KI >> Homo Deus

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closs
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#401 Re: KI >> Homo Deus

Beitrag von closs » Do 22. Aug 2019, 08:52

Claymore hat geschrieben:
Do 22. Aug 2019, 08:24
Sorry, ich lass mich nicht auf dein Niveau herab.
Dass Du Dich da mal nicht in der Richtung irrst. :)

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#402 Re: KI >> Homo Deus

Beitrag von Scrypton » Do 22. Aug 2019, 09:27

closs hat geschrieben:
Mi 21. Aug 2019, 15:38
Stromberg hat geschrieben:
Mi 21. Aug 2019, 11:47
Entsprechend hat eine zukünftige KI evtl. das Potential, "geistige Person" zu sein?
Eher unwahrscheinlich
Ganz offensichtlich ist es das wohl nicht... ;)

closs hat geschrieben:
Mi 21. Aug 2019, 15:38
Voraussetzung wäre unter "geistigen" Gesichtspunkten, dass KI-Materie beseelt/be-geistet
Nein, Vorraussetzung wären wie bereits geklärt zwei Dinge:
1) bewusst "Cogito" sagen/denken/reflektieren zu können.
2) transzendent reflektieren.

Wenn dies technisch reproduzierbar gelingt benötigt es wohl keine Wischi-Waschi-"Beseelung" - was auch immer du dir darunter vorzustellen vermagst.
Zumal der Umstand "Bewusstsein" ein sehr nebulös verstandener Begriff ist, schon in der Philosophie gibt es mindestens fünf verschiedene Wortbedeutungen dafür in unterschiedlichen Bewusstseinszuständen.

closs hat geschrieben:
Mi 21. Aug 2019, 23:24
Aber warum kommt Ihr nicht auf die Idee, die große andere Möglichkeit, nämlich die der Meta-Physik, überhaupt in Erwägung zu ziehen?
Weil es >willkürliche< - ergo >beliebige< Fantasie ist. Physikalisch-neuronale Prozesse im Gehirn sind >notwendig< für alles Geistige. Ob das "Geistige" damit auch hinreichend bestimmt ist, ist eine ganz andere (und hier auch irrelevante) Frage.

Alle heutigen Erkenntnisse zeigen, dass Bewusstsein >im Gehirn< entsteht - allein: Wie das konkret passiert bleibt offen.

Um zum Thema zurück zu kommen:
Heutige KIs als auch zukünftige, die darauf (z.B. Deep Learning) basieren, werden derartiges selbstverständlich niemals leisten können. Sie arbeiten alle auf der Basis künstlicher neuronaler Netze - also der groben Nachempfindung der neuronalen Netze im Gehirn - deren "künstliche Neuronen" in mehreren Schichten (hidden layers), in denen die eigentlichen Berechnungen durchgeführt werden, zu einem Netz angeordnet sind. Die Verbindungen zwischen diesen sind unterschiedlich gewichtet (Signale werden verstärkt oder abgeschwächt), ein solches System wird nicht programmiert sondern letztlich mit Daten/Informationen trainiert. Mit zufälligen Gewichtungen wird begonnen, die sich dann in tausenden und tausenden Trainingsläufen so lange selbst korrigieren bis die gewünschte Zuverlässigkeit gegeben ist.

Solche Systeme können besser Schach und Go spielen als wir Menschen, können krankes Gewebe von Patienten besser identifizieren, können in großen Datenmengen Strukturen finden die wir übersehen würden. Diese Systeme sind spezialisiert auf ein paar begrenzte Dinge, sind von der Komplexität unseres Gehirns aber weit, sehr weit entfernt.
Es reicht, einem kleinen Kind ein Bild einer Giraffe zu zeigen - und wenn es darauf folgend im Fernsehen oder im Zoo eine Giraffe sieht, wird das Kind mit dem Finger darauf zeigen und (mal mehr und mal weniger richtig ausgesprochen) schreien: Giraffe!
Heutige "KI-Systeme" benötigen, um diese Leistung zu erzielen, ein Training mit tausenden von Fotos.

