closs hat geschrieben: ↑So 6. Okt 2019, 09:23
sven23 hat geschrieben: ↑So 6. Okt 2019, 08:55
Es hat aber entscheidenden Einfluss auf die Ergebnisse, ob man Glaubensbekenntnisse voraussetzt oder nicht.
Das gilt für die bultmannschen Vorannahmen/"Glaubensbekenntnisse" genauso - das ist doch die Crux, die einem niemand abnehmen kann.
Ja, das Denken kann dir niemand abnehmen, das ist wohl wahr.
Nochmal: Bultmanns Voraussetzungen behindern in keiner Weise die ergebnisoffene Untersuchung der Quellen, so wie bei jedem anderen antiken Text, für den auch keine Glaubensbekenntnisse benötigt werden.
closs hat geschrieben: ↑So 6. Okt 2019, 09:23
sven23 hat geschrieben: ↑So 6. Okt 2019, 08:55
Nein, wenn die Quellen perfekt überliefert wären, wären sie vertrauenswürdiger und man könnte sich die mühsame historisch-kritische Untersuchung weitgehend sparen, um zu ermitteln, wie die Schreiber die Texte tendenziös verändert haben.
Darum geht es nicht.
Darum geht es sehr wohl. Das Interessante ist doch gerade,
wie die Autoren/Redaktoren die Texte tendenziös und im Sinne ihrer theologischen Ausrichtung verändert haben. Das historische Geschehen war nebensächlich.
closs hat geschrieben: ↑So 6. Okt 2019, 09:23
- Es geht um die Schlussfolgerungen inhaltlicher Natur. - Auch bei idealen Quellen wäre die Frage, ob sich Jesus irrte, vollkommen offen, weil deren Antwort hermeneutik-abhängig ist.
Nein, sie wäre quellenabhängig. Mit Hermeneutikwechsel kann closs aus einer Kugelerde eine flache Erde machen, aber Blödsinn bleibt es trotzdem.
closs hat geschrieben: ↑So 6. Okt 2019, 09:23
sven23 hat geschrieben: ↑So 6. Okt 2019, 08:55
Nein, closs macht es genau so wie Kanoniker und pickt sich sie späten, theologisch völlig kontaminierten Fassungen heraus und behauptet, diese würden den "echten Willen" Jesu wiederspiegeln. Die ältesten Überlieferungen läßt man einfach links liegen
Falsche Spur. - Streng genommen guckt man GAR nicht drauf, ob etwas älter oder jünger ist
Der closs bestimmt nicht, weil er keine Ahnung hat oder es gar nicht wissen will.
closs hat geschrieben: ↑So 6. Okt 2019, 09:23
- man arbeitet nach geistigen Zusammenhängen.
Eben, das ist dann reine Glaubensideologie.
closs hat geschrieben: ↑So 6. Okt 2019, 09:23
Du kommst nicht von der rein historisch-kritischen Sichtweise weg - als sei das die einzige Grundlage der Bibel-Interpretation.
In der historischen Jesusforschung geht es nun mal um das, was historisch der Fall war. Natürlich ist das nicht die Einzige Bibel-Interpretation, aber es sind halt überwiegend glaubensideologisch geprägte Interpretationen, die den wissenschaftlichen meist widersprechen.