Sehr guter Gedanke!

Matthäus 12
43 Wenn aber der unreine Geist von dem Menschen ausgefahren ist, so durchwandert er dürre Orte, sucht Ruhe und findet sie nicht.
Laut dieser Bibelstelle bedürfen Dämonen einer Behausung.
Sehr guter Gedanke!
Es wird noch eine recht banale Erklärung dafür geben, warum die Geschichte in unmittelbarer Nähe von Gerasa bzw. im Gerasener Land angesiedelt ist. Auf die kommt der exegetisch geschulte Theologe relativ leicht, wenn er den Text der Perikope weiterliest.
Tree of life hat geschrieben: ↑Di 8. Okt 2019, 11:48Sehr guter Gedanke!
Matthäus 12
43 Wenn aber der unreine Geist von dem Menschen ausgefahren ist, so durchwandert er dürre Orte, sucht Ruhe und findet sie nicht.
Laut dieser Bibelstelle bedürfen Dämonen einer Behausung.
43 Wenn ein böser Geist einen Menschen verlässt, zieht er durch öde Gegenden und sucht nach einem Ruheplatz, findet aber keinen.44 Dann sagt er sich: 'Ich werde wieder in die Behausung zurückgehen, die ich verlassen habe.' Er kehrt zurück und findet alles leer, sauber und aufgeräumt.45 Dann geht er los und holt sieben andere Geister, die noch schlimmer sind als er selbst, und sie ziehen gemeinsam dort ein. So ist dieser Mensch am Ende schlechter dran als am Anfang. Genauso wird es auch dieser bösen Generation ergehen."
19 Du glaubst, dass es nur einen Gott gibt. Gut! Aber die Dämonen glauben das auch – und zittern vor Angst.
Wenn's ums Spekulieren geht, bin ich ja nicht die Einzige hier
Du meinst, für diese Annahme, Jesus habe mit dem Clanchef gesprochen, habe ich keinen Quellennachweis?So kann man lange darüber spekulieren, ob Jesus mit dem Anführer (bzw. Wortführer) der Dämonen spricht (um sich selbst die Sache irgendwie zu erklären), aber das steht da eben nicht. Es steht nichts davon im Text, dass ein Dämon eine Art Anführer der anderen ist. Im Grunde verbietet sich eine solche Spekulation sogar, denn jedem der Evangelisten wäre es sehr leicht möglich gewesen, den Dämon "Legion" so etwas sagen zu alssen, wie: "Und ich bin der erste unter diesen vielen (Dämonen) und führe sie an" oder irgendetwas ähnliches. Genau das haben die Redaktoren aber nicht getan.
Andreas hat geschrieben: ↑Di 8. Okt 2019, 16:33Na dann hätte Jesus in Mk.5, 1-20 den Bessesenen wohl besser nicht von der Dämonenlegion befreit, denn sie wird zurückkehren mit sieben weiteren Dämonenlegionen, denn Dämonen können bestimmt nicht ertrinken. Dummer Jesus dumme Bibel oder dummer Hemul/Edelmuth?
Apollonios erörterte das Problem des Trankopfers, und es traf sich, daß ein »playboy« dabei war. Dieser junge Mann hatte einen so schlechten Ruf, daß er schon einmal die Zielscheibe der »Kabarettisten auf Rädern« gewesen war. Er stammte aus Korkyra und führte seinen Stammbaum auf Alkinoos zurück, den König der Phäaken, der Odysseus gastlich aufgenommen hatte. Apollonios sprach immer noch über Trankopfer und gebot seinen Zuhörern, nicht aus einem besonderen Kelch zu trinken, sondern ihn den Göttern vorzubehalten, ohne ihn zu berühren oder aus ihm zu trinken. Unter anderem schärfte er ihnen ein, Kelche mit Henkeln zu verwenden und das Trankopfer über einem Henkel darzubringen, weil dieser Teil von Menschenlippen fast nie berührt wird.
Da lachte der junge Mann laut und unflätig. Apollonios schaute ihn an und sagte:
»Du bist es nicht, der sich so widerlich benimmt, sondern der Dämon treibt dich dazu, ohne daß du es weißt.«
Der junge Mann wußte tatsächlich nicht, daß er besessen war. Er pflegte über Dinge zu lachen, die sonst niemand lächerlich fand, und dann begann er grundlos zu weinen, und manchmal sprach oder sang er ganz für sich. Die Leute dachten, es sei die überschüssige Kraft der Jugend, die diese Stimmungen in ihm hervorbrachte, aber in Tat und Wahrheit war er das Sprachrohr des Dämons, und er wirkte betrunken, auch wenn er ganz nüchtern war [Text unsicher].
Als Apollonios ihn anschaute, begann der Geist in ihm vor Angst und Wut zu schreien - es klang, als ob Menschen durch Feuer gefoltert würden - und schwor, er wolle den jungen Mann in Ruhe lassen und nie mehr von einem Menschen Besitz ergreifen. Apollonios herrschte ihn an, so wie ein Herr zu einem gerissenen, verschlagenen, unverschämten Sklaven spricht, und befahl ihm, den jungen Mann zu verlassen und durch ein Zeichen kundzutun, daß dies geschehen sei. Der Dämon sagte: »Ja, ich werde die Statue dort drüben umwerfen«, und er deutete auf eine der Statuen in der »Säulenhalle des Königs«, wo sich das alles abspielte.
Es ist unmöglich, die Erregung der Menge zu beschreiben und wie sie vor Staunen in die Hände klatschte, als die Statue zuerst leicht hin- und herschwankte und dann krachend stürzte. Der junge Mann rieb sich die Augen, als wäre er gerade aufgewacht und schaute hinauf in die strahlende Sonne. Er war ganz verlegen, als er sah, wie alle ihn anstarrten. Auch schien er nicht mehr so zügellos, und er hatte nicht mehr diesen verrückten Blick: er hatte sein wahres Selbst wieder gefunden, als wäre er durch ein Medikament geheilt worden. Er legte seine eleganten Kleider, seinen modischen Schmuck und alle anderen Merkmale seines sybaritischen Lebenswandels ab, verliebte sich in die Disziplin, warf sich den Mantel [der Philosophen] über und formte seinen Charakter nach dem des Apollonios.
(Georg Luck, Magie und andere Geheimlehren der Antike, Stuttgart: Kröner 1990, S. 269-271)
Im Jahr 2013 diskutierten wir in diesem Forum über Bultmann.Thaddaeus hat geschrieben: ↑Mi 9. Okt 2019, 08:18- - -
Will man die Wunder und Exorzismen Jesu wirklich verstehen lernen, muss man verstehen lernen, wie die Menschen seiner Zeit hierüber dachten, woran sie glaubten und welche Vorstellungen sie mit Dämonen, Bessenheit, Heilungen, dem Wirken von Göttern und dergleichen verbanden.
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