Mit "denken" hat das freilich alles noch nichts zu tun, da könnte der schnellste Prozessor und der größte vorstellbare Dateninput nichts ändern. Für eine "echte KI" ist der aktuell bestrittene Weg ganz sicher der falsche.
Bei uns Menschen hat - meiner Meinung nach - auch das "unbewusst werden" für unsere gedankliche "Struktur" eine gewisse Bedeutung, also dem Einüben durch Wiederholung. Eine einmalige sich nie wiederholende Erfahrung ist mindestens biologisch völlig bedeutungslos, das Erlernen zweckmäßigen Funktionierens in einer Situation die wiederkehrend ist, dagegen nicht. Bei den ersten Wiederholungen nehmen wir dies auch bewusst war und etwas "schon dagewesenes" tritt in den Vordergrund - während sich diese oder jene Abläufe bei weiteren Wiederholungen nach und nach "von selbst" ergeben, es wird immer "uninteressanter". Die Reaktion auf ein sich dann wiederholendes Ereignis wird im gleichen Maße zuverlässiger von uns bewältigt, wie sie auch unbewusster wird.

Unzählige kleine Leistungen des Alltagslebens haben wir oft mit großer Mühe und vielen Wiederholungen lernen müssen. Etwa die ersten Gehversuche waren für uns alle sicherlich sehr bewusstseinsbetont, Jubel folgte dem ersten Gelingen. Heute schnüren wir uns die Stiefel, knipse das elektrische Licht an, wechseln die Kleidung, essen mit Gabel und Messer - Ergebnisse mühsamen Lernens, die uns doch, einmal gekonnt, nicht mehr im geringsten in den Gedanken, mit denen wir uns gerade befassen, stören.

closs hat geschrieben:
Mi 21. Aug 2019, 23:24
aber sie beantwortet nach wie vor die Frage NICHT, ob Qualia, Sinnfelder & Co letztlich inner-naturalistische Größen sind oder meta-phyische.
Ein gradueller Entstehungsprozess der "Qualia" im Sinne der Evolutionstheorie legt dies jedenfalls nahe, wa?

Gehirne haben sich evolutionär aus "einfacheren" Lebensformen heraus entwickelt. Einem Fadenwurm, dessen Gehirn aus nur ~300 Neuronen besteht würdest du sicherlich keine Qualia zusprechen - Gehirne übernehmen eben auch ohne Qualia bereits wichtige Steuerungsfunktionen und dienen zu einem wesentlichen Teil der Informationsverarbeitung und dem Erlernen neuer Möglichkeiten. Die Entwicklung unseres Gehirns geschah evolutionär und damit graduell.

Diese evolutionäre Entwicklung betrifft auch jene Prozesse im Gehirn, welche gerne als "unbewust", "mental" oder "geistig" bezeichnet werden. Reine informationsverarbeitende Prozesse - Bewusstsein und Qualia sind kausale Folge unseres Gehirns und existieren nicht unabhängig von diesem. Die ersten Qualia waren vermutlich sehr einfach gehalten (z.B. hell/dunkel) und betrafen auch nur eine Art (nur Sehsinn, nur Schmerz/kein Schmerz), während mit zunehmender Komplexität des Gehirns auch die Qualia an Komplexität und Menge zunahmen.
Zuletzt geändert von Stromberg am Do 22. Aug 2019, 09:33, insgesamt 1-mal geändert.

Leila
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#403 Re: KI >> Homo Deus

Beitrag von Leila » Do 22. Aug 2019, 09:32

Boah, endlich habe ich verstanden, was KI eigentlich ist, man oh man, der Text ist mal aufschlussreich, :D Ich fotografiere das ab!

Leila
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#404 Re: KI >> Homo Deus

Beitrag von Leila » Do 22. Aug 2019, 09:40

begeistert,
darf ich, lieber Stromberg, diesen Text weiterleiten?

closs
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#405 Re: KI >> Homo Deus

Beitrag von closs » Do 22. Aug 2019, 09:45

Stromberg hat geschrieben:
Do 22. Aug 2019, 09:27
Wenn dies technisch reproduzierbar gelingt benötigt es wohl keine Wischi-Waschi-"Beseelung"
Tja - das kommt auf die Definition von "Bewusstsein" und "Transzendenz" an.

