“1Johannes4“ hat geschrieben:genauso wie es für jedes halbwegs gut erzogene Kind eine Rolle spielt, ob der Vater zu dem Kind sagt, dass es in das Auto steigen soll oder ein Fremder. Der Eine ist eine Autorität für das Kind, der Andere nicht.
Wir können somit festhalten: es geht um Autorität.
Wenn also jemand, wie in diesem Thema angesprochen, auf eine Art handelt, bei der Autorität im Vordergrund steht und nicht „Frohbotschaft und Nächstenliebe“, dann hat dieser jemand durchaus die Verse der Bibel verstanden, denn dort ist dies ein zentrales Element.
Der (erste) Beitrag des Themenstellers „Munro“ wäre damit beantwortet.
“1Johannes4“ hat geschrieben:Und mir erscheint es so, als ob Du mit Deiner Bemerkung nur ein unlauteres Motiv unterstellen willst.
Nein, es geht um die Frage aus dem ersten Beitrag des Themenstellers.
“1Johannes4“ hat geschrieben:Sorry, dass ich es anscheinend sein muss, der Dir mal sagt, dass es unterschiedliche Konsequenzen gibt, je nachdem ob es Gott ist, der etwas will, oder der Staat, die Eltern, der/die Ehepartner/in, ein Freund, ein Angestellter oder ein Unbekannter.
Was soll es ausmachen, dass du es bist, der mir etwas sagt?
Du sprichst von „unterschiedlichen Konsequenzen“ und ich kann tatsächlich einen Unterschied ausmachen:
Bei Staat, Eltern, Ehepartner, Freund, Angestellter und sogar Unbekannter ist klar, worum es gehen soll.
Bei „Gott“ ist dir nur klar, dass du dich unterordnen und eine Anbetungshaltung einnehmen möchtest.
Aber gut, das scheint mir ein weiteres zentrales Element zu sein.
Autorität wird gemischt mit Unterordnungs- und Anbetungsauflagen.
Schritt für Schritt entfernen wir uns damit immer weiter von „Frohbotschaft und Nächstenliebe“, was aber für die Antwort auf die Frage des Themenstellers optimal ist, denn dann ist es zumindest eindeutig.
“1Johannes4“ hat geschrieben:Und nur weil man auf Autorität hinweist, heißt das nicht, dass man nur diese „im Schädel“ hätte. Weniger solche subtilen Unterstellungen wären für ein konstruktives Gespräch hilfreich.
Das ist keine Unterstellung, sondern ich habe das Beispiel in eine Nicht-Autoritär-Situation umgewandelt, während es von dir als Rechtfertigung für Autorität gebracht wurde - das ist ein eindeutiger Unterschied, der irgendwoher kommen muss.
Wieso habe ich die unmissverständliche Einstellung einem kleinen Kind
keine Mauer vorzusetzen, bei der es vielleicht sogar erschrickt, während es von dir in erster Linie als Beispiel für eine Autoritätsgrundlage angebracht wird?
“1Johannes4“ hat geschrieben:Nur wenn man Probleme damit hat zwischen sich und jemandem wie Paulus zu unterscheiden. Die wenigsten Gläubigen haben einen zu Paulus vergleichbaren Auftrag von Gott.
Für mich sieht es so aus, als hätten alle „Gläubigen“ nur einen Text, der von Unbekannten entworfen wurde und von einer literarischen Figur „Paulus“ handelt, die wiederum in der Erzählgeschichte von einem Auftrag „erzählt“.
Das ist weit weg von der Konkretheit, die du darstellen möchtest (wieder garniert mit einer Priese Autorität).
“1Johannes4“ hat geschrieben:Indem sie an die Auferstehung glauben.
Wie willst du wissen, an was die Schreiber eines antiken Textes glaubten und warum soll eine Behauptung im Text ein Zeichen für Korrektheit sein, zumal der so genannte „Auferstandene“ (vermutlich auf Basis von Terminen) genau wie alle anderen „Auferstandenen“ wieder „verschwunden“ und damit nicht vorhanden ist?
Wir haben also einen Mix aus einer Erzählbehauptung über einen „Auftrag“ und eine Erzählbehauptung über eine „Auferstehung“.
