Travis hat geschrieben: ↑Do 10. Okt 2019, 09:55
Leila hat geschrieben: ↑Do 10. Okt 2019, 08:52
Ich mag es nicht leiden, Jesu Worte in den Wind geschlagen zu hören.
Weshalb Menschen die AV bevorzugen, kann ich verstehen.
Das man dafür so viele Kompromisse in der Exegese macht und sich lieber auf implizierte Schlußfolgerungen stützt, halte ich jedoch für bedenklich. Als Beispiel haben wir 1Kor 15,22 das in Bezug auf "in Christus" auf alle Menschen ausgedehnt wird, obwohl es dafür keine innerbiblische Basis gibt. Bedenklich ist auch, wie Du andeutest in Bezug auf Jesu Worte, wie viele anderslautende Bibelstellen ignoriert oder umgedeutet werden müssen, um eine AV aufrechterhalten zu können.
Die Aussagen biblischer Protagonisten im Laufe biblischer Bücher in das Gegenteil von dem zu kehren, was sie in den selben Bücher einleitend und grundlegend geäußert hatten, ist nie ratsam und kein Zeugnis guter Exegese.
Mein Interesse galt und gilt einer biblisch basierten AV. Dafür kam hier bislang zu wenig. Bislang ist es noch teilweise so, dass mir selbst bessere Bibelstellen einfallen würden, als das, worauf sich hier gestützt wird.
Ich muss dir hier definitiv beipflichten und finde auch deine anderen Posts nüchter und sachlich dargebracht, gut.
Die Sache ist die: Wenn ich die AV wider die Worte Jesu zu meinem Inneren Erleben erhebe, dann ist das Innere, der Geist des AVlers nicht mehr in Jesus Christus. Das birgt eine Gefahr und wie immer, wenn Menschen ihrer Meinung zu viel? Raum geben, müssen sie sich nach sich selbst richten und sich selbst, ihr Denken, rechtfertigen. Dazu wird die Schrift, das wichtigste Zeugnis, so interpretiert, dass es passt. Nichts anderes sagst du ja auch.
Die Demut vor Gott ist ein ganz wichtiger Konsens, ohne ihr können wir uns Gott nicht nähern, oder sei es umgekehrt, Gott kann sich uns nicht nähern. Daraus ergibt sich nun, dass ein Denken außerhalb der Worte Gottes extrem anfällig ist, für die Verführung oder Versuchung.
Gott in das Licht eines Gottes zu stellen, der Himmel und nicht Himmel nicht unterscheiden wird, der hat ein Problem: er verkündet Frieden, wo es keinen Frieden gibt. Wie steht er unter dem Kreuz des Gekreuzigten? Was ist seine innere, wahre Haltung? Wie sieht er seinen Herrn? Wie nimmt er seinen Opfertod auf?
Wie feiert er die Messe? Wie ißt er sein Brot? Wie sieht er das Unrecht der Welt?