Stromberg hat geschrieben:
Do 22. Aug 2019, 09:27
Zumal der Umstand "Bewusstsein" ein sehr nebulös verstandener Begriff ist, schon in der Philosophie gibt es mindestens fünf verschiedene Wortbedeutungen dafür in unterschiedlichen Bewusstseinszuständen.
Deshalb betone ich immer "Bewusstsein sensu Christentum" - das ist etwas ganz anderes als KI-Bewusstsein.

Stromberg hat geschrieben:
Do 22. Aug 2019, 09:27
Physikalisch-neuronale Prozesse im Gehirn sind >notwendig< für alles Geistige.
Zur Darstellung des Geistigen im Menschen sind physikalisch-neuronale Prozesse im Gehirn sind notwendig - richtig. - Aber das weiß Ratzinger auch.

Stromberg hat geschrieben:
Do 22. Aug 2019, 09:27
Alle heutigen Erkenntnisse zeigen, dass Bewusstsein >im Gehirn< entsteht
Hier besteht ein Denkfehler, der eigentlich intellektuell beleidigt machen müsste - konkret:
Ob Bewusstsein primär im Gehirn entsteht oder dort fürs Irdische zugänglich gemacht wird, ist mit exakt denselben neurowissenschaftlichen Vorgängen verbunden - mit anderen Worten: Ob Bewusstsein primär "von Gott" oder "aus dem Gehirn" entsteht, kann ein Neurowissenschaftler PRINIZIPIELL nicht unterscheiden.

Stromberg hat geschrieben:
Do 22. Aug 2019, 09:27
Diese Systeme sind spezialisiert auf ein paar begrenzte Dinge, sind von der Komplexität unserer unseres Gehirns aber weit, sehr weit entfernt.
Hier klingst Du sehr vernünftig.

Stromberg hat geschrieben:
Do 22. Aug 2019, 09:27
Gehirne übernehmen eben auch ohne Qualia bereits wichtige Steuerungsfunktionen
Richtig.

Stromberg hat geschrieben:
Do 22. Aug 2019, 09:27
Reine informationsverarbeitende Prozesse - Bewusstsein und Qualia sind kausale Folge unseres Gehirns und existieren nicht unabhängig von diesem.
Darüber, dass sie nicht unabhängig davon existieren, sind wir uns einig. - Das heißt aber nicht, dass sie von ihrem Wesen her kausale Folgen sind. - Siehe oben:
Ob Bewusstsein primär "von Gott" oder "aus dem Gehirn" entsteht, kann ein Neurowissenschaftler PRINIZIPIELL nicht unterscheiden.

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#406 Re: KI >> Homo Deus

Beitrag von Scrypton » Do 22. Aug 2019, 10:11

closs hat geschrieben:
Do 22. Aug 2019, 09:45
Stromberg hat geschrieben:
Do 22. Aug 2019, 09:27
Wenn dies technisch reproduzierbar gelingt benötigt es wohl keine Wischi-Waschi-"Beseelung"
Tja - das kommt auf die Definition von "Bewusstsein" und "Transzendenz" an.
Nein, das kommt schlicht darauf an ob die Voraussetzung letztlich erfüllt wird oder nicht - nämlich ob eine solche KI gelingt.

closs hat geschrieben:
Do 22. Aug 2019, 09:45
Stromberg hat geschrieben:
Do 22. Aug 2019, 09:27
Zumal der Umstand "Bewusstsein" ein sehr nebulös verstandener Begriff ist, schon in der Philosophie gibt es mindestens fünf verschiedene Wortbedeutungen dafür in unterschiedlichen Bewusstseinszuständen.
Deshalb betone ich immer "Bewusstsein sensu Christentum"
Was ja nur noch nebulöseres und beliebegeres Wischi-Waschi ist.
:P

closs hat geschrieben:
Do 22. Aug 2019, 09:45
Stromberg hat geschrieben:
Do 22. Aug 2019, 09:27
Alle heutigen Erkenntnisse zeigen, dass Bewusstsein >im Gehirn< entsteht
Hier besteht ein Denkfehler
Nein, nochmal: Alle heutigen Erkenntnisse zeigen, dass Bewusstsein >im Gehirn< entsteht.
Ob dir das gefällt oder nicht; wenn nicht, unterliegst du tatsächlich mehreren, auf Wünschen basierten Denkfehlern.

