Salome23 hat geschrieben:Wenn nun Jesus stellvertretend die Strafe auf sich genommen (Sühneopfer) hat, die eigentlich dem Sünder zukommen müsste, hätte ihn Gott nicht auferwecken dürfen.
Logisch richtig. - Aber das zeigt eben auch den falschen Zugang, dessen sich Theologien gelegentlich bedienen.
Salome23 hat geschrieben:Also was ist nun die eigentliche Strafe?
Die eigentliche "Strafe" besteht darin, die Trennung von Gott und Mensch in EINER Person (Jesus) aushalten zu müssen.
Machen wir es einmal praktisch: Du tust (wie alle Menschen) manchmal etwas anders, als es richtig wäre (Man raucht, obwohl man weiß, dass es schädlich ist/Man kauft bei KiK, obwohl man weißt, wo die Klamotten gefertigt werden/Man arbeitet in einem Rüstungsbetrieb, obwohl man weiß, dass Waffen auch eingesetzt werden, also töten/Etc, etc.). - Unter menschlichen Gesichtspunkten kann man das abhaken unter "Der Geist ist willig, aber das Fleisch ist schwach". - Jesus kann das NICHT.
Er KANN den Versuchungen des Teufels in der Wüste NICHT erliegen (was ja erstmal eine Erleichterung wäre). Er KANN den Kelch nicht an sich vorüber gehen lassen (was ebenfalls eine Entlastung wäre). - Nein: Er MUSS aushalten, weil Gott in ihm so stark ist, dass das Fleisch nicht schwach sein kann.
Das ist Leid. - Wenn man einem Rauschgiftsüchtigen, der auf Entzug ist, eine Spritze anbietet, ist das eine Erleichterung - wenn auch nicht die Lösung. - Jesus bringt die Lösung - aber eben nicht die Erleichterung für sich.
All das nur der Spur nach. - Kannst Du das Wort "Strafe" damit neu besetzen?