Warum gab es eigentlich den Baum von der Erkenntnis von Gut und Böse?

Themen des alten Testaments
PeB
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#701 Re: Warum gab es eigentlich den Baum von der Erkenntnis von Gut und Böse?

Beitrag von PeB » Do 24. Okt 2019, 17:49

Andreas hat geschrieben:
Do 24. Okt 2019, 17:40
PeB hat geschrieben:
Do 24. Okt 2019, 17:09
Sorry, aber ob ich nun nach deiner Ansicht das Land erbe oder nicht: meine Liebesgeschichten sahen immer anders aus.
Das ist auch gut so. Du kannst aber nicht einerseits den Zeitgeist als Kampfbegriff gegen den angeblichen Bibelkritiker Andreas in Stellung bringen, und gleichzeitig an biblische Texte deinen Zeitgeist anlegen. Obwohl ... du kannst es ja ... offensichtlich.
Sorry, um den Zeitgeist ging es hier nicht.
Du hast behauptet, es gehe hier um zwei sich Liebende, die ihre Eltern vor vollendete Tatsachen stellen, während es sich aber um ein Gesetz zur Ahndung von Vergewaltigung handelt.

Dann stellst du mich in eine Reihe mit Levi und Simeon, was impliziert, dass meine Empörung sich in Gewalttat manifestieren könnte.
Auch in dieser Geschichte geht es nicht um zwei Liebende: sondern Dina wird vergewaltigt und der Vergewaltiger verliebt sich in sein Opfer und fordert sie zur Braut.

Abraham will das Gesetz befolgen und seine Söhne üben Lynchjustiz.

Du unterstellst mir demnach, ich wäre mit den Lynchjustizmördern solidarisch, weil ich eine Vergewaltigung als das bezeichnet habe was sie ist und weil ich nicht geneigt bin, dem jüdischen Gesetz beizupflichten?

PeB
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#702 Re: Warum gab es eigentlich den Baum von der Erkenntnis von Gut und Böse?

Beitrag von PeB » Do 24. Okt 2019, 17:53

Tree of life hat geschrieben:
Do 24. Okt 2019, 17:44
PeB hat geschrieben:
Do 24. Okt 2019, 17:43

Nein, eine Anordnung des Moses.
Also stellte Moses seine eigenen Regeln auf?
Na, ich antworte mal mit Zitaten aus der Seite:
http://www.juedisches-recht.de/lex_erg_ ... aische.php
MOSAISCHE GESETZE

die im zweiten bis vierten Buche der Tora enthaltenen Gesetze rechtlicher, sittlicher und kultischer Art, die als von Gott dem Moses gegebene Offenbarung gelten. Als "schriftliche Lehre" werden sie im überlieferten Judentum als Grundlage der ihm gleichzeitig zuteil gewordenen mündlichen Lehre aufgefasst, die ihre schließliche Fixierung im Talmud gefunden hat (siehe Gesetz). Die Frage, ob Moses wirklich der Verkünder der seinen Namen tragenden Gesetze ist, darf nicht mit derjenigen verwechselt werden, ob Moses der Verfasser des Schriftwerks der Tora ist. Der "Tradition gilt Moses als der Autor der Tora. Wenn moderne Forschung das bestreitet, so ist damit noch nichts über die nichtmosaische Herkunft aller oder doch vieler mosaischer Gesetze gesagt. Es ist vielmehr anzunehmen, daß sich im Bestande derselben, wie ihn die Bibel und vielfach darüber hinaus der Talmud darbieten, vieles findet, was auf die älteste Zeit zurückgeht. Wo die Grenze zu ziehen ist, wird kaum je zu bestimmen sein. Aber das wird gerade von der modernen Betrachtung mit Nachdruck betont, daß, wie für viele religiöse Vorstellungen und Riten, so auch für die mosaischen Gesetze der Zeitpunkt der schriftlichen Niederlegung mit demjenigen der Entstehung nicht zusammengeworfen werden darf. Die Frage der Originalität der mosaischen Gesetze ist in jüngsterVergangenheit noch in einem anderen Zusammenhange lebhaft diskutiert worden: in dem sog. Babel‑Bibel‑Streit. Hier handelt es sich darum, ob und wieweit auch die ältesten religiösen und sittlichen Vorschriften aus babylonischer Quelle in den jüdischen Geist eingeflossen sind.

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Andreas
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#703 Re: Warum gab es eigentlich den Baum von der Erkenntnis von Gut und Böse?

