Warum gab es eigentlich den Baum von der Erkenntnis von Gut und Böse?

Themen des alten Testaments
Leila
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#231 Re: Warum gab es eigentlich den Baum von der Erkenntnis von Gut und Böse?

Beitrag von Leila » Do 26. Sep 2019, 10:28

Andreas hat geschrieben:
Mi 25. Sep 2019, 18:14
Leila hat geschrieben:
Mi 25. Sep 2019, 15:46
Ich sage dir, dies durfte ich bei Gott schauen: wenn wir Gott vollkommen vertrauen sterben wir nicht.
Ahh! Jetzt glaube ich unser Missverständnis zu verstehen.

Deswegen sage ich: Ich weiß es nicht, glaube und hoffe es. Mir genügt das auch.

Dein Aha halte ich für nicht nur verfrüht, sondern falsch, du kannst nicht wissen, was ich weiß, denn du hast es nicht erhalten, diese Geschenke. Ähnlich dem hier: angenommen du ißt nur Bohnen und Mais.
Ich esse bei Bocuse in Liyon.
Ich erzähle dir davon und du sagst, aha, jetzt habe ich verstanden, das ist so, als wenn man (Demian) Mais grillt.

Zu Punkt zwei: "ich weiß es nicht, glaube und hoffe es. Mir genügt das auch." Erstens glaube ich dir das nicht, zweitens wenn ich es auch glaube, so ändert es nichts an folgendem: ES MUSS DIR GENÜGEN

Leila
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#232 Re: Warum gab es eigentlich den Baum von der Erkenntnis von Gut und Böse?

Beitrag von Leila » Do 26. Sep 2019, 11:08

@Andreas

ich muss doch noch etwas anfügen: kein menschliches Wort kann Gott beschreiben, seine Herrlichkeit ist UNBESCHREIBLICH

PeB
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#233 Re: Warum gab es eigentlich den Baum von der Erkenntnis von Gut und Böse?

Beitrag von PeB » Do 26. Sep 2019, 11:08

Andreas hat geschrieben:
Mi 25. Sep 2019, 17:19
Sorry, das kann ich dem Text nicht entnehmen, dass dies eine Warnung sein soll. Es ist lediglich die Feststellung, das zwei Dinge an ein und dem selben Tag passieren werden.
Du bildest dir - glaube ich - hier etwas ein.
Wir lesen:
von dem Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen sollst du nicht essen; denn an dem Tage, da du von ihm isst, musst du des Todes sterben
Hier wird (zumindest in der deutschen Übersetzung) eine Konjunktion verwendet, die einen kausalen Zusammenhang anzeigt:
https://www.wortbedeutung.info/denn/
Wortbedeutung/Definition:
1) leitet einen Hauptsatz ein, der den Grund für das, was vorher festgestellt wurde, liefert. (Die entsprechende Nebensatzkonjunktion/ Subjunktion ist weil).
Das heißt: es wird ein Grund angegeben, warum man nicht vom Baum essen soll: DENN dann muss man sterben.

