Warum gab es eigentlich den Baum von der Erkenntnis von Gut und Böse?

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Andreas
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#431 Re: Warum gab es eigentlich den Baum von der Erkenntnis von Gut und Böse?

Beitrag von Andreas » So 20. Okt 2019, 09:35

Welchen Sinn hat diese Stelle denn deiner Meinung nach in dieser Erzählung? Was bedeutet sie stattdessen?
1.Mose 2,18-20 hat geschrieben:Und Gott der HERR sprach: Es ist nicht gut, dass der Mensch allein sei; ich will ihm eine Hilfe machen, die ihm entspricht. Und Gott der HERR machte aus Erde alle die Tiere auf dem Felde und alle die Vögel unter dem Himmel und brachte sie zu dem Menschen, dass er sähe, wie er sie nennte; denn wie der Mensch jedes Tier nennen würde, so sollte es heißen. Und der Mensch gab einem jeden Vieh und Vogel unter dem Himmel und Tier auf dem Felde seinen Namen; aber für den Menschen wurde keine Hilfe gefunden, die ihm entsprach.

Fragen:
Hat Gott zuerst die Vögel durch sein Wort erschaffen (1.Mose 1,20-23) und dann den Menschen als Mann und Frau
oder
zuerst, den Mann, dann die Vögel aus Erde geformt, und zuletzt die Frau aus der Rippe?

Warum nicht gleich die Frau für den Mann als eine Hilfe, die ihm entspricht? Passt solch ein "Fehlversuch" mit den Tieren zu Gott: "Ah, ich hab da eine super Idee, damit der Mensch eine Hilfe hat, die ihm entspricht. Oh, das mit den Tieren war wohl nix. Ja dann, versuch ich was anderes." Klingt das nicht viel eher nach einem Dreigroschenroman?

Was hat das eigentlich für einen Zusammenhang mit dem Sündenfall um den es angeblich geht?

Tree of life
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#432 Re: Warum gab es eigentlich den Baum von der Erkenntnis von Gut und Böse?

Beitrag von Tree of life » So 20. Okt 2019, 10:52

closs hat geschrieben:
Sa 19. Okt 2019, 22:17
- aber der "Baum" steht für den Beginn dieses Prozesses - der Loslösung/Emanzipierung des Ich vom "Rest".
Nein

abc hat geschrieben:
Sa 19. Okt 2019, 23:12
In der Frucht des verbotenen Baumes war also eine Art Schlüssel eingeborgen, der dem frühen Menschen Zugang zu Inhalten (Wahrheiten) verschaffte, für die er seelisch-geistig noch gar nicht reif war.

Und warum gebot dann "Gott" dem Menschen er solle nicht davon essen?
16 Und Gott der HERR gebot dem Menschen und sprach:
Du darfst essen von allen Bäumen im Garten, 17 aber von dem Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen sollst du nicht essen; denn an dem Tage, da du von ihm isst, musst du des Todes sterben.

Es ist ein Gebot, als auch eine Warnung

Man beachte dabei auch die Worte: An dem Tage

Wobei hier der Reifeprozess, als auch das Alter keine Rolle spielt.

closs
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#433 Re: Warum gab es eigentlich den Baum von der Erkenntnis von Gut und Böse?

Beitrag von closs » So 20. Okt 2019, 10:56

Tree of life hat geschrieben:
So 20. Okt 2019, 10:52
 
Nein
Wie anders willst Du interpretieren?


 

Tree of life
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#434 Re: Warum gab es eigentlich den Baum von der Erkenntnis von Gut und Böse?

Beitrag von Tree of life » So 20. Okt 2019, 11:02

closs hat geschrieben:
So 20. Okt 2019, 10:56
Tree of life hat geschrieben:
So 20. Okt 2019, 10:52
 
Nein
Wie anders willst Du interpretieren?
Gegenfrage:
Erklär mir, warum das Gebot? Warum dann die Warnung?

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abc
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#435 Re: Warum gab es eigentlich den Baum von der Erkenntnis von Gut und Böse?

Beitrag von abc » So 20. Okt 2019, 11:57

Hi "Tree od life",

du hast unterschiedliche Gesprächsfäden miteinander verknüpft und dadurch den Sinn leicht entstellt. Mein Beitrag war an Helmuth gerichtet und bezog sich auf den Aspekt der Reife. Der frühe Mensch übertrat das Gebot (nicht vom Baum der Erkenntnis zu essen) und wurde sterblich.

Tree of life hat geschrieben:
So 20. Okt 2019, 10:52
Wobei hier der Reifeprozess, als auch das Alter keine Rolle spielt.

Das ist eben die Frage. Vielleicht war/ist genau das der Knackpunkt und Schlüssel, das Geschehen (in Eden) besser einordnen zu können. Der frühe (unreife) Mensch hatte plötzlich Zugang zu einem Vermögen (Wissen/Macht) und stellte damit eine Gefahr für die kosmische Ordnung dar, sofern er sich auch noch die Unsterblichkeit hätte bewahren können.

Wenn man bedenkt, was der Mensch (trotz seiner Sterblichkeit) alles anstellt.

Tree of life
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#436 Re: Warum gab es eigentlich den Baum von der Erkenntnis von Gut und Böse?

Beitrag von Tree of life » So 20. Okt 2019, 12:10

abc hat geschrieben:
So 20. Okt 2019, 11:57
Der frühe Mensch übertrat das Gebot (nicht vom Baum der Erkenntnis zu essen) und wurde sterblich.
Für dich wurde er sterblich...

Ich hingegen bleibe bei der genauenTextanalyse(nicht interpretation)schon an folgender Stelle hängen:
wirst du "des Todes" sterben...

