closs hat geschrieben: ↑Di 30. Jul 2019, 10:04
sven23 hat geschrieben: ↑Di 30. Jul 2019, 08:39
Wir erinnern uns.
"Die Kirche lebt faktisch davon, daß die Ergebnisse der wissenschaftlichen Leben-Jesu-Forschung in ihr nicht publik sind"
Was heißt hier "erinnern"? Das ist eine dumme Aussage, aber doch keine Grundlage.
Das ist eine absolut zutreffende Aussage, die lediglich den Glaubensideologen wie closs nicht gefällt. Das ändert aber nichts an ihrer Richtigkeit.
Der Graben zwischen Forschung und kirchlicher Verkündigung läßt sich nicht einfach durch ignorieren zuschütten.
closs hat geschrieben: ↑Di 30. Jul 2019, 10:04
sven23 hat geschrieben: ↑Di 30. Jul 2019, 08:39
aber deshalb muss man ja nicht allem zustimmen.
Nein - kapieren reicht.
Und weil man kapiert hat, stimmt man nicht zu.
closs hat geschrieben: ↑Di 30. Jul 2019, 10:04
sven23 hat geschrieben: ↑Di 30. Jul 2019, 08:39
Du hast doch selbst behauptet, dass du aus "geistiger Unreinheit" enstanden bist.
Aber nicht, weil meine Eltern einen Fehler beim Sex gemacht hätten.
Aber weil sie geistig unrein waren, laut closs.
closs hat geschrieben: ↑Di 30. Jul 2019, 10:04
sven23 hat geschrieben: ↑Di 30. Jul 2019, 08:39
Eben, und in deiner Welt ist die Natur eine Schöpfung Gottes. Es gibt übrigens auch Tiere, die ihr Geschlecht je nach Bedarf ändern können. Hat Gott toll eingerichtet, meinst du nicht auch?
Ja, und? - Das ändert doch nichts an der spirituellen Definition von Sexualität im biblischen Sinne.
Die biblische Sichtweise ist ja auch eine ziemlich verengte und provinzielle Sichtweise und wird den Erkenntnissen der Evolutionsbiologie nicht mehr gerecht.
sven23 hat geschrieben: ↑Di 30. Jul 2019, 08:39
Das ist halt sehr provinziell und religiös-anthropozentrisch.
"Provinziell" ist der völlig falsche Ansatz . Es ist eine Grundsatzfrage: Was ist Sexualität? Eine Spaßeinrichtung mit Vermehrungs-Möglichkeit, wenn man nicht aufpasst? - Oder eine spirituell begründete Erinnerung an den Ursprung der Einheit und der SChöpferkraft?[/quote]
Nun hat die Schöpferkraft aber auch Homosexualität und Intersexualität hervorgebracht.
Du sagst ja selber, wenn du homosexuell wärst, würdest du sie auch ausleben. Soll man dich dafür verurteilen?
closs hat geschrieben: ↑Di 30. Jul 2019, 10:04
Solche Fragen stellt sich ein Christ natürlich nicht in meiner Formulierung - man "merkt" es irgendwie, dass dahinter mehr steckt.
So, wie man irgendwie merkt, dass man Hämorrhoiden hat?
closs hat geschrieben: ↑Di 30. Jul 2019, 10:04
sven23 hat geschrieben: ↑Di 30. Jul 2019, 08:39
Dann könnte man mal endlich die alten Dogmen entsorgen.
Nein - Du hast immer noch nicht verstanden, dass naturalistisch formulierte Dogmen keine naturalistischen Dogmen sind.
Oder closs hat nicht begriffen, dass sie naturalstisch gemeint sind.
Oder wie hat man sich eine laut closs "geistige" Jungfrauengeburt vorzustellen?
closs hat geschrieben: ↑Di 30. Jul 2019, 10:04
sven23 hat geschrieben: ↑Di 30. Jul 2019, 08:39
die Forschung hält sich an die Vorgabe der päpstlichen Bibelkommission und läßt religiöse Glaubensbekenntnisse weg, und gut is.
Das ist bei der HKM so, die dann "echte" Ergebnisse hervorbringt, ...
Ein echtes Ergebnis ist die Naherwartung oder das Verbot der Heidenmissionierung durch Jesus. Glaubensideologen wollen davon nichts wissen, weil sie die spätere Veränderungen der Lehre bevorzugen. Kann man machen, aber sich dann auf Jesus zu beziehen, ist unredlich.
closs hat geschrieben: ↑Di 30. Jul 2019, 10:04
sven23 hat geschrieben: ↑Di 30. Jul 2019, 08:39
religiöse Glaubensbekenntniss sind keine säkularen und umgekehrt.
Richtig - BEIDE sind aber gemeint. - Die Kommission spricht ja nicht von "religiös apriorifrei", sondern von "apriorifrei".
Und jetzt verschiebt closs mal wieder dei Pfosten, denn er hat immer behauptet, es handele sich um religiöse Apriorifreiht.
Zudem verheddert sich closs mal wieder in den Gesetzen der Logik.
Das Weglassen von religiösen Glaubensbekenntnissen wie Wunder wird von der Kommission emphohlen.
Nun meint closs, das Weglassen von Glaubensbekenntnissen sei ja ebenfalls ein säkulares Glaubensbekenntnis.
Seiner Logik folgend, wäre also eine neutrale Quellenuntersuchugn überhaupt nicht möglich, weil sowohl das Weglassen von Glaubensbekenntnissen als auch das Voraussetzen von Gaubensbekenntnissen nicht neutral wären.