closs hat geschrieben:
Do 22. Aug 2019, 09:45
Ob Bewusstsein primär im Gehirn entsteht
Es hat sich evolutionär entwickelt; in diesem Sinne: Doch!
8-)

Lesen kannst du doch (noch)?
Gehirne haben sich evolutionär aus "einfacheren" Lebensformen heraus entwickelt. Einem Fadenwurm, dessen Gehirn aus nur ~300 Neuronen besteht würdest du sicherlich keine Qualia zusprechen - Gehirne übernehmen eben auch ohne Qualia bereits wichtige Steuerungsfunktionen und dienen zu einem wesentlichen Teil der Informationsverarbeitung und dem Erlernen neuer Möglichkeiten. Die Entwicklung unseres Gehirns geschah evolutionär und damit graduell.
Zentral rückt damit auch in den Vordergrund, dass Qualia keine "Einheit" sind, sondern zum einen nach und nach entstanden sind, auf unterschiedlichen Strukturen gründen. Die Eigenständigkeit wiederum zeigt sich beispielsweise insofern, dass wir wenn überhaupt nur schwer zugleich mehrere Qualia im Fokus haben können. Konzentriere ich mich auf den Sehsinn, nehme ich "Hör-Qualia" kaum oder gar nicht mehr wahr, konzentriere ich mich auf einen Gedanken oder betätige ich mich künstlerisch, existieren zwar noch Qualia, doch bin ich mir derer kaum noch bewusst. Erst ein plötzlicher Knall oder das Ertönen eines Feuermelders wird den Hörsinn wieder inden Fokus rücken und andere Qualia "ausschalten".

Was dich wohl am meisten ärgert: Es gibt keine Alternative dazu (Fantasien mal außen vor gelassen). Jeglicher Rückgriff auf irgendwelche ersonnenen "nichtmateriellen" und/oder "transzendenten" Entitäten wie eine "Seele" ist keinerlei Zugewinn.
An dieser Sachlage ändert sich freilich auch dann nichts, wenn du davon ausgehst beim Öffnen der Augen würde eine "Verbindung" zur immateriellen, evolutionär nicht erklärbaren Entität hergestellt, in dieser dann das "Bild", was du mit den geöffneten Augen siehst, erscheint, das durch das Gehirn nur "vorbereitet" wurde.

Zumal sich, folgt man dem Wahn, weitere Fragen auftun würden wie die, weshalb die "Seele" nur dann etwas wahrnimmt wenn das Gehirn funktionsfähig ist.
Und: Es lässt sich inzwischen empirisch ausschließen, dass eine immaterielle Substanz irgendwo im Hirn "andockt", insbesondere auch deshalb, weil bei diesem Prozess keine Energie verbraucht werden dürfte - bzw. längst hätte gemessen werden müssen.

Geist und Qualia sind nichts "Übernatürliches", sondern sind ganz natürlich und evolutionär entstanden.
Naturwissenschaftlich ist nicht interessant, ob das Gehirn Geist und Qualia kausal bewirkt, sondern nur, wie es das tut. Philosophische Gedankenexperimente dazu sind zwar nette Spielereien, helfen aber nur beschränkt bis gar nicht weiter.

