closs hat geschrieben:Da gibt es auch was von Mark Twain: ,,Geschichte wiederholt sich nicht, aber sie reimt sich.''
Es findet Entwicklung statt ... genauso gibt es Regression ... neue Erkenntnisse werden gemacht, anderes Wissen gerät in Vergessenheit. Zum Beispiel Naturheilkunde, Schamanismus, Wissen über die Seele ( angewandte Psychologie letztlich ) die im Rahmen der religiösen Rituale praktiziert wurde. Diese Beseeltheit fehlt teilweise der heutigen Psychatrie, in meinen Augen. In vielerlei Hinsicht kann man etwas von den indigenen Völkern lernen. In Tibet gibt es noch richtige Totenrituale - Menschen dürfen dort einen richtigen Sterbeprozess vollziehen und bekommen die nötige kontemplative Ruhe für diesen ebensogut inneren Prozess. Bei uns werden Menschen wider die Vernunft am Leben erhalten - und wenn sie sterben, dann verscharrt man sie so schnell wie möglich. Als sei das Sterben nicht erlaubt ...
Was das Christentum angeht, so scheint es mir wichtig zu sein, dass die über Jahrhunderte entwickelte Geistestradition, die gesamte spirituelle Praxis und Bildsprache ja nicht direkt auf die Hirten- und Nomadenkultur des Urchristentums zurückgeht. Sondern da haben zahlreiche Übergänge und Wissensprozesse etwa mit dem griechischen Humanismus stattgefunden. Insofern ist es gar nicht nötig diese "archaische" Kultur zu verteidigen, weil das Christentum wesentlich mehr ist. Auch wenn ich kein großes Verständnis dafür habe, wenn man sich über die archaischen Wurzeln der Menschheit lustig macht. Die archaischen Bewusstseinsschichten gehören immer noch zur Psyche des Menschen - sozusagen das Hintergrundrauschen.