Thaddaeus hat geschrieben: ↑Do 25. Jul 2019, 21:24
Aus dem Kontextrelativismus deiner Viele-Hermeneutiken-Lehre ergibt sich zwingend, dass es eine Hermeneutik gibt, nach der Sklaverei und grausame Gladiatorenkämpfe moralisch völlig in Ordnung sind.
Was verstehst Du eigentlich unter "Realitivismus"? "Relativ" wozu? (Sind wir uns einig, dass "relativ" nur einen Sinn macht, wenn man vorher definiert, WOZU es relativ ist?)
Davon abgesehen:
Ja - natürlich wird es Hermeneutiken geben, die aus ihrer eigenen Logik Sklaverei usw. normal finden - bspw: "Wir untersuchen so, als seien nicht-weiße Menschen Untermenschen" (eine durchaus realistische Hermeneutik in Vergangenheit und Gegenwart). - Dann kommt das halt raus. - Aber das ist doch kein Grund, diese Hermeneutik zum eigenen Maßstab zu machen.
Thaddaeus hat geschrieben: ↑Do 25. Jul 2019, 21:24
Das ergibt sich zwingend, da deine Hermeneutiken alle völlig gleichberechtigt sind.
Formal ja - was denn sonst?
Thaddaeus hat geschrieben: ↑Do 25. Jul 2019, 21:24
Es gibt kein wahr oder falsch, welches nicht stets relativ zu einer Hermeneutik wäre.
Richtig - es MUSS einen Bezugspunkt geben. - Das ist der Preis menschlicher Wahrnehmung, die immer nur hoffen kann, dass seine subjektiven Maßstäbe zu dem, was der Fall ist, (im christlichen Kontext würde man bei spirituellen Fragen: "zu Gott") authentisch sind.
Thaddaeus hat geschrieben: ↑Do 25. Jul 2019, 21:24
Dies ist übrigens nicht die anspruchsvollere retorsionsargumentativ-logische Widerlegung deiner Viele-Hermeneutiken-Lehre
Was ist denn um Gottes Willen hier "widerlegt"? - Welches System karrst Du denn JETZT wieder her, in dem man es so darstellen kann?
Thaddaeus hat geschrieben: ↑Do 25. Jul 2019, 21:24
Und die andere Ebene, von der du sprichst, gibt es nicht, denn das müsste eine objektiv-wahre Ebene sein, die es nach deiner eignen Hermeneutiken-Theorie nicht geben kann!
Falsch. - Die Aussage "Eine objektiv-wahre Ebene gibt es nicht " ist falsch. - Richtig ist, dass diese von einer menschlich angelegten Hermeneutik prinzipiell nicht angemessen vertreten werden kann (auf pragmatischer Ebene - aber nur da - kann es noch am ehesten die Naturwissenschaft). - Hermeneutiken sind menschliche Versuche, zu dem authentisch zu sein, was objektiv wahr ist - mehr nicht.
Das ist doch der Grund, warum die klassische Ontologie eine metaphysische Disziplin ist/war.
Insofern:
1) Es gibt keine sui generis objekiv-wahre Hermeneutik (bedingte Ausnahme Naturwissenschaft)
2) Das ist kein Widerspruch zur Existenz objektiver Wahrheit.
Thaddaeus hat geschrieben: ↑Do 25. Jul 2019, 21:24
Dein Problem ist einfach, dass du die unangenehmen moralischen Konsequenzen deiner eigenen Theorie niemals wirklich logisch konsequent zuende gedacht hast.
Doch - darauf darfst Du Dich verlassen.
