Man kann der Theorie einer Textzusammenstellung Rechnung tragen, aber aus anderen Gründen. Die atheistische HKM kommt hier m.E. wieder zu falschen Schlüssen. Wenn die Schreiber Gott unterschiedlich angesprochen haben, sagten die einen Elohim, die anderen JHWH, die meisten aber JHWH Elohim gemeinsam und zeigen dadurch an, dass sie denselben Gott meinen.
Ich habe eine andere Deutung: Es gibt nur EINEN historischen Ablauf. Niemals hat ein Mensch zwei Geschichten. Das geht nicht. Überdies ist das Wort Gottes KEIN Mythos bzw. nur ein Lehrinhalt a la Gebrüder Grimm. Es ist Wahrheit.. Die Gottesnamen haben unterschiedeliche Bedeutungen und es werden in 1 Mose 1 und 1 Mose 2-3 unterschiedliche Schwerpunkte gesetzt:
Elohim spricht die Macht und Autoritätsfunktion an, sie kann, MUSS aber nicht im Einklang mit anderen kooperieren.
JHWH ist die Ebene persönlicher Beziehung, die "ich bin alle Zeit mit dir" anspricht und das Zusammenwirken WILL.
Gott ist aber alles in allem. Damit entartet das Wort Gottes nicht zum Vater Sohn Syndrom pseudochristlicher Präexistenztheologie. Das wäre dogmatischer Mist, der auch nur vom Thema wegzerrt. Überdies ist zu beobachten, dass genau solche Geister NIE Erkenntnis erlangen, weil sie nur intellektuellen Theologiesenf verspritzen und nicht hören können was Gott wirklich sagte.
Die Schwerpunktsetzung zwischen 1 Mose 1 und 2 ist meines Erachtens bei geistlicher Betrachtung recht unschwer zu erkennen: Die Schöpfung per se wird uns als ein sehr guter Plan Gottes beschrieben (1 Mose 1,31).
Das darin moralisch agierende Wesen muss aber in Einklang mit Gott leben, ansonsten misslingt dieser Plan. Gott will im Grunde genommen keinen Alleingang Das KÖNNTE er (denn er ist Elohim), aber er WILL es nicht, er ist auch JHWH. Er zeigt uns die Alternativen auf: Entweder MIT mir oder GAR NICHT, dann geht es dir eben wie der Schlange:
1 Mose 3,15 hat geschrieben: Und ich werde Feindschaft setzen zwischen dir und der Frau, zwischen deinem Samen und ihrem Samen; er wird dir den Kopf zermalmen, und du, du wirst ihm die Ferse zermalmen.