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#407 Re: KI >> Homo Deus

Beitrag von Leila » Do 22. Aug 2019, 10:31

Stromberg hat geschrieben:
Do 22. Aug 2019, 10:11

closs hat geschrieben:
Do 22. Aug 2019, 09:45
Stromberg hat geschrieben:
Do 22. Aug 2019, 09:27
Alle heutigen Erkenntnisse zeigen, dass Bewusstsein >im Gehirn< entsteht
Hier besteht ein Denkfehler
Nein, nochmal: Alle heutigen Erkenntnisse zeigen, dass Bewusstsein >im Gehirn< entsteht.
Ob dir das gefällt oder nicht; wenn nicht, unterliegst du tatsächlich mehreren, auf Wünschen basierten Denkfehlern.


Das ist unbedingt korrekt, denn das Bewustsein, kann ein jeder jeden Tag daran erkennen, wenn er sich an einen Traum erinnert, er muss es durch das Organ Gehirn ins Bewustsein transportieren. Das Gehirn ist zudem das Speichermedium. Die Schaltzentrale. In der auch Emotionen verarbeitet werden. Selbst der Schmerz ist eine Sache des Gehirns. Daran ist nicht zu rütteln.

Was das Leben eines Menschen so einzigartig macht, ist seine Persönlichkeit, man könnte auch sagen, nicht jedes Gehirn arbeitet gleich. Denkt man an den Frontocipital-Cortex, der verkleinert sein kann, dann erleben wir einen Menschen, mit wenig Empathie. Im Stammhirn ist gewissermaßen die Evolution abgespeichert und wenn der Mensch dies Mittels seines Gehirns zu reflektieren beginnt, erlebt er sich zwangsläufig auch als Tier. Beispiel: der Mensch öffnet nach einem erheblichen Schmerzsignal die Hände, reflexartig, weil er etwas gefährliches in den Händen halten könnte, das er sofort los werden möchte. Wenn es nun das eigene Baby ist, dann ist da nichts zu machen, er wird es fallen lassen.

Das Gehirn ist ein Organ, welches unbenutzt sogar verkümmern kann, es funktioniert dann immer noch, aber nicht mehr kreativ. Die Kreativität ist ein weiteres Merkmal des Geistes.

Die Frage ist nun, ob der Mensch nicht auch durch das Herz denkt, das Herz als Organ für empfangene Emotionen, es kann genauso, wie das Gehirn gebildet werden, durch lernen und Erfahrungen. Vom Herzen ins Gehirn und dann in das Bewustsein, beziehungsweise nicht Bewustsein, als aktiven Akt. Hier ist die Wissenschaft noch nicht so weit, als dass sie an diese Substanz des nicht verstofflichbaren, nicht verbalisierbaren Ereignisses kommt.

Darf ich, Stromberg, deinen Text weiterleiten?

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#408 Re: KI >> Homo Deus

Beitrag von Leila » Do 22. Aug 2019, 10:58

Ich möchte noch etwas hinzufügen, nämlich das Ereignis der Überraschung: wenn das Gehirn nicht vorbereitet ist, dann kann es überfordert sein, für dieses Moment. Es muss in Gang gesetzt werden und Ordnung schaffen, das ist jedenfalls nicht immer möglich, man spricht dann von einem Post traumatischen Ereignis, z.B.

Kann das Gehirn eines Individuums ein Ereignis nicht verarbeiten, kompensiert es und das Ergebnis ist eine Störung, die sich auch chemisch nachweisen lässt. Das der Mensch dann aus dem Ruder läuft, macht ihn zu einem schwachen Menschen, er muss mit seiner Emotionalität vorlieb nehmen und kommt dabei gehörig durcheinander.

Es gibt aber eine Möglichkeit, nicht zwingend die Chemie, diesen Zustand wiederum zu kitten.
...
es ist u.a. bekannt, das Gläubige Menschen mit Traumata besser umzugehen verstehen, als nicht Gläubige. Hier beginnt das Reich der wissenschaftlich nicht konsolidierbaren Nichtmaterie. Hier beginnt die Spiritualität...

Der Gottgläubige nennt es Gott. Eine ihm übergeordnete Instanz, der Geist schlechthin. Und nicht eine xbeliebige geistige Größe, Herr Closs.

Dessen Wirken kann den Menschen befreien- eine andere Größe, geistiger Natur, kann den Menschen einschränken oder zerstören, denken wir an Sekten.

