Du hast mir mal - zu Recht - vorgeworfen, die Bibel zu verwissenschaftlichen.
Ich kann leider nicht mit einem analytischen Vorgehen in Bezug auf Gott dienen.
Wie gesagt: meine wissenschaftliche Erfahrung gebietet mir, die Bibel keinem wissenschaftlichen Massstab zu unterwerfen, wenn ich sie als Glaubenszeugnis betrachte. Als historisches Dokument kann ich sie hingegen natürlich analysieren. Aber Glaube und Wissenschaft sind zwei völlig verschiedene paar Schuhe.
Die Analyse, was Autorität hat, ist keine persönliche Auffassung?
Noch einmal: warum hat ein Text, der vorgibt, Gottes persönliches Wort wiederzugeben mehr Autorität als ein Text, der das nicht tut und stattdessen von Gott erzählt?
Ist die Wendung: Gott sprach - per se ein Glaubwürdigkeitszeugnis?
Nehme ich - insbesondere von dir - gerne an. Ich kann ja Unrecht haben.
Du auch?

Oh ja!Helmuth hat geschrieben: ↑Mo 20. Mai 2019, 18:46Ich war beim Erzählenden. D.h die einleiteten Worte der Genesis berichten über ein Gottesgeschehen. Man kann also die Annahme treffen, dass Gott den Erzähler inspiriert hat. Er lässt ihn schreiben, dass Gott den Himmel und die Erde im Anfang erschaffen hat.
Und das ist nun mal meine Grundannahme bei der Gesamtheit der Bibeltexte. Ausnahmen mögen die Regel bestätigen, aber ich sehe mich nur schwerlich in der Lage, diese Auswahl für Andere zu treffen. Das soll der Papst machen, wenn er sich dazu berufen fühlt. Ich fühle mich aber nicht berufen, ihm darin zu folgen.

Aber ein unbekannter Schreiber ist nicht per se ein unglaubwürdiger Schreiber.Helmuth hat geschrieben: ↑Mo 20. Mai 2019, 18:46Wir wissen in der Regel nicht wer der Erzähler ist, wenn er sich nicht ausdrücklich namentlich vorstellt. Einen Paulusbrief erkennt man schon allein daran, dass er sich in der Einleitung namentlich nennet. Das 5 Buch Mose zeigt jede Menge Indizien, dass Mose selbst der Sprecher und Schreiber ist.
Und nur weil die Autorenschaft Jemandem zugesprochen wird, muss ein Bibeltext nicht gleich glaubwürdiger gegenüber einem anderen werden.
So ist es. Das wird sogar die Regel sein.
Und wer entscheidet über die Glaubwürdigkeit dieser Zeugen?
Übrigens: Jesus hat kein einziges Wort über sich selbst niedergeschrieben.

Ja.
Wobei man jetzt irrelang darüber diskutieren könnte, was "historisch" ist. Für mich ist die Geschichte selbst eine Metapher für die göttliche Wirklichkeit. Ein Imago der Wahrheit Gottes.
Ich fürchte, wir werden keine arithmetische Formel finden, um Gottes Wort in der Bibel eindeutig festzumachen.