Warum gab es eigentlich den Baum von der Erkenntnis von Gut und Böse?

Themen des alten Testaments
Helmuth
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#751 Re: Warum gab es eigentlich den Baum von der Erkenntnis von Gut und Böse?

Beitrag von Helmuth » Fr 25. Okt 2019, 11:13

PeB hat geschrieben:
Fr 25. Okt 2019, 09:36
In Genesis 1 erschafft der Vater die Welt IM WORT.
In Genesis 2 erschafft der Sohn die Welt IN DER MATERIE.
Man kann der Theorie einer Textzusammenstellung Rechnung tragen, aber aus anderen Gründen. Die atheistische HKM kommt hier m.E. wieder zu falschen Schlüssen. Wenn die Schreiber Gott unterschiedlich angesprochen haben, sagten die einen Elohim, die anderen JHWH, die meisten aber JHWH Elohim gemeinsam und zeigen dadurch an, dass sie denselben Gott meinen.

Ich habe eine andere Deutung: Es gibt nur EINEN historischen Ablauf. Niemals hat ein Mensch zwei Geschichten. Das geht nicht. Überdies ist das Wort Gottes KEIN Mythos bzw. nur ein Lehrinhalt a la Gebrüder Grimm. Es ist Wahrheit.. Die Gottesnamen haben unterschiedeliche Bedeutungen und es werden in 1 Mose 1 und 1 Mose 2-3 unterschiedliche Schwerpunkte gesetzt:

Elohim spricht die Macht und Autoritätsfunktion an, sie kann, MUSS aber nicht im Einklang mit anderen kooperieren.
JHWH ist die Ebene persönlicher Beziehung, die "ich bin alle Zeit mit dir" anspricht und das Zusammenwirken WILL.

Gott ist aber alles in allem. Damit entartet das Wort Gottes nicht zum Vater Sohn Syndrom pseudochristlicher Präexistenztheologie. Das wäre dogmatischer Mist, der auch nur vom Thema wegzerrt. Überdies ist zu beobachten, dass genau solche Geister NIE Erkenntnis erlangen, weil sie nur intellektuellen Theologiesenf verspritzen und nicht hören können was Gott wirklich sagte.

Die Schwerpunktsetzung zwischen 1 Mose 1 und 2 ist meines Erachtens bei geistlicher Betrachtung recht unschwer zu erkennen: Die Schöpfung per se wird uns als ein sehr guter Plan Gottes beschrieben (1 Mose 1,31).

Das darin moralisch agierende Wesen muss aber in Einklang mit Gott leben, ansonsten misslingt dieser Plan. Gott will im Grunde genommen keinen Alleingang Das KÖNNTE er (denn er ist Elohim), aber er WILL es nicht, er ist auch JHWH. Er zeigt uns die Alternativen auf: Entweder MIT mir oder GAR NICHT, dann geht es dir eben wie der Schlange:

1 Mose 3,15 hat geschrieben: Und ich werde Feindschaft setzen zwischen dir und der Frau, zwischen deinem Samen und ihrem Samen; er wird dir den Kopf zermalmen, und du, du wirst ihm die Ferse zermalmen.
Zuletzt geändert von Helmuth am Fr 25. Okt 2019, 11:20, insgesamt 1-mal geändert.
Der Herr steht zu mir, deshalb fürchte ich mich nicht. Was kann ein Mensch mir anhaben?
Ps 118:6

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Andreas
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#752 Re: Warum gab es eigentlich den Baum von der Erkenntnis von Gut und Böse?

Beitrag von Andreas » Fr 25. Okt 2019, 11:19

Helmuth hat geschrieben:
Fr 25. Okt 2019, 11:13
JHWH ist die Ebene persönlicher Beziehung, die "ich bin alle Zeit mit dir" anspricht und das Zusammenwirken WILL.
Da stimme ich dir voll und ganz zu. Passt so zu dem Perspektivwechsel von Himmel-Erde zu Erde-Himmel - an der Schnittstelle beider Erzählungen. Aber dennoch verweist die Schlange wieder zurück in die andere Perspektive Himmel-Erde weil sie NUR von Elohim spricht und nicht auch von JHWH.
Zuletzt geändert von Andreas am Fr 25. Okt 2019, 11:20, insgesamt 1-mal geändert.

Tree of life
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#753 Re: Warum gab es eigentlich den Baum von der Erkenntnis von Gut und Böse?

Beitrag von Tree of life » Fr 25. Okt 2019, 11:19

Als ich eure letzten Beiträge las, dacht ich-ob es dieses Wort "Denn" damals in deren Wortschatz überhaupt schon gab.
Im rumänischen z.Bsp. gibt es das Wort "Soll" überhaupt nicht.

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Andreas
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#754 Re: Warum gab es eigentlich den Baum von der Erkenntnis von Gut und Böse?

Beitrag von Andreas » Fr 25. Okt 2019, 11:25

Die entscheidende Frage ist nur, ob sich das denn auf "an diesem Tag" oder auf das "essen vom Baum" bezieht. Es bezieht sich auf den Tag und nicht auf das Essen. Deshalb ist der Tod nicht die Konsequenz von dem Essen, sondern geschieht einfach an diesem Tag, sowie auch das Essen an diesem Tag geschieht. Koinzidenz STATT Kausalität.

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Andreas
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#755 Re: Warum gab es eigentlich den Baum von der Erkenntnis von Gut und Böse?

Beitrag von Andreas » Fr 25. Okt 2019, 11:29

Denn Staub bist du, und zum Staub kehrst du zurück. Kausalität UND Koinzidenz.