Daraus ergibt sich, es muss unter allen Umständen der wahre Gott an dem Menschen wirken, sonst verliert dieser u.a. den Verstand und sein Leben wird zur buchstäblichen Hölle.

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#409 Re: KI >> Homo Deus

Beitrag von Scrypton » Do 22. Aug 2019, 11:55

Leila hat geschrieben:
Do 22. Aug 2019, 10:31
Darf ich, Stromberg, deinen Text weiterleiten?
Darfst du. o.O

Leila hat geschrieben:
Do 22. Aug 2019, 10:58
Ich möchte noch etwas hinzufügen, nämlich das Ereignis der Überraschung: wenn das Gehirn nicht vorbereitet ist, dann kann es überfordert sein, für dieses Moment.
Ganz richtig; diese "Überraschung" wird - unter anderem - auch bei Blitzhypnosen durch Desorientierung und Konfusion eingesetzt.

Beispiel: Stell dich vor einem Bekannten/Freund/Arbeitskollege, bitte ihn, die Hand mit zum Boden gewendeten Handflächen auszustrecken. Du tust das selbe, wendest deine Hand und drückst mit deiner Handfläche gegen die seine. Er soll die Augen schließen, spürbar gegen deine Hand Richtung Boden drücken (dabei NICHT versuchen diese tatsächlich nach unten zu drücken - es ist kein Kräftemessen!) und langsam und ruhig von 5 bis 0 zählen.

Wenn er bei zwei oder eins angekommen ist, ziehst du deine Hand unerwartet weg und sagst gleichzeitig(!) und bestimmt: "Schlaf!" :D

Der Grund für das anschließende Einknicken (will sagen: Umfallen - also Achtung!) ist, dass das Gehirn aufgrund des unerwarteten Moments für wenige Sekundenbruchteile nicht weiß, was zu tun ist. Ehe es selbst eine "Entscheidung" findet wird ihm damit eine Entscheidungsmöglichkeit gegeben, die in diesen Fällen auch tatsächlich (oft) herangezogen wird.

Leila
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#410 Re: KI >> Homo Deus

Beitrag von Leila » Do 22. Aug 2019, 12:02

Stromberg hat geschrieben:
Do 22. Aug 2019, 11:55
Leila hat geschrieben:
Do 22. Aug 2019, 10:31
Darf ich, Stromberg, deinen Text weiterleiten?
Darfst du. o.O

Leila hat geschrieben:
Do 22. Aug 2019, 10:58
Ich möchte noch etwas hinzufügen, nämlich das Ereignis der Überraschung: wenn das Gehirn nicht vorbereitet ist, dann kann es überfordert sein, für dieses Moment.
Ganz richtig; diese "Überraschung" wird - unter anderem - auch bei Blitzhypnosen durch Desorientierung und Konfusion eingesetzt.

Beispiel: Stell dich vor einem Bekannten/Freund/Arbeitskollege, bitte ihn, die Hand mit zum Boden gewendeten Handflächen auszustrecken. Du tust das selbe, wendest deine Hand und drückst mit deiner Handfläche gegen die seine. Er soll die Augen schließen, spürbar gegen deine Hand Richtung Boden drücken (dabei NICHT versuchen diese tatsächlich nach unten zu drücken - es ist kein Kräftemessen!) und langsam und ruhig von 5 bis 0 zählen.

Wenn er bei zwei oder eins angekommen ist, ziehst du deine Hand unerwartet weg und sagst gleichzeitig(!) und bestimmt: "Schlaf!" :D

Der Grund für das anschließende Einknicken (will sagen: Umfallen - also Achtung!) ist, dass das Gehirn aufgrund des unerwarteten Moments für wenige Sekundenbruchteile nicht weiß, was zu tun ist. Ehe es selbst eine "Entscheidung" findet wird ihm damit eine Entscheidungsmöglichkeit gegeben, die in diesen Fällen auch tatsächlich (oft) herangezogen wird.

das habe ich nicht gewusst, so funktioniert also Hypnose! Spannend, wirklich spannend!

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