Wieso blendest du den Erzählbehauptungscharakter dieser Situation vollständig aus?
“1Johannes4“ hat geschrieben:Deswegen kommt es ja auch auf den Glauben des Lesers an, weswegen ich ja auch den Hinweis auf die Einleitung von Paulus brachte
Ja und wie wir gesehen haben, baut dieser „Glaube“ auf Autorität auf.
“1Johannes4“ hat geschrieben:Da geht es nicht nur um Autorität, sondern da wird auch auf das gemeinsame Glaubensbekenntnis und somit die gemeinsame Grundlage der Gedankengänge hingewiesen.
Naja, wenn ein Text „
ich bin `aus dem Unsichtbaren` zum Apostel bestimmt worden“ enthält, dann geht es in keiner Weise um eine
gemeinsame Grundlage, sondern um einen Anspruch, auf den sich vermutlich die Leser der Geschichte anpassen sollen.
“1Johannes4“ hat geschrieben:Eine weitere Unterstellung von Dir, die Du wohl kaum belegen können wirst und in der sich lediglich Deine ablehnende Haltung ausdrückt.
Nun, ich habe die Autorität nicht hereingebracht und ich würde sie bei „Frohbotschaft und Nächstenliebe“ auch nicht vermuten, aber irgendwie muss ich mir „die Zutaten“ ja nun mal erklären.
“1Johannes4“ hat geschrieben:Im Bereich des christlichen Glaubens gehen der Glaube und der Gehorsam gegenüber Gott Hand in Hand. Schon allein den Ausdruck „Gott“ zu verwenden, aber diesem keine Autorität im eigenen Leben einzuräumen, wäre doch als Gläubiger widersinnig.
Das scheinen auch die Schreiber gewusst zu haben, weshalb sie exakt darauf setzten – siehe oben.
“1Johannes4“ hat geschrieben:Paulus fordert zu nichts Dergleichen auf. Dass jede Lehre missbraucht werden kann, beweist ja auch Du selbst, denn nur weil sich jemand „Priester“ oder „Gläubiger“ nennt, wirfst Du deren Verbrechen und Gemeinheiten dem christlichen Glauben vor.
Nein, ich habe dir nur aufgezeigt, wie absurd Autorität und Druck werden, wenn man sie künstlich unter den Schein von „Frohbotschaft und Nächstenliebe“ stellt – es hat ja auch funktioniert, denn es scheint dir peinlich zu sein, dass diese Religion ganz offensichtlich nicht funktioniert.
“1Johannes4“ hat geschrieben:“Druck“ ist an und für sich ein Mittel und somit neutral. Zu einem Akt der Nächstenliebe wird es, wenn man sich dadurch erhofft dem Anderen beispielsweise zu helfen.
ich habe dir ja bereits angedeutet, dass dies ein Spiel mit dem Feuer ist.
“1Johannes4“ hat geschrieben:Gemäß christlichen Glauben befindet sich der Nichtgläubige auf dem falschen Weg und sollte zu Gott umkehren. Dafür braucht derjenige den Glauben von Gott, der im Normalfall aus der Predigt des Wortes Gottes entsteht. Es kann also nicht das Ziel sein, dass sich der „Geliebte“ auf dem falschen Weg möglichst wohl fühlt, sondern dass derjenige von dem besseren und richtigen Weg erfährt.
Was, wenn der „christliche Glaube“, der offensichtlich zentral auf Autorität, Unterordnungs- und Anbetungsauflagen setzt, falsch ist?
Sind die Auswirkungen dann nicht geradezu verheerend, denn dann werden die Anhänger reihenweise zu Tätern.
Müsste für so ein Risiko nicht etwas Besseres vorliegen, als nur ein antiker Text, der von vielen Helferchen „übersetzt“ wurde/wird?
“1Johannes4“ hat geschrieben:Mein Glaube, weswegen ich solche Aussagen wie die von Paulus eben nicht nur als Menschenwort erachte, sondern für das, was es auch ist: Gottes Wort.
„Dein Glaube“ ist der Wunsch nach einer Rolle, die du auf Basis eines Textes einnehmen möchtest.