Pluto hat geschrieben: ↑Do 20. Jun 2019, 10:59
Wie soll diese Aussage falsifiziert sein, wo doch nach Matthäus 10,23 Jesus sagte: „Ihr werdet mit den Städten Israels nicht zu Ende sein, bis der Sohn des Menschen gekommen sein wird.“
Meine Aussage war eigentlich umgekehrt - in anderen Worten: Es sei sicher, dass Jesus eine Naherwartung hatte. ---- Davon abgesehen: Das ist EINE Aussage unter vielen, die unter unterschiedlichsten Gesichtspunkten kontextual zu untersuchen ist - von EINEM Satz kann man keine Falsifizierung ableiten.
Pluto hat geschrieben: ↑Do 20. Jun 2019, 10:59
Seitens Ratzinger und Berger?
Nee - von Münek.
Pluto hat geschrieben: ↑Do 20. Jun 2019, 10:59
Genau das ist doch glaubensbedingte Ideologie.
Nein. - Ein Ideologe argumentiert NICHT konditional, sondern absolut - etwa: "Es ist nachgewiesen, dass Geist genuin materieller Natur ist" - DAS ist Ideologie. - NICHT Ideologie wäre: "WENN wir Geist als materielle Größe verstehen wollen (hermeneutische Vorannahme), DANN sind neuronale Vorgänge folgendermaßen .... zu interpretieren".
Pluto hat geschrieben: ↑Do 20. Jun 2019, 10:59
Warum brauchen Ideologen immer Vorannahmen?
Genau diese brauchen sie NICHT.
Pluto hat geschrieben: ↑Do 20. Jun 2019, 10:59
Vorannahmen sind in Wissenschaftskreisen so gut wie unbekannt.
Falsch - s.o.: "WENN wir Geist als materielle Größe verstehen wollen (hermeneutische Vorannahme), DANN sind neuronale Vorgänge folgendermaßen .... zu interpretieren".
Pluto hat geschrieben: ↑Do 20. Jun 2019, 10:59
Der Unterschied zwischen Ratzinger und Metzinger ist, dass Ratzinger seine Behauptungen nicht anhand der Empirie bestätigen kann.
Das liegt daran, dass "Empirie" inzwischen so definiert ist, dass sie auf einen kleinen Ausschnitt beschränkt ist, der wissenschaftlich exklusiv verwertbar ist. - Ontisch bedeutet das nichts.
Pluto hat geschrieben: ↑Do 20. Jun 2019, 10:59
Wörter wie "wissenschaftlich" sind Beschreibungen für Handlungen/Arbeiten, die einem menschlichen Konsens unterliegen.
"Konsens" ist eine Vereinbarung - ontisch bedeutet das nichts.
Pluto hat geschrieben: ↑Do 20. Jun 2019, 10:59
"Wissenschaft ist Wahrheitssuche" (Karl Popper)
Da hat er recht und da werden ihm Berger und Ratzinger zustimmen.
JackSparrow hat geschrieben: ↑Do 20. Jun 2019, 11:04
Wissenschaft ist also das Zusammenfassen von Dingen, die Leute schonmal gesehen haben.
Etymologisches Vorgehen ist sicherlich hilfreich, aber nicht entscheidend. - Entscheidend sind gültige Definitions-Vereinbarungen, die sich ändern.
sven23 hat geschrieben: ↑Do 20. Jun 2019, 11:08
Eben, das ist ein klassisches Glaubensbekenntnis.
Richtig - als Grundlage für "Auf dieser Basis interpretiere ich wissenschaftlich untersuchte Fragestellungen". - Genauso wie für einen Naturwissenschaftler die Grundlage ist, die Natur als von Wahrnehmung unabhängige Entität zu verstehen (was übrigens in der QM schon überholt ist).
Wichtig ist das systematische/wissenschaftliche Untersuchen und nicht die Bewertungs-/In terpretations-Voraussetzungen.
sven23 hat geschrieben: ↑Do 20. Jun 2019, 11:08
Du willst wie immer ein Glaubensbekenntnis mit der Abwesenheit eines Glaubensbekenntnisses gleichsetzen.
Nach wie vor nicht zutreffend: Ich stelle EINE Voraussetzung der ANDEREN Voraussetzung gegenüber.
sven23 hat geschrieben: ↑Do 20. Jun 2019, 11:08
Du musst schon einen Exoten wie Hoyningen-Hüne ausgraben, um deine Position verteidigen zu können.
Wissenschafts-Theorien ändern sich mit der Zeit - das heißt AUCH: Eine gerade gängige Auffassung ist eine Vereinbarung und sonst nichts. - Ontisch (= wahrheits-bezogen) bedeutet das nichts.