ist über jegliche Macht und Gewalt in Himmel und auf Erden.
Soweit meine kurze Interpretation dazu. Aber es gibt wohl mehrere Blickwinkel dazu.
lg lovetrail
Wache auf, der du schläfst, und stehe auf aus den Toten, so wird Christus dich erleuchten!
#183 Re: Gott ist die Liebe
lovetrail hat geschrieben:
Wenn Jesus nicht umgebracht worden wäre, wie hätte er dann auferstehen können?
lg lovetrail
Du mußt die Frage anders angehen. Wenn Jesus nicht umgebracht worden wäre, hätte gar keine Notwendigkeit zur Auferstehung bestanden.
Und wie gesagt, es liegt immer noch der Verdacht in der Luft, daß die Auferstehung eine Erfindung des Paulus war.
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
George Orwell
George Orwell
#184 Re: Gott ist die Liebe
Ne - ganz bestimmt nicht - gibt es schon bei Hiob: "Doch ich, ich weiß: mein Erlöser lebt, als letzter erhebt er sich über dem Staub. Ohne meine Haut, die so zerfetzte, und ohne mein Fleisch werde ich Gott schauen" (Hiob 19,25).sven23 hat geschrieben:Und wie gesagt, es liegt immer noch der Verdacht in der Luft, daß die Auferstehung eine Erfindung des Paulus war.
#185 Re: Gott ist die Liebe
closs hat geschrieben:Ne - ganz bestimmt nicht - gibt es schon bei Hiob: "Doch ich, ich weiß: mein Erlöser lebt, als letzter erhebt er sich über dem Staub. Ohne meine Haut, die so zerfetzte, und ohne mein Fleisch werde ich Gott schauen" (Hiob 19,25).sven23 hat geschrieben:Und wie gesagt, es liegt immer noch der Verdacht in der Luft, daß die Auferstehung eine Erfindung des Paulus war.
Das kann alles und nichts sein. Im AT gibt es natürlich keine konkrete Erwähnung oder Ankündigung des Jesus von Nazareth. Die Auferstehung hat ganz klar paulinsche Handschrift.
Zuletzt geändert von sven23 am So 10. Nov 2013, 16:24, insgesamt 1-mal geändert.
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
George Orwell
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#186 Re: Gott ist die Liebe
Ja du kannst es so sehen, aber Jesu Auferstehung ist für alle Menschen das sichtbare Zeichen und der Beweis der Überwindung des Todes. Und zwar nicht nur geistig sondern auch leiblich. Alle Kreatur hat somit eine sichere Hoffnung einst an dieser Überwindung teilzuhaben.sven23 hat geschrieben:
Du mußt die Frage anders angehen. Wenn Jesus nicht umgebracht worden wäre, hätte gar keine Notwendigkeit zur Auferstehung bestanden.
Wir finden die Auferstehung auch in den Evangelien und in den sog. katholischen Briefen.Und wie gesagt, es liegt immer noch der Verdacht in der Luft, daß die Auferstehung eine Erfindung des Paulus war.
Sogar mancherorts auch im AT.
Aber wenn dich die historische Sachlage interessiert, dann gibt es mE auch in dieser Hinsicht eine gute Beweislage. Lee Strobel hat sich zB damit auseinandergesetzt.
lg lovetrail
Wache auf, der du schläfst, und stehe auf aus den Toten, so wird Christus dich erleuchten!
#187 Re: Gott ist die Liebe
Also, wir haben es in Bezug auf Jesus mit zwei Dingen zu tun. Auf der einen Seite gibt es keine ausserchristlichen Zeugnisse, dass es einen Menschen Jesus überhaupt gegeben hat. Meines Wissens gibt es keine Prozessakten, Steuerverzeichnisse, Einwohnerlisten etc. aus der Zeit von 0 bis etwa 30/40 nach Christus, wo ein "Jesus" erwähnt wäre. Der Name Jesus taucht -glaub ich - bei Tacitus auf, ja aber das ist gut 100 Jahre nach Christi Geburt. Auf der anderen Seite gibt es in den Briefen und in den Evangelien des NT viele Anleihen aus dem AT (vor allem aus dem Psalmen und Jesaja). Es ist wahrscheinlich so, dass Jesus, sein Leben und seine Auferstehung eine literarische Fiktion ist, die mit Hilfe des AT erdichtet (keineswegs pejorativ gemeint) wurde. Tut das ihrer Wirkmächtigkeit einen Abbruch?
#188 Re: Gott ist die Liebe
lovetrail hat geschrieben: Ja du kannst es so sehen, aber Jesu Auferstehung ist für alle Menschen das sichtbare Zeichen und der Beweis der Überwindung des Todes. Und zwar nicht nur geistig sondern auch leiblich. Alle Kreatur hat somit eine sichere Hoffnung einst an dieser Überwindung teilzuhaben.
Man muß es so sehen. Wenn ein allmächtiger Gott will, daß der Mensch nach dem Tod aufersteht, dann macht er es einfach so, fertig. Daß dafür erst mal wieder einer umgebracht werden muß, kann nur menschliche Erfindung sein.
lovetrail hat geschrieben: Aber wenn dich die historische Sachlage interessiert, dann gibt es mE auch in dieser Hinsicht eine gute Beweislage. Lee Strobel hat sich zB damit auseinandergesetzt.
lg lovetrail
Ach lieber lovetrail, bei historischer Sachlage werde ich sehr skeptisch. Es ist doch schon die Tatsache äußerst verwunderlich, daß über den historischen Jesus so gut wie nichts bekannt ist, außer einer Anmerkung in einem Nebensatz bei Flavius Josephus. Keine sonstige Erwähung, keine schriftlichen Hinterlassenschaften, einfach nichts. Alles, was man über Jesus zu wissen glaubt, stammt aus der Bibel.
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
George Orwell
George Orwell
#189 Re: Gott ist die Liebe
dagegen hat geschrieben: Es ist wahrscheinlich so, dass Jesus, sein Leben und seine Auferstehung eine literarische Fiktion ist, die mit Hilfe des AT erdichtet (keineswegs pejorativ gemeint) wurde.
Sehr gute Analyse.

Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
George Orwell
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#190 Re: Gott ist die Liebe
sven23 hat geschrieben:außer einer Anmerkung in einem Nebensatz bei Flavius Josephus
genau. Und diese Anmerkung bezieht glaub ich darauf, dass es so "Christen" gibt, für die ein gewisser Jesus von Nazareth wichtig war. Also wieder keine Geburtsurkunde von Jesus!