sven23 hat geschrieben: ↑Sa 28. Sep 2019, 08:01
, daher solltest du konkret ausführen, warum die Verbrechen der Inquisition oder der Nazis nicht so schlimm waren.
Warum sollte ich etwas ausführen, was ich nicht meine?
sven23 hat geschrieben: ↑Sa 28. Sep 2019, 08:01
So klar ist das gar nicht. Auch hier im Forum gibt es Sympathisanten dieser Partei.
OK - ich hätte "für mich nicht wählbar" sagen sollen. ---- Dass es Menschen gibt, die aus einer Abwehr gegen modernistische Entwicklungen wertkonservativ bleiben will und deshalb AfD wählt, halte ich dagegen schon für nachvollziehbar. - Dass dabei was schief läuft, sehe ich auch, aber es gibt halt momentan aus ihrer Sicht keine Partei, die konservativ in ihrem Sinne ist.
sven23 hat geschrieben: ↑Sa 28. Sep 2019, 08:01
Welche Steilvorlagen?
Vor allem medial. - Wenn Wähler einer demokratisch anerkannten Partei als rechts-extremistisch oder gar nazistisch bezeichnet werden, ist das purer Klassenkampf, der von mehr Leuten durchschaut wird, als Dir lieb sein kann. - Wenn Ossies auch 30 Jahre nach der Wende als rückständig angesehen werden, weil sie nicht alles mitmachen, was aus der kulturellen BRD-Geschichte gerade wieder mal "in" ist, jagt man die Leute zu PArteien wie die AfD. - Früher war es die PDS, jetzt ist es die AfD.
sven23 hat geschrieben: ↑Sa 28. Sep 2019, 08:01
Und eben in diesem Thread hat auch ein Janosch seine antisemitische Literaturempfehlung abgegeben, die ich hier nicht wiederholen werde.
Ist das Literatur, die sich als antisemtisch versteht oder die DUU als antisemitisch verstehst?
sven23 hat geschrieben: ↑Sa 28. Sep 2019, 08:01
Bloße Verdrängung ist keine Lösung. Irgendwann ploppt die braune Soße wieder hoch.
Man kann sie auch hochbeschwören, indem man ständig die falschen Flöten spielt. - Der Großteil der damaligen Bevölkerung hat nicht den NS-Staat verdrängt, sondern ihr eigenes Leid - man hat Tabula Rasa gemacht, um nicht mit den eigenen Opfern der Vergangenheit zu hadern. - Der NS-Staat als solcher war für die Mehrheit eine Plage gewesen, wie es Heuschrecken sind, die jetzt vorbei war.
Natürlich konnte dieser Staat nicht ohne Menschen existieren, die ihn gestützt haben (Überzeugungs-Täter/Karrieristen), aber die meisten waren in der Tat Mitläufer, die sich unter dem Heuschreckenschwarm geduckt haben, bis er vorbei ist - das ist heute noch so. - Nicht zu vergessen die jungen Menschen, die 1933 unter 15 waren - für sie war es "normal", dass ein Staat so ist, weil sie bewusst nichts anderes kannten - da hat man versucht, sich bei Hitlerjugend und dann "bei den Großen" zu profilieren. - Die Leute waren damals genauso wie heute auf der Suche nach ihrem Platz in der Welt - man hat damals wie heute nur ganz wenige gefunden, die in den Widerstand gegen den Mainstream gingen.
sven23 hat geschrieben: ↑Sa 28. Sep 2019, 08:01
Beide Gruppen hatten die Chance, sich zu distanzieren. Und in beiden Gruppen gab es Erkenntnis- und Lernresistente. Und daran hat sich in den folgenden Generationen nichts geändert. Es gibt sie immer noch. Der Schoß ist fruchtbar noch.
Den noch fruchtbaren Scho´ß sehe ich heute eher beim Mainstream. - Davon abgesehen: Distanziert haben sich nach dem Krieg die Allermeisten ("endlich vorbei") - aber vergiss nicht: Man kann sich nur von etwas innerlich distanzieren, dem man vorher innerlich nah stand.
Ich kann mich erinnern, dass in Erwachsenen-Runden oft über "echte Nazis" gesprochen wurde, die sich wieder in die BRD-Gesellschaft eingegliedert hatten, als sei nichts gewesen - da fielen dann Sätze wie: "Fett schwimmt immer oben", o.ä. --- Möglicherweise solltest Du mal Alltagsliteratur dieser Zeit lesen, wenn Dir schon Life-Eindrücke der Überlebensgeneration fehlen.
sven23 hat geschrieben: ↑Sa 28. Sep 2019, 08:01
Entweder dienen seine Vergleiche der Relativierung und Verharmlosung, oder er instrumentalisiert Vergleiche, um heutige Abtreibungen mit den monströsen Verbrechen der Nationalsozialisten gleichzusetzen.
Beide Unterstellungen sind selbstverständlich vollkommen falsch - aber Du bist halt überfordert. --- Ich hoffe, dass bei Dir hängengeblieben ist, dass psychologische Muster epochen-unabhängig funktionieren.
sven23 hat geschrieben: ↑Sa 28. Sep 2019, 08:01
Absurd war deine Aussage schon, dass ein tagsüber wissenschaftlich arbeitender Geologe nach Feierabend zum Kurzzeitkreationisten mutieren darf.
Drehe es rum, dann klingt es nicht mehr so absurd: GÄBE (!!) es einen Menschen, der Kurzzeitkreationist ist, könnte er trotzdem im wissenschaftlichen Umfeld nach wissenschaftlichen Regeln arbeiten. ---- Noch anders: Ein professioneller Wissenschaftler muss in der LAge sein, verschiedene Strandpunkte so zu vertreten, wie ein Rechtsanwalt einen Mandanten vertritt. - Man muss nicht selber Mörder sein, um einen Möder vor Gericht zu verteidigen - das wäre die un-entstellte Version.