Beitrag von Andreas » Do 24. Okt 2019, 17:56

PeB hat geschrieben:
Do 24. Okt 2019, 17:21
Andreas hat geschrieben:
Do 24. Okt 2019, 17:14
Sag mir doch lieber mal, wieso der Allwissende und Allgegenwärtige in dieser Erzählung "weg" gewesen war. Meine Interpretation hat eine Antwort darauf zu geben. Wie sieht deine Antwort aus - und - ist sie biblisch?
War er denn weg?
Wenn ich nach dem Text gehe - Ja.

Saß er oben im Baum der Erkenntis des Guten und des Bösen und sah zu was drunter passierte, oder musste er mal Pipimachen?

Jedenfalls war er nicht da, wo er gebraucht wurde, wenn man vom "Sündenfall" ausgeht. Er war also weg, oder grad mal nicht da - obwohl das ja eigentlich unmöglich ist. Da sieht man mal wie humorvoll diese Erzählung ist.
Das merkt man auch an dem Dialog als er wieder da ist. Er kann seine Freude kaum verhehlen, bald Großvater zu werden, aber die üblichen "ernsten Worte" zu den flügge gewordenen, die alle Eltern ihren Kindern in so einer Situation unvermeidlich sagen, dürfen auch in dieser Erzählung nicht fehlen. Einfach mal aus den angeblichen Strafreden den ironischen Unterton in der Stimme Gottes heraushören. Dann klappt das schon.

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Andreas
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#704 Re: Warum gab es eigentlich den Baum von der Erkenntnis von Gut und Böse?

Beitrag von Andreas » Do 24. Okt 2019, 18:00

PeB hat geschrieben:
Do 24. Okt 2019, 17:49
Dann stellst du mich in eine Reihe mit Levi und Simeon, was impliziert, dass meine Empörung sich in Gewalttat manifestieren könnte.
Auch in dieser Geschichte geht es nicht um zwei Liebende: sondern Dina wird vergewaltigt und der Vergewaltiger verliebt sich in sein Opfer und fordert sie zur Braut.

Abraham will das Gesetz befolgen und seine Söhne üben Lynchjustiz.

Du unterstellst mir demnach, ich wäre mit den Lynchjustizmördern solidarisch, weil ich eine Vergewaltigung als das bezeichnet habe was sie ist und weil ich nicht geneigt bin, dem jüdischen Gesetz beizupflichten?
So ein Quatsch.

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#705 Re: Warum gab es eigentlich den Baum von der Erkenntnis von Gut und Böse?

Beitrag von PeB » Do 24. Okt 2019, 18:04

Andreas hat geschrieben:
Do 24. Okt 2019, 17:56
PeB hat geschrieben:
Do 24. Okt 2019, 17:21
Andreas hat geschrieben:
Do 24. Okt 2019, 17:14
Sag mir doch lieber mal, wieso der Allwissende und Allgegenwärtige in dieser Erzählung "weg" gewesen war. Meine Interpretation hat eine Antwort darauf zu geben. Wie sieht deine Antwort aus - und - ist sie biblisch?
War er denn weg?
Wenn ich nach dem Text gehe - Ja.

Saß er oben im Baum der Erkenntis des Guten und des Bösen und sah zu was drunter passierte, oder musste er mal Pipimachen?
Im Text heißt es nicht, dass er weg gewesen sein, noch, dass er zurück gekommen sei. Es heißt lediglich, dass er am Abend durch den Garten ging und dass Adam und Eva ihn hörten.

Dass sie ihn vorher nicht gehört haben, muss dir doch entgegen kommen - wo sie doch so beschäftigt miteinander waren.

Tree of life
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#706 Re: Warum gab es eigentlich den Baum von der Erkenntnis von Gut und Böse?

Beitrag von Tree of life » Do 24. Okt 2019, 18:06

Andreas hat geschrieben:
Do 24. Okt 2019, 17:56
PeB hat geschrieben:
Do 24. Okt 2019, 17:21
Andreas hat geschrieben:
Do 24. Okt 2019, 17:14
Sag mir doch lieber mal, wieso der Allwissende und Allgegenwärtige in dieser Erzählung "weg" gewesen war. Meine Interpretation hat eine Antwort darauf zu geben. Wie sieht deine Antwort aus - und - ist sie biblisch?
War er denn weg?
Wenn ich nach dem Text gehe - Ja.

Saß er oben im Baum der Erkenntis des Guten und des Bösen und sah zu was drunter passierte, oder musste er mal Pipimachen?

