einige Wochen oder Monate nach der Hinrichtung Jesu ließ Lukas in der Apg. 3,18
den Jünger und Apostel Petrus in der Öffentlichkeit verkünden:
"Gott aber hat aus diese Weise erfüllt, was er durch den Mund aller (!)
Propheten im voraus verkündet hat: dass sein Messias leiden werde."
Alle Propheten? Leidender Messias?
Diese Aussage ist insofern äußerst erstaunlich, als die jüdische Messiastradition
nur einen strahlenden, siegreichen, mächtigen Gesalbten Gottes (= Messias) kannte
und kennt, der in der Endzeit dem Land auf Dauer Wohlstand und Frieden bringen wird!
Einen leidenden "Messias" kannte und kennt die jüdische (alttestamentliche) Tradition
nicht!
Ich habe mir - um die merkwürdige Aussage des Petrus (alle Propheten) zu prü-
fen - die Mühe gemacht, die Schriften der 12 Kleinen Propheten (Hosea bis Male-
achi) durchzulesen. Was glaubt ihr, wieviele der zwölf Propheten von einem "lei-
denden Messias" berichten? Richtig! Nicht ein einziger!
Einzig der Prophet "Deutero-Jesaja" = "zweiter Jesaja" (lt. Bibelwissenschaft
ein hypothetischer, anonymer Prophet) spricht im Kapitel 53 von einem leidenden
Gottes-
knecht (nicht dem von Gott gesalbten Messias!). Wer das gewesen sei soll,
darüber ist sich weder die jüdische noch die christliche Exegese einig!
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Mir kommt es hier nur darauf an, klar aufzuzeigen, dass Lukas, der Verfasser
der Apostelgeschichte, bzw. der Jünger Petrus schlicht die Unwahrheit sagten.
Wegen seiner bewussten Falschaussage sollte man Lukas noch nachträglich die
Ohren langziehen! Oder besser dem Heiligen Geist, denn dieser hat schließlich
dem Evangelisten bei der Niederschrift der Apostelgeschichte als "göttliche Ins-
tanz" die Feder geführt. Aber Geister besitzen ja bekanntlich keine Ohren; zumin-
dest nicht solche, die man ihnen langziehen könnte!



Oder sehe ich hier was falsch?
Lieben Gruß
Münek