Da müsste man aber nochmals betonen, dass "Freie Wahl" NICHT besteht, wenn man 3 Alternativen hat, von denen man zwei nicht kapiert. Eine qualitative Unterlegung wäre da schon nötig - sonst ist es Schein.Pluto hat geschrieben:Die Freie Wahl ist in unserer kausalen Welt die einzige Möglichkeit, unseren Willen geltend zu machen.
Die Anatomie des Willens
#181 Re: Die Anatomie des Willens
#182 Re: Die Anatomie des Willens
Naja, man darf den Willen nicht losgelöst von seiner Entstehung als "Produkt der Evolution" betrachten.
Die Freiheit der Wahl bedeutet, z. Bsp. wenn man auf Futtersuche ist, zuerst die reifsten Früchte zu essen, oder vor dem Säbelzahntiger davonzulaufen wenn er einen bedroht.
Die Freiheit der Wahl bedeutet, z. Bsp. wenn man auf Futtersuche ist, zuerst die reifsten Früchte zu essen, oder vor dem Säbelzahntiger davonzulaufen wenn er einen bedroht.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.
#183 Re: Die Anatomie des Willens
Pragmatisch ist das ok. - Mir ging es eher um den spirituellen Kontext.Pluto hat geschrieben:Die Freiheit der Wahl bedeutet, z. Bsp. wenn man auf Futtersuche ist, zuerst die reifsten Früchte zu essen, oder vor dem Säbelzahntiger davonzulaufen wenn er einen bedroht.
#184 Re: Die Anatomie des Willens
Warum sollte die Wahl spiritueller Inhalte anders verlaufen, als andere auch?closs hat geschrieben:Pragmatisch ist das ok. - Mir ging es eher um den spirituellen Kontext.Pluto hat geschrieben:Die Freiheit der Wahl bedeutet, z. Bsp. wenn man auf Futtersuche ist, zuerst die reifsten Früchte zu essen, oder vor dem Säbelzahntiger davonzulaufen wenn er einen bedroht.
Zur Erinnerung, die Formel lautet:
- Veranlagung + Erfahrungen bestimmen die Wahl aus aktuell verfügbaren Alternativen.
Was willst du daran verändern?
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.
#185 Re: Die Anatomie des Willens
Nichts - ich will nur den Gültigkeits-Range relativieren. - Mich stört die Zentrierung auf das ICH: ICH wähle aus. - Habe ich (bewusst) nie gemacht - mir ging's immer darum, möglichst viel zu erkennen (mit welchem Erfolg auch immerPluto hat geschrieben:Was willst du daran verändern?

#186 Re: Die Anatomie des Willens
Aber lieber closs, es ist doch so wie du sagst.closs hat geschrieben: mir ging's immer darum, möglichst viel zu erkennen (mit welchem Erfolg auch immer) - und habe meine Erkenntnisse auswählen lassen. - Das ICH war mir wurscht - ES war wichtig.
In einem System wo es keinen freien Willen gibt, wählt nicht das ICH aus, sondern die Entscheidungen werden von einem autonomen Prozess gesteuert, der nach den Regeln der "Wahlformel" abläuft. Der Prozess tut dies allein auf Basis der (genetischen) Veranlagung und der Erfahrungen eines jeden Individuums.
Wir, die Menge aller ICHs sind lediglich Marionetten im Spiel dieses Auswalprozesses. Wir können gar nicht anders entscheiden, selbst wenn wir es wollten.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.
#187 Re: Die Anatomie des Willens
Komischerweise fühlt sich der Mensch aber nicht so. - Nicht unbedingt, weil er Manipulation genießen würde, sondern weil er sich doch tatsächlich subjektiv frei fühlt, wenn er Erkanntes in Handlung umsetzt.Pluto hat geschrieben:Wir, die Menge aller ICHs sind lediglich Marionetten im Spiel dieses Auswalprozesses.
Trotzdem glaube ich, dass ich insofern "frei" entscheide, dass ich nicht gezwungen werde, etwas anderes zu tun - insofern ist Freiheit wirklich wichtig: Kein absolutistisches System über einem - wie in manchen anderen Ländern. Insofern könnte man Freiheit verstehen als das Privileg, eigene Erkenntnisse umsetzen zu dürfen. - Es ist auch richtig, dass diese Freiheit (wie Magdalena sagt) zu weiterer Erkenntnis führt.
Aber Erkenntnis ist trotzdem primär keine Folge von Freiheit. Denn der Buddhist im Himalaya und die Bauersfrau in Nordkorea kann nichts dafür, dass sein/ihr Umfeld anders formatiert ist - dasselbe gilt auch für den normalen Deutschen, der seit einigen Generationen in einem primär diesseitigen Normierungs-Umfeld lebt. - Bei einem Führungsseminar hat ein Referent mal zu uns gesagt: "Sie können Ihr Personal mit Zuckerbrot oder mit der Peitsche führen - sie werden aber nie erreichen, dass jemand das tut, das er nicht kann".
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#188 Re: Die Anatomie des Willens
Hallo und einen guten morgen an alle!
Erkenntnis entsteht auch aus Erfahrung. Erfahrung durch die Sinne, durch den Verstand, beides Bestandteile der Seele. Das Erkennen ist damit abhängig von der Prägung der Seele. Diese Prägung führt durch den Willen zu Erkenntnis und einer daraus folgenden Handlung im Gedanken, im Wort, in der Tat.
Doch diese seelische Prägung ist vom Menschen natürlich beeinflussbar, durch seinen menschlichen Geist. Dort hat der göttliche Geist die Möglichkeit den menschlichen Geist zu schulen und den Willen zu "polen", vereinfacht in einen guten und einen bösen Willen, der dann die Prägung der Seele unterstützt oder dagegen wirkt. Was ich meine will ich anhand eines biblischen Beispiels veranschaulichen:
Abimelech jedoch handelte völlig gegen seine Erkenntnis. Er war nämlich geprägt von einem freien und guten Willen. Er wirft Isaak keineswegs Inzucht vor, sondern er weiß um dessen Rechtschaffenheit und schlussfolgert aus einem guten Willen heraus: Rebekka ist die Frau Isaaks und die Liebkosung rechtens!
So mag auch unsere Erkenntnis manchmal nur eine Schlussfolgerung fordern, wechselt man aber die Perspektive, indem man bewusst gut (oder auch schlecht) seinen Willen zu erkennen einsetzt, ändert sich auch oft die Erkenntnis.
Die Wahrheit bleibt und ist ewig. Sie zu erkennen allein der menschlichen Seele zu überlassen ist unzureichend, weil in ihr und im Fleisch der Fürst der Lüge wirken kann. Die Wahrheit aber mit im Geiste geschulten guten und damit göttlichen Willen zu suchen und dann zu erkennen ist meist vom Erfolg gekrönt. Dies kann so zu Weisheit werden.
Übrigens: Abimelech gehörte nicht zum Bundesvolk, war kein "Jude" oder "Christ". Er war Philister, ein götzendienender Heide. Gott wirkt ebenso mit seinem Geist im menschlichen Geist von Heiden (Atheisten, Agnostiker
). Deren im guten Willen erlangte Erkenntnis und folgernd daraus gute Taten mag Humanismus genannt werden, die der Christen Glauben und Nächstenliebe. 