Andreas hat geschrieben:
Mi 25. Sep 2019, 17:19
Nicht "ihr" müsst sterben, sondern "du" musst sterben - damit bringt Gott zum Ausdruck , dass er weiß, dass "der Mensch" (Einzahl) sterben wird.
Das ist richtig. Die Aussage bezieht sich auf ALLE Menschen. Aber andererseits steht Adam hier stellvertretend für ALLE Menschen, denn zum Zeitpunkt seiner Erschaffung war er auch ALLE Menschen. Und in diesem Sinne sind heute auch ALLE Menschen=DER ADAM.
Es ist also schon so, dass Adam konkret gewarnt wurde vor der Konsequenz seines Handelns (und damit letztlich auch wir).
Andreas hat geschrieben:
Mi 25. Sep 2019, 17:19
Beides wird am selben Tag geschehen.
...und zwar nicht zufällig, sondern aufgrund eines kausalen Zusammenhangs - DENN.
Andreas hat geschrieben:
Mi 25. Sep 2019, 17:19
Wie kommst du darauf, dass "sie" nicht am selben Tag gestorben sind, wenn Gott doch den Menschen mit "du" anredet? Du sagst ja selbst, dass Gott nicht die Unwahrheit sagt. Demnach ist es wahr, dass der Mensch am selben Tag sterben muss, an dem er vom Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen isst.
Und das wäre wie zu verstehen?
Konkret: werde ich an dem Tag sterben, an dem ich vom Baum der Erkenntnis esse?. Heißt dass also, dass mein Todestag identisch ist mit meinem Genuss vom Baum der Erkenntnis? Und was soll das sein?
Gott sagt: Ihr müsst sterben, sobald ihr davon esst. Am selben Tag. Du ermahnst mich einerseits, die Bibel in der Schrift wörtlich zu nehmen und erklärst aber gleichzeitig "am selben Tag" bedeute nicht "am selben Tag".
Andreas hat geschrieben:
Mi 25. Sep 2019, 17:19
Was du da sagst ist offensichtlich unlogisch, bzw. widersprüchlich. Sooo kann es also nicht gehen.
Nein, es entspricht dem Bild vom liebenden Vater, der seine Kinder gleichzeitig vor dem schlimmsten warnt und sie, sofern es eintrifft, vor Schlimmerem bewahrt.
Andreas hat geschrieben:
Mi 25. Sep 2019, 17:19
Bitte beachte auch, dass Gott hier nicht zu "ihnen" (Mehrzahl) gesprochen hat, sondern zu "dem Menschen" (Einzahl).
Im Satz zuvor steht:
Und Gott der HERR nahm den Menschen und setzte ihn in den Garten Eden, dass er ihn bebaute und bewahrte.
Welcher Mensch ist hier wohl gemeint? Alle Menschen? Oder vielleicht doch der "ADAM"; denn Adam heißt Mensch.
Eine richtige Übersetzung könnte auch lauten:
Und Gott der HERR nahm ADAM und setzte ihn in den Garten Eden, dass er ihn bebaute und bewahrte.
Ebenso im Folgesatz:
Und Gott der HERR gebot dem Menschen und sprach: Du darfst essen von allen Bäumen im Garten...
kann auch übersetz werden:
Und Gott der HERR gebot ADAM und sprach: Du darfst essen von allen Bäumen im Garten...
Andreas hat geschrieben:
Mi 25. Sep 2019, 17:19
Vertraue einfach dem Text, wenn da steht "Mensch" (Einzahl) und mach nicht eigenmächtig in Gedanken dauernd Adam und Eva draus,
Wer macht was eigenmächtig? Luther - könnte man sagen - hat hier eigenmächtig aus ADAM Mensch gemacht.
Im hebräischen Original steht nämlich "ADAM" (אדם gleichbedeutend mit Mensch.
ויצו יהוה אלהים על־האדם לאמר מכל עץ־הגן אכל תאכל׃
Insofern ist hier durchaus ADAM - der erste Mensch - persönlich angesprochen.
Andreas hat geschrieben:
Mi 25. Sep 2019, 17:19
Versuch mal, den Tonfall Gottes, als er das sagt nicht herrisch, befehlend oder gebietend zu "hören"
Genau das tue ich: Gottes Tonfall ist hier liebevoll, aber auch mahnend, so wie der der mutter, die das Kind vor der Spülmittelflasche warnt.
Andreas hat geschrieben:
Mi 25. Sep 2019, 17:19
Auch das ist davon abhängig, was hier unter "Tag" zu verstehen sei. Einer der vorher sieben erwähnten Tage oder nicht.
Dann erkläre mir mal, was hier mit dem "selben Tag" gemeint ist, wenn nicht der selbe Tag.

PeB
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#234 Re: Warum gab es eigentlich den Baum von der Erkenntnis von Gut und Böse?