Jedenfalls war er nicht da, wo er gebraucht wurde, wenn man vom "Sündenfall" ausgeht. Er war also weg, oder grad mal nicht da - obwohl das ja eigentlich unmöglich ist. Da sieht man mal wie humorvoll diese Erzählung ist.
Das merkt man auch an dem Dialog als er wieder da ist. Er kann seine Freude kaum verhehlen, bald Großvater zu werden, aber die üblichen "ernsten Worte" zu den flügge gewordenen, die alle Eltern ihren Kindern in so einer Situation unvermeidlich sagen, dürfen auch in dieser Erzählung nicht fehlen. Einfach mal aus den angeblichen Strafreden den ironischen Unterton in der Stimme Gottes heraushören. Dann klappt das schon.
Aber wieso dann das darauf folgende: Weil du das getan hast....zu den beiden und der Schlange?

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#707 Re: Warum gab es eigentlich den Baum von der Erkenntnis von Gut und Böse?

Beitrag von Andreas » Do 24. Okt 2019, 18:10

Außerdem wird in dieser Erzählung überhaupt nicht gesagt, wie Dina die ganze Sache gesehen hat. Das "gewalttätige" kann man auch ganz harmlos deuten und nicht so politisch, um nicht zu sagen rassistisch. Bei einer Entjungerung fließt hat Blut und der Mann braucht schon etwas Kraft und der Frau tut das auch weh. Also mal halblang.

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Andreas
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#708 Re: Warum gab es eigentlich den Baum von der Erkenntnis von Gut und Böse?

Beitrag von Andreas » Do 24. Okt 2019, 18:13

Tree of life hat geschrieben:
Do 24. Okt 2019, 18:06
Aber wieso dann das darauf folgende: Weil du das getan hast....zu den beiden und der Schlange?
Luther übersetzt: Dieweil du das getan hast. Sagte ich schon. Man kann das als Zeitangabe verstehen. Jetzt, wo du (endlich) das getan hast, was ich von Anfang an wollte (seid fruchtbar und mehret euch) sag ich/wir Eltern euch halt das, was alle Eltern in so einer Situation unvermeidlich sagen ... über den Ernst des Lebens, die Schmerzen bei der Geburt ... die Arbeit usw. --- mit einem ironischen Augenzwinkern.

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#709 Re: Warum gab es eigentlich den Baum von der Erkenntnis von Gut und Böse?

Beitrag von Tree of life » Do 24. Okt 2019, 18:15

Andreas hat geschrieben:
Do 24. Okt 2019, 18:13
Tree of life hat geschrieben:
Do 24. Okt 2019, 18:06
Aber wieso dann das darauf folgende: Weil du das getan hast....zu den beiden und der Schlange?
Luther übersetzt: Dieweil du das getan hast. Sagte ich schon. Man kann das als Zeitangabe verstehen. Jetzt, wo du (endlich) das getan hast, was ich von Anfang an wollte (seid fruchtbar und mehret euch) sag ich/wir Eltern euch halt das, was alle Eltern in so einer Situation unvermeidlich sagen ... über den Ernst des Lebens, die Schmerzen bei der Geburt ... die Arbeit usw. --- mit einem ironischen Augenzwinkern.
Und die Schlange?

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#710 Re: Warum gab es eigentlich den Baum von der Erkenntnis von Gut und Böse?

Beitrag von Andreas » Do 24. Okt 2019, 18:25

Tree of life hat geschrieben:
Do 24. Okt 2019, 18:15
Und die Schlange?
Tritt ab und ward nie mehr (im AT) gesehen. Der Moor hat seine Schuldigkeit getan und kann gehen.
Ich hätte auch noch eine Bildhafte Erklärung über das männliche Glied, aus dem der Same kommt und dessen Kopf dabei viel größer ist als DANACH. Danach, bei der Zigarette danach "kriecht diese Schlange auf dem Bauche" des Mannes und bei Unbeschnittenen bildet sich am Kopf mit der Zeit Smegma, das eine gewisse ähnlichkeit mit "Staub" hat. Der Beischlaf wird in der Bibel auch oft so formuliert, sie legte sich zu seinen Füßen (Ferse), und danach ist der Kopf halt schrumpelig (wie zertreten) - mit viel Phantasie kann man das auch noch so deuten - wenn man will. Der Fluch der Schlange könnte für sie die später thematisierte Beschneidung sein.
Zuletzt geändert von Andreas am Do 24. Okt 2019, 18:26, insgesamt 1-mal geändert.

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