Münek hat geschrieben: ↑Do 16. Mai 2019, 17:44
Und Du meinst, das bringen einige durcheinander?
Ja - bspw. Dich.

- Denn es ist heute üblich, methodische Ergebnisse des Subjekts mit dem Sein des Objekts als identisch anzusehen ("Faktum"/"Tatsache"). - Nun behaupte ich ja nicht das Gegenteil - natürlich können Objekt-Sein und Subjekt-ERgebnisse koinzidieren. - Und die Wissenschaft tut ja auch viel dafür, dass die Chancen dazu groß sind - und trotzdem bleibt es dabei, dass Bestätigungen eines Modells kategorial etwas anderes als Bestätigungen eines Seins sind.
Wir haben dieses Thema seit vielen Freds zur "Nahrerwartung", bei der wir wissen, dass unterschiedliche methodische Ergebnisse möglich sind, deren ontische Wirklichkeit aber davon abhängt, ob die Grundlagen dieser jeweiligen methodischen ERgebnisse ("Vorannahmen") richtig sind.
Münek hat geschrieben: ↑Do 16. Mai 2019, 17:44
Du meinst vielleicht, Globuli könnten "spirituell" wirken - nur könne man diese Wirkung nicht feststellen, weil sie sich im geistigen, unseren Sinnen nicht zugänglichen, also transzendenten Bereich ereignet.
Nicht einmal unbedingt das. - Sie könnten auch physikalisch wirken, aber man hat noch kein Modell dazu. - Wenn es ontisch so WÄRE (dies ist keine Behauptung, sondern der Versuch einer Verständnisvermittlung), dass HP epigenetische Prozesse auslöst, die pharmakologisch nicht messbar sind, aber trotzdem dazu führen, dass meinetwegen der HP-Patient in 12 Jahren keine Schweinegrippe kriegt, wo sie fast alle anderen kriegen, ist das modellhaft und vor allem experimentell nicht fassbar. - Wenn es so wäre, dass durch HP ausgelöste epigenetische Prozesse bei Nachkommen zu einem anderen Umgang mit dann fälligen Krankheitsbildern führt, ist das modellhaft und vor allem experimentell nicht fassbar.
Und wenn heute ein Wissenschaftler sagt, dass solche Szenarien "un-denk-bar" seien und deshalb im Grundsatz auszuschließen seien, ist auch das nur Äußerung der Subjekt-Seite - dem gegenüber steht das Objekt (hier das große und komplexe Geflecht aus Gesundheit und Krankheit), das vermutlich noch ganz andere Pfeile im Köcher hat, von denen wir nichts ahnen.
Deshalb: HP ist nach den heutigen Modellen wirkungslos und darf als "wissenschaftlich nachgewiesenerweise wirkungslos" bezeichnet werden - es ist eine methodische Aussagen, mit der man gute Erfahrungen macht, die man also zur Grundlage für eigenes Handeln machen kann (was denn sonst?) - aber es ist keine ONTISCHE Aussage ("So IST es wirklich" - nein, das kann ganz anders sein). --- Um so schlimmer und ein beispielloser Sündenfall der Philosophie, dass man ontisch inzwischen als identisch mit methodisch kommuniziert ("Wenn es methodisch nachgewiesen ist, ist es auch ontisch so" - furchtbar - ein philosophischer Super-GAU).
Münek hat geschrieben: ↑Do 16. Mai 2019, 17:44
Es ist nur schade, dass der Betroffene davon nichts mitkriegt...
Die Betroffenen sind am wenigsten das Problem. - Wenn es ihnen mit HP (mit wachsender Erfahrung: verläßlich) besser geht als ohne HP, ist es ihnen egal, ob es wirkungs-nachgewiesen ist oder ob sich nur Anekdoten um sie gesammelt haben. - Das Problem ist die bisherige methodische Nicht-Greifbarkeit, weil die HP kein knackiges Modell hat.