Das ist natürlich großer Unfug und wird auch von der Kommission so gar nicht behauptet.
closs hat geschrieben: ↑Di 30. Jul 2019, 10:04
sven23 hat geschrieben: ↑Di 30. Jul 2019, 08:39
Das Weglassen von religiösen Glaubensbekenntnissen ist noch keine säkulare Ideologie.
Richtig - aber das Ersetzen von religiösen Bekenntnisse durch säkulare ist gleichwertig.
siehe oben
closs hat geschrieben: ↑Di 30. Jul 2019, 10:04
sven23 hat geschrieben: ↑Di 30. Jul 2019, 08:39
Im Grunde gibt es nur diese 2 Optionen: Voranstellen religiöser Glaubensbekenntnisse, oder Verzicht auf dieselben.
Nein. "A oder nicht A" ist etwas anderes als "A oder B". - Warum hat die Kommission denn diese rote Linie zwischen "echten" und "nicht echten" Aussagen der HKM gezogen?
Wo hat sie sich auf "nicht echte" Aussagen bezogen.
Sie hat lediglich gesagt, dass die HKM für das "echte Bibelverständnis" unverzichtbar ist.
sven23 hat geschrieben: ↑Di 30. Jul 2019, 08:39
Die Amerikaner haben die Ratzinger Exegese erfunden?
Verwechselst du das mit der kanonischen Exegese?
Ja - die Ratzinger-Exegese wird hier als Kanonische Exegese kommuniziert - auch ich kenne es nicht anders. - Kläre auf.
https://de.wikipedia.org/wiki/Kanonische_Exegese
https://de.wikipedia.org/wiki/Jesus_von ... er-Exegese
Ratzinger hat eine Synthese von grundsätzlichen verschiedenen Exegesen versucht. Das mußte aber scheitern. Wenn man in der Mathematik einmal richtig und einmal falsch rechnet und den Mittelwert aus beiden nimmt, ist das Ergebnis immer noch falsch.
closs hat geschrieben: ↑Di 30. Jul 2019, 10:04
sven23 hat geschrieben: ↑Di 30. Jul 2019, 08:39
Dann wäre die gesamte Forschung nicht neutral und Theißens Jesusbuch zu Unrecht ein Standardwerk
Das Eine schließt das andere nun wirklich nicht aus. - Theißen ist in der Theologie durchaus als Standardwwerk anerkannt, weil es einfach umfassend und gut ist - aber Aussagen daraus, die hermeneutisch tendenziell sind ("Jesus hatte eine Naherwartung im Sinne des AT"), nimmt die Theologie nicht an.
Logisch, bei Glaubensideologen kann nicht sein, was nicht sein darf. Das ist aber kein Maßstab in ergebnisoffener Forschung. Du erinnerst dich: der Weg ist oft wichtiger als das Ziel.
closs hat geschrieben: ↑Di 30. Jul 2019, 10:04
sven23 hat geschrieben: ↑Di 30. Jul 2019, 08:39
Das Bemühen um Schadensbegrenzung und Wahrung des Ansehens der Kirche ist noch lange keine Katharsis.
Das gilt auch umgekehrt: Eine Katharsis wahrt noch lange nicht das Ansehen der Kirche.
Sie könnte dadurch Ansehen gewinnen. Das geht aber nur mit ehrlicher Aufklärung und nicht mit Taktiererei. Das durchschauen die Leute.
closs hat geschrieben: ↑Di 30. Jul 2019, 10:04
sven23 hat geschrieben: ↑Di 30. Jul 2019, 08:39
Wenn es um sexuellen Mißbrauch von Kindern und Jugendlichen geht, dann sind nicht alle 63.800 zu berücksichtigen, sondern z. B. lediglich 12.174 für das Jahr 2009.
Das Problem: Die Statista-Zahlen gibt es ebenfalls - und zwar für, ich glaube, 2018 - also auf jeden Fall nach 2009.
Das sind aber die Gesamtzahlen aller Sexualdelikte. Uns interessieren aber nur die Fälle, die mit den Mißbrauchsfällen der Kirche vergleichbar sind.
closs hat geschrieben: ↑Di 30. Jul 2019, 10:04
sven23 hat geschrieben: ↑Di 30. Jul 2019, 08:39
Wie du siehst, ergeben sich bei falschen Vorannahmen auch zwangsläufig falsche Ergebnisse.
Richtig und meine Rede. - Aber WELCHE ist die richtige Vorannahme?
Deine Zahlen vergleichen Äpfel mit Birnen.
closs hat geschrieben: ↑Di 30. Jul 2019, 10:04
sven23 hat geschrieben: ↑Di 30. Jul 2019, 08:39
Du solltest schon die aktuellsten Zahlen nehmen.
Nee - man sollte die wahresten Zahlen nehmen - aber welche sind das? - Bei Deinen Zahlen wurde offenbar die Dunkelziffer hochgerechnet - das muss man dann aber auch entsprechend bei den säkularen Fällen machen.
Natürlich, sonst sind die Zahlen nicht vergleichbar.
Also rechne noch mal neu.
closs hat geschrieben: ↑Di 30. Jul 2019, 10:04
sven23 hat geschrieben: ↑Di 30. Jul 2019, 08:39
Was soll gesplittet werden?
Gemeinde-Pfarrer/innen, die Gottesdienste durchführen - ABER nicht die Trassubstantation durchführen dürfen. - Für das Volk wären das also "normale Pfarrer/innen" - theologisch wäre alles das Alte.
Häh, und das soll sexuellen Mißbrauch verhindern?