closs hat geschrieben: ↑Sa 9. Nov 2019, 21:41
Anton B. hat geschrieben: ↑Sa 9. Nov 2019, 20:50
Im closs'schen System wimmelt es von Vorannahmen.
Natürlich - wie soll es anders gehen?
Wenn es um die ultimative Begründung der Wahrheit unserer Repräsentation dessen geht, was Du Wirklichkeit nennst, sehe ich auch keine Alternative. Aber das ist ja Dein persönliches Projekt. Nicht meines, nicht das von Wissenschaft, nicht das von "meinen" und "glauben". Es ist clossisch.
closs hat geschrieben: ↑Sa 9. Nov 2019, 21:41
Anton B. hat geschrieben: ↑Sa 9. Nov 2019, 20:50
Stimmt doch gar nicht. Dann würde die Naturwissenschaft nichts wissen können.
Natürlich kann die Naturwissenschaft etwas wissen. - Sie muss nur definieren, was "Wissen" ist - und das tut sie doch auch.
Wär' mir neu.
closs hat geschrieben: ↑Sa 9. Nov 2019, 21:41
Anton B. hat geschrieben: ↑Sa 9. Nov 2019, 20:50
Damit sich geistewissenschaftliches Wissen Wissen nennen kann muss es "vernünftig begründet" sein. Das ist doch das Maß.
Das hatten wir schon mal - jetzt kommt die Frage, wie "Vernunft" zu definieren ist: Anthropozentrisch oder universal?
Hmm. Zuerst einmal würde ich sagen, wenn wir den Menschen an vernünftigen Begründungen feilen sehen, wäre das Resultat als "anthropogen" zu bezeichnen. Dann gebe doch mal ein konkretes Beispiel an, wo sich die anthropogene und die universale Vernunft genau unterscheiden.
closs hat geschrieben: ↑Sa 9. Nov 2019, 21:41
Oder andersrum: Was machst Du, wenn das, was der Fall ist, "unvernünftig" ist.
Was "der Fall" sensu closs ist, bitteschön. Diese Subjektivitätswelt ist Deine Welt, nicht meine.
closs hat geschrieben: ↑Sa 9. Nov 2019, 21:41
Jesus könnte bspw. historisch leiblich auferstanden sein - ist das "vernünftig"?
Nöö, ist nicht vernünftig. Ist für mich auch und gerade als Christ "außer-" vernünftig. Ein Wunder, ein Mysterium, das ist es.
closs hat geschrieben: ↑Sa 9. Nov 2019, 21:41
- Falls nein: Dann gäbe es historische Tatsachen, nicht NICHT "vernünftig" sind und die man dementsprechend nicht "wissen" könnte.
Nur im closs'schen System. Denn im closs'schen System fallen "historische Tatsachen" und das closs'sche "was der Fall ist", zusammen. Ist jedoch "historische Tatsache" historisches Wissen, dann ist das ein historisches Modell, welches vernünftig begründet ist. Und wie beim Phlogiston, kann das Wissen als falsch erwiesen werden.
closs hat geschrieben: ↑Sa 9. Nov 2019, 21:41
Dies hieße aber, dass es historische Tatsachen geben könnte, die nicht wissenschaftlich greifbar wären. - Nichts dagegen - aber zieht da jeder Wissenschaftler mit: "Ich bin Historiker, aber nicht alles, was historisch der Fall war, kann ich wissenschaftlich erreichen" ----??
Wieder dasselbe: Die "historische Tatsache" als "was der Fall ist" sensu closs. Das bewegt sich aber außerhalb der Wissenschaft. Für das, was clossisch der Fall ist, ist Wissenschaft nicht zuständig. Das spielt in einer anderen Kategorie als die, die wir "Wissen" nennen. Was hältst Du von
Clossognosie als, äh, neue Kategorie, etwas zu vertreten.
closs hat geschrieben: ↑Sa 9. Nov 2019, 21:41
Falls ja, wäre das eine gute Nachricht. - Aber das hieße dann AUCH, dass historisch-wissenschaftliches Wissen in Bezug auf das, was der Fall war, falsch sein kann.
Korrekt. Die Wissenschaft macht keine Aussagen über das Reich des clossischen "was der Fall ist". Nur der closs stellt eine Verbindung her, und prüft und vergleicht. Und wenn zufällig wissenschaftliches Wissen mit einer Entität aus dem closs'schen Reich "was der Fall ist" zusammenfällt, dann pflegt der closs zu sagen, das wäre jetzt pragmatisch gesehen wohl ontologisch bewiesen". Ist es aber nicht so, und eine der dem closs bekannten Entitätsausprägungen in seinem Reiche wird gar von der Wissenschaft als falsifiziert abgelehnt, oder die Wissenschaft weigert sich gar, eine Aussage darüber zu machen, dann zählt natürlich das, was closs in seinem Reich dessen, was der Fall ist, identifiziert hat. Alternativ kann man ganz polyhermeneutisch ganz verschiedenes annehmen, und des clossens erkannte Entität kann somit doch sein. Außerdem funktioniert ja in des clossens Reich Wissenschaft so, dass mehr oder weniger wilkürliche Vorannahmen gemacht werden müssen.
closs hat geschrieben: ↑Sa 9. Nov 2019, 21:41
Anton B. hat geschrieben: ↑Sa 9. Nov 2019, 20:50
Schon der Titel des Threads gibt doch den den Kontext an.
Das wäre "Skeptizismus".
Du hattest die Verwendung des philosophischen Begriffs "Wissen" bekrittelt. "Aus der Werkstatt eines Philosophen" setzt en Kontext.
Die Eiche "ist" - sie steht da - mit oder ohne Wildschweine.