Mein erster Gedanke, der aufkam(schon länger her) , war:
Aha, kann man an etwas anderem auch sterben?

Wobei ich nicht dachte, sondern der Gedanke erfasste "mich"

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abc
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#437 Re: Warum gab es eigentlich den Baum von der Erkenntnis von Gut und Böse?

Beitrag von abc » So 20. Okt 2019, 12:19

Tree of life hat geschrieben:
So 20. Okt 2019, 12:10
abc hat geschrieben:
So 20. Okt 2019, 11:57
Der frühe Mensch übertrat das Gebot (nicht vom Baum der Erkenntnis zu essen) und wurde sterblich.
Für dich wurde er sterblich...

Ich hingegen bleibe bei der genauenTextanalyse (nicht interpretation) schon an folgender Stelle hängen:
wirst du "des Todes" sterben...

Mein erster Gedanke, der aufkam (schon länger her), war:
Aha, kann man an etwas anderem auch sterben?

Wobei ich nicht dachte, sondern der Gedanke erfasste "mich"

Hi "Tree of Life", ich hab dich zuerst gar nicht verstanden, aber ja, krass, so habe ich das (glaube ich) noch nie ins Verhältnis gesetzt, da ich beides stets als unzertrennliche Einheit angesehen habe. Bevor ich also weiter darauf eingehe, möchte ich das erstmal innerlich bewegen.

Ruth
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#438 Re: Warum gab es eigentlich den Baum von der Erkenntnis von Gut und Böse?

Beitrag von Ruth » So 20. Okt 2019, 12:19

Tree of life hat geschrieben:
So 20. Okt 2019, 12:10
abc hat geschrieben:
So 20. Okt 2019, 11:57
Der frühe Mensch übertrat das Gebot (nicht vom Baum der Erkenntnis zu essen) und wurde sterblich.
Für dich wurde er sterblich...

Ich hingegen bleibe bei der genauenTextanalyse(nicht interpretation)schon an folgender Stelle hängen:
wirst du "des Todes" sterben...

Mein erster Gedanke, der aufkam(schon länger her) , war:
Aha, kann man an etwas anderem auch sterben?

Wobei ich nicht dachte, sondern der Gedanke erfasste "mich"

Interessanter Gedankenanstoß ... :g222:

Darin enthalten ist ja dann u.a. auch die Frage, was "des Todes sterben" wirklich bedeutet. Vielleicht hat ja auch noch niemand wirklich den wahren Kern der Aussage erkannt, und wir suchen alle die Stecknadel im Heuhaufen, welche möglicherweise ganz anders verstanden werden sollte, als es geschieht. :vertrag:

Tree of life
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#439 Re: Warum gab es eigentlich den Baum von der Erkenntnis von Gut und Böse?

Beitrag von Tree of life » So 20. Okt 2019, 12:27

abc hat geschrieben:
So 20. Okt 2019, 11:57
Der frühe (unreife) Mensch hatte plötzlich Zugang zu einem Vermögen (Wissen/Macht)
Ich bin mir nicht sicher, ob der Mensch im Garten Eden mit dem Begriffen Wissen und vor allem Macht etwas anfangen konnten, außer es wurde Ihm vorher schon erklärt, was damit gemeint ist.

Wir lesen:
4 Da sprach die Schlange zur Frau: Ihr werdet keineswegs des Todes sterben,

5 sondern Gott weiß: an dem Tage, da ihr davon esst, werden eure Augen aufgetan, und ihr werdet sein wie Gott und wissen, was gut und böse ist. 6 Und die Frau sah, dass von dem Baum gut zu essen wäre und dass er eine Lust für die Augen wäre und verlockend, weil er klug machte.
Wusste die Frau, was klug bedeutet?

Achtung! Das spielte sich vor dem Essen der Frucht ab.

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Münek
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#440 Re: Warum gab es eigentlich den Baum von der Erkenntnis von Gut und Böse?

Beitrag von Münek » So 20. Okt 2019, 13:22

closs hat geschrieben:
Fr 18. Okt 2019, 18:52
Münek hat geschrieben:
Fr 18. Okt 2019, 17:11
Es wird Dich überraschen - aber dass die tierischen Vorfahren des Menschen, nachdem sie Nachkommen gezeugt hatten, irgendwann der TOD ereilte, lag gewiss NICHT an ihrem sündigen Verhalten.
Natürlich nicht - "der Tod kommt in die Welt" - dafür muss ein  Viech nicht schuldig sein.
Nach Pauli Vorstellung kam der Tod erst mit der Sünde der ersten Menschen in die Welt. Ohne Sünde kein Tod. Tatsächlich
kam der "Tod nicht in die Welt", sondern war schon immer da, seitdem es Leben auf diesem Planeten gibt.


closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:
Fr 18. Okt 2019, 17:11
Und der Homo erectus als Vorfahre des heutigen Menschen (Homo sapiens) kam mit einem Gott Jahwe, der ihm ein Verbot auferlegte, nie in Kontakt. Trotzdem starben er und seine Nachfahren - eines natürlichen Todes.
Die Genesis-Geschichte ist nach wie vor eine mythische Geschichte.
Ja eben - der Homo erectus ("der aufgerichtete Mensch") als Vorfahre des heutigen Menschen (Homo sapiens) kam mit einem
Gott Jahwe, der ihm ein Verbot auferlegte und ihn ausdrücklich auf die Ungehorsamsfolge - nämlich den Tod - hinwies, nie in Kontakt.

Demnach beruht das "Dogma der Erbsünde" auf einem MYTHOS.


Der "Katechismus der Katholischen Kirche" geht bei der Sündenfallgeschichte allerdings von einem historischen Geschehen aus (Stammelternpaar Adam und Eva).




 

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