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#756 Re: Warum gab es eigentlich den Baum von der Erkenntnis von Gut und Böse?

Beitrag von PeB » Fr 25. Okt 2019, 11:42

Andreas hat geschrieben:
Fr 25. Okt 2019, 10:40
Da bist du halt den falschen Übersetzungen und dem ewigen Reden über "Die Bibel" und von "Adam und Eva im Paradies" auf den Leim gegangen, wie die meisten anderen auch, die sich diese Interpretation vom angeblichen "Sündenfall" haben einreden lassen - auch schon von Paulus.
[...]
Statt des Glaubens der wirklichen Autoren der Bibel sollen sie nur noch "Die Kirche" und ihre angeblich "biblische" Autorität wahrnehmen, damit sie vor der Kirche in die Knie gehen - und nicht vor Gott das Knie beugen.
[...]
Der angebliche "Sündenfall" in der Garten Eden Erzählung soll die Menschen in die Devensive eines kollektiven Schuldbewusstseins manövrieren, in die totale Ohnmacht und Hilflosigkeit um die Kirche um Erlösung anzuflehen.
Auf die Gefahr hin, dass du mir jetzt wieder Verfolgung, Unterdrückung, Verunglimpfung und Brandmarkung als Verschwörungstheoretiker vorwirfst...
...aber DAS IST eine Verschwörungstheorie.

Dann musst du jetzt vortreten und mit dem Hokuspokus Schluss machen. Trau dich! Schreib ein Buch!

PeB
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#757 Re: Warum gab es eigentlich den Baum von der Erkenntnis von Gut und Böse?

Beitrag von PeB » Fr 25. Okt 2019, 11:53

Andreas hat geschrieben:
Fr 25. Okt 2019, 11:10
Die Schlange ist deshalb klug, weil sie die Schöpfungserzählung kennt und aus ihr zitiert, wo steht dass Elohim sagt, dass ALLE Bäume zu Nahrung dienen sollen. Sie lügt nicht, sondern sagt eine biblische Wahrheit.

Du bist also ein Verteiger der Schlange?

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#758 Re: Warum gab es eigentlich den Baum von der Erkenntnis von Gut und Böse?

Beitrag von PeB » Fr 25. Okt 2019, 11:58

Tree of life hat geschrieben:
Fr 25. Okt 2019, 11:19
Als ich eure letzten Beiträge las, dacht ich-ob es dieses Wort "Denn" damals in deren Wortschatz überhaupt schon gab.
Im rumänischen z.Bsp. gibt es das Wort "Soll" überhaupt nicht.
Habe ich geschrieben:
PeB hat geschrieben:
Do 24. Okt 2019, 21:19
Und in der hebräisch-deutschen Interlinearübersetzung lese ich an der betreffenden Stelle ebenfalls ein DENN
Interlinear heißt Wort-Für-Wort. Insofern - auch wenn ich kein Hebräisch kann - gehe ich mal davon aus, dass an der betreffenden Stelle ein Wort steht, dass sinnvoll mit "denn" übersetzt werden muss.

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#759 Re: Warum gab es eigentlich den Baum von der Erkenntnis von Gut und Böse?

Beitrag von Tree of life » Fr 25. Okt 2019, 12:00

Andreas hat geschrieben:
Fr 25. Okt 2019, 11:10
Völliger Quatsch. Vor dem NT gibt es den Sohn in der Bibel nicht.
In den alten Schriften nicht, das ist richtig
Jedoch sagte dieser Jesus im NT:

Joh 8,58 Jesus sprach zu ihnen: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Ehe Abraham wurde, bin ich.

27 Alles ist mir übergeben von meinem Vater, und niemand kennt den Sohn als nur der Vater; und niemand kennt den Vater als nur der Sohn und wem es der Sohn offenbaren will.


Entweder war dieser Jesus einfach nur ein Spinner, der sich einbildete, er wäre der Sohn Gottes ODER er war bei der "Schöpfung" schon präsent

Johannes 1, 1
1 Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und Gott war das Wort.
2 Dasselbe war im Anfang bei Gott. 3 Alle Dinge sind durch dasselbe gemacht, und ohne dasselbe ist nichts gemacht, was gemacht ist.
4 In ihm war das Leben, und das Leben war das Licht der Menschen.
......
14 Und das Wort ward Fleisch und wohnte unter uns, und wir sahen seine Herrlichkeit, eine Herrlichkeit als des eingeborenen Sohnes vom Vater, voller Gnade und Wahrheit.

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Andreas
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#760 Re: Warum gab es eigentlich den Baum von der Erkenntnis von Gut und Böse?

Beitrag von Andreas » Fr 25. Okt 2019, 12:02

Das ist keine Verschwörungstheorie. Der angebliche "Sündenfall von Adam und Eva" und die Lehre von der Erbsünde ist einfach nur ein weit verbreitetes christliches Dogma der meisten christlichen Theologien. Kannst du wirklich konfessionsübergreifend fast überall finden. In jedem Schulbuch, in jedem Kommentar, in erbaulichen Schriften, in den Heftchen der ZJ, im Katechismus Luthers und der RKK, bei Tertullian, den Kirchenvätern, bei Augustinus und last but not least in der Bibel bei Paulus usw.

Die Bibel selbst ist theologische Literatur - Heilige Schrift mein doch auch nichts anderes. Das ist doch nichts Schlechtes, entwertet die Bibel auch nicht im geringsten. Das ist sie, und nicht dieser ganze Hype der um sie gemacht wird. Ich glaube an Gott und nicht an "die Bibel", oder anders: ich darf an Gott glauben ohne an die Bibel glauben zu MÜSSEN.

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