Beitrag von PeB » Do 26. Sep 2019, 11:11

Helmuth hat geschrieben:
Do 26. Sep 2019, 10:08
Thaddaeus hat geschrieben:
Mi 25. Sep 2019, 20:04
Denn er wusste, dass der Mensch von ihm essen würde. Es kann nämlich nicht sein, dass er es nicht wusste. Sonst wäre Gott nicht Gott.
Und wieder ein Mangel an Differenzierung, Wissen verus Wille.
Und du, Helmuth, meinst also, dass Gott etwas geboten hat, wovon er wusste, dass es nicht eingehalten wird?

Warum denn dass? Um eine Handhabe zu besitzen, den Menschen zu bestrafen, weil er ja so gerne bestraft?
Is ja fies.

PeB
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#235 Re: Warum gab es eigentlich den Baum von der Erkenntnis von Gut und Böse?

Beitrag von PeB » Do 26. Sep 2019, 11:13

Leila hat geschrieben:
Do 26. Sep 2019, 10:21
PeB hat geschrieben:
Do 26. Sep 2019, 10:06
Vielleicht schreibe ich es mal in eine Alltagsgeschichte um, damit klar wird, was ich meine:

1. Mama 2,15-17 hat geschrieben: Und die Mutter nahm ihr Kind und setzte es in die Küche. Und die Mutter gebot dem Kind und sprach: Du darfst trinken von allen Flaschen in der Küche, aber von Spülmittelflasche auf der Spüle sollst du nicht trinken; denn an dem Tage, da du davon trinkst, musst du des Todes sterben.
Ich kann euch die Geschichte auch weiter erzählen, denn ich weiß was geschah:
Das Kind trank DOCH von der Spülmittelflasche, aber natürlich stand die Mutter nicht etwa dabei und sagte: "Siehst du, du dummes Kind, jetzt musst du sterben!", sondern rief den Notarzt, damit das Kind gerettet wurde.
Ja, sonst gäbe es ja die Heilige Schrift nicht, nur, diese Rettung, von der du hier sprichst, ist nichts desto trotz weiterhin vom Gehorsam Gott gegenüber abhängig.

Oder in deinem Beispiel zu bleiben: das Kind kommt zum Arzt, kaum ist es wieder genesen und zu Hause, greift es nach der Spülmittelflasche und saugt kräftig daran.
Richtig.
Daher die nachfolgenden heilsgeschichtlichen Jahrtausende mit den entsprechenden strengen Gesetzen, die dazu dienten, das Kind auf den richtigen Weg zu bringen.
Jesus kam schließlich, um das Gesetz zu erfüllen - mit der Folge, dass das Gesetz seitdem erfüllt ist.

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Travis
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#236 Re: Warum gab es eigentlich den Baum von der Erkenntnis von Gut und Böse?

Beitrag von Travis » Do 26. Sep 2019, 11:19

PeB hat geschrieben:
Do 26. Sep 2019, 11:13
Jesus kam schließlich, um das Gesetz zu erfüllen - mit der Folge, dass das Gesetz seitdem erfüllt ist.
Diese Aussage ist eben so wahr und einfach wie sie scheinbar schwer zu verstehen ist. Bereits im NT lag Unverständnis nicht lediglich am Leben im Alten Bund oder an der jüdischen Theologie. Die Christen in Galatien beispielsweise wurden durch Christus erlöst, wollten den Glauben dann durch das Gesetz vollenden. Das kam den meisten Gläubigen dort gar nicht seltsam vor. Das Problem liegt im Menschen, wie so oft.
Ich weiß, dass ich nicht einmal weiß das ich nichts weiß.

Leila
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#237 Re: Warum gab es eigentlich den Baum von der Erkenntnis von Gut und Böse?

