Punch hat geschrieben: ↑Mo 4. Nov 2019, 16:27
Wenn du schon bei Ludwig Wittgensteins "borgst", dann hättest du wenigstens die Quelle angeben können.
Ich bin nicht sicher, ob es Wittgenstein so meint.
Punch hat geschrieben: ↑Mo 4. Nov 2019, 16:27
Die Wahrheit ist eine bunte und willfährige Hure, die jeder besteigen und benutzen kann, wie es gern möchte
Das meine ich mit "Horizontverschmelzung von Subjekt und Objekt" (Gadamer).
Punch hat geschrieben: ↑Mo 4. Nov 2019, 16:27
wir beide haben das gerade nachhaltig bewiesen.
Da gibt es schon Unterschiede. - Wenn man "Wahrheit" sozusagen auf Subjekt-Ebene entmannt (wie es auch Nietzsche tut) und sie auf das Objekt festlegt (egal, was der Mensch davon hält), erscheint mir das schon ziemlich weit weg von " besteigen und benutzen" - es ist ja gerade dann NICHT "besteigen und benutzen".
Deshalb halte ich vom Wort "Glaube" so viel, weil hier immer der Glaubens-Vorbehalt erkennbar ist: "WENN mein Glaube, dass es Punch/Gott/etc. wirklich gibt (man beachte die Reihenfolge

, wahr ist, DANN gilt folgendes ...". ---- Wissen ist möglich durch vorheriges Glaubens-Bekenntnis:
1) Ich glaube, dass Wahrnehmung/Wissenschaft das abbildet, was der Fall ist. - Auf dieser Glaubensbasis weiss ich, dass Protonen positiv geladen sind.
2) Ich glaube an Gott, deshalb weiß ich, dass ich von Gott geschaffen bin.
3) Ich glaube, dass menschliche Vernunft universalen Charakter hat - deshalb weiß ich, dass es keine Wunder gibt.
4) Ich glaube, dass menschliche Vernunft beschränkt ist - deshalb weiß ich, dass es Wunder geben kann.
Das jeweilige "deshalb" gilt nur dann, wenn der vorherige Glaubensentscheid gelaufen ist. - Das Problem: Soweit denkt unsere heutige Philosophie nicht, die meistens eine Ancilla Scientiae ist - und was Heidegger darüber sagt, wissen wir ja: "Wissenschaft denkt nicht" (gemeint ist: "über sich hinaus").