Erkenntnis entsteht auch aus Erfahrung. Erfahrung durch die Sinne, durch den Verstand, beides Bestandteile der Seele. Das Erkennen ist damit abhängig von der Prägung der Seele. Diese Prägung führt durch den Willen zu Erkenntnis und einer daraus folgenden Handlung im Gedanken, im Wort, in der Tat.
Doch diese seelische Prägung ist vom Menschen natürlich beeinflussbar, durch seinen menschlichen Geist. Dort hat der göttliche Geist die Möglichkeit den menschlichen Geist zu schulen und den Willen zu "polen", vereinfacht in einen guten und einen bösen Willen, der dann die Prägung der Seele unterstützt oder dagegen wirkt. Was ich meine will ich anhand eines biblischen Beispiels veranschaulichen:
Was würde so mancher von uns denken, wenn jemand eine Frau liebkost, die er zuvor als seine Schwester ausgab?Gen 26, 8-9;HSK
Als er dort schon längere Zeit geweilt hatte, schaute einmal der Philisterkönig Abimelech durch das Fenster und sah hinaus, als Isaak seine Frau Rebekka liebkoste. Abimelech ließ darauf den Isaak rufen und fragte ihn: »Sie ist ja doch deine Frau! Wie konntest du denn behaupten: >Sie ist meine Schwester?« Isaak entgegnete: »Ich dachte, sonst müßte ich vielleicht ihretwegen sterben.«
Abimelech jedoch handelte völlig gegen seine Erkenntnis. Er war nämlich geprägt von einem freien und guten Willen. Er wirft Isaak keineswegs Inzucht vor, sondern er weiß um dessen Rechtschaffenheit und schlussfolgert aus einem guten Willen heraus: Rebekka ist die Frau Isaaks und die Liebkosung rechtens!
So mag auch unsere Erkenntnis manchmal nur eine Schlussfolgerung fordern, wechselt man aber die Perspektive, indem man bewusst gut (oder auch schlecht) seinen Willen zu erkennen einsetzt, ändert sich auch oft die Erkenntnis.
Die Wahrheit bleibt und ist ewig. Sie zu erkennen allein der menschlichen Seele zu überlassen ist unzureichend, weil in ihr und im Fleisch der Fürst der Lüge wirken kann. Die Wahrheit aber mit im Geiste geschulten guten und damit göttlichen Willen zu suchen und dann zu erkennen ist meist vom Erfolg gekrönt. Dies kann so zu Weisheit werden.
Übrigens: Abimelech gehörte nicht zum Bundesvolk, war kein "Jude" oder "Christ". Er war Philister, ein götzendienender Heide. Gott wirkt ebenso mit seinem Geist im menschlichen Geist von Heiden (Atheisten, Agnostiker


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#189 Re: Die Anatomie des Willens
Eben - und wer entscheidet über die Prägung der Seele?Rembremerding hat geschrieben:Das Erkennen ist damit abhängig von der Prägung der Seele.
ICh sprach von Abimelech von Gerar im Verhältnis zu Abraham.Rembremerding hat geschrieben:Abimelech
Aber er war von seinen Werken her ein bessere "Christ" als Abraham.Rembremerding hat geschrieben:Abimelech gehörte nicht zum Bundesvolk, war kein "Jude" oder "Christ".
Interessantes Thema - bin jetzt leider bis Dienstag weg.
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#190 Re: Die Anatomie des Willens
Machs gut @closs, man liest sich, pass auf dich und andere auf! 

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