Beitrag von Leila » Do 26. Sep 2019, 11:20

PeB hat geschrieben:
Do 26. Sep 2019, 11:13
Leila hat geschrieben:
Do 26. Sep 2019, 10:21
PeB hat geschrieben:
Do 26. Sep 2019, 10:06
Vielleicht schreibe ich es mal in eine Alltagsgeschichte um, damit klar wird, was ich meine:


Ich kann euch die Geschichte auch weiter erzählen, denn ich weiß was geschah:
Das Kind trank DOCH von der Spülmittelflasche, aber natürlich stand die Mutter nicht etwa dabei und sagte: "Siehst du, du dummes Kind, jetzt musst du sterben!", sondern rief den Notarzt, damit das Kind gerettet wurde.
Ja, sonst gäbe es ja die Heilige Schrift nicht, nur, diese Rettung, von der du hier sprichst, ist nichts desto trotz weiterhin vom Gehorsam Gott gegenüber abhängig.

Oder in deinem Beispiel zu bleiben: das Kind kommt zum Arzt, kaum ist es wieder genesen und zu Hause, greift es nach der Spülmittelflasche und saugt kräftig daran.
Richtig.
Daher die nachfolgenden heilsgeschichtlichen Jahrtausende mit den entsprechenden strengen Gesetzen, die dazu dienten, das Kind auf den richtigen Weg zu bringen.
Jesus kam schließlich, um das Gesetz zu erfüllen - mit der Folge, dass das Gesetz seitdem erfüllt ist.

Richtig, dafür steht sein Sühne?Tod,
der Rest ist Gnade
die, laut Schrift, nicht jedem zu Teil werden kann,
laut AV vllt doch.

Mit dem Gehorsam aber kann der Mensch dem Herrn Freude bereiten. In der Freude kann er tiefen Kontakt erleben und so fort

PeB
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#238 Re: Warum gab es eigentlich den Baum von der Erkenntnis von Gut und Böse?

Beitrag von PeB » Do 26. Sep 2019, 11:55

Travis hat geschrieben:
Do 26. Sep 2019, 11:19
PeB hat geschrieben:
Do 26. Sep 2019, 11:13
Jesus kam schließlich, um das Gesetz zu erfüllen - mit der Folge, dass das Gesetz seitdem erfüllt ist.
Diese Aussage ist eben so wahr und einfach wie sie scheinbar schwer zu verstehen ist. Bereits im NT lag Unverständnis nicht lediglich am Leben im Alten Bund oder an der jüdischen Theologie.
Erstaunlicherweise hat mir ein Jude diesen Sachverhalt so erklärt, wie ich ihn oben beschrieben habe. :D

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Travis
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#239 Re: Warum gab es eigentlich den Baum von der Erkenntnis von Gut und Böse?

Beitrag von Travis » Do 26. Sep 2019, 11:56

PeB hat geschrieben:
Do 26. Sep 2019, 11:55
Erstaunlicherweise hat mir ein Jude diesen Sachverhalt so erklärt, wie ich ihn oben beschrieben habe.
So ein richtiger jüdischer Jude? Oder ein messianischer Jude? Oder ein Jude nach der Definition des Neuen Bundes?
Ich weiß, dass ich nicht einmal weiß das ich nichts weiß.

PeB
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#240 Re: Warum gab es eigentlich den Baum von der Erkenntnis von Gut und Böse?

Beitrag von PeB » Do 26. Sep 2019, 11:58

Leila hat geschrieben:
Do 26. Sep 2019, 11:20
PeB hat geschrieben:
Do 26. Sep 2019, 11:13
Daher die nachfolgenden heilsgeschichtlichen Jahrtausende mit den entsprechenden strengen Gesetzen, die dazu dienten, das Kind auf den richtigen Weg zu bringen.
Jesus kam schließlich, um das Gesetz zu erfüllen - mit der Folge, dass das Gesetz seitdem erfüllt ist.

Richtig, dafür steht sein Sühne?Tod,
der Rest ist Gnade
die, laut Schrift, nicht jedem zu Teil werden kann,
laut AV vllt doch.

Mit dem Gehorsam aber kann der Mensch dem Herrn Freude bereiten. In der Freude kann er tiefen Kontakt erleben und so fort
Eigentlich noch besser:
die Basis des Glaubens in alttestamentarischer Zeit basierte auf zwei Säulen:
- Gesetz
- Liebe

Das Gesetz ist erfüllt.
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