sven23 hat geschrieben: ↑So 12. Mai 2019, 17:23
Ich vermute eher eine professionelle Ausrede.
Versuche Dich einfach mal in die Lage zu versetzen, Leute wie Berger oder Theißen oder Ratzinger auf Augenhöhe zu verstehen.
sven23 hat geschrieben: ↑So 12. Mai 2019, 17:23
Die RKK mit ihrem verknöcherten und mittelalterlichen Dogmenapparat.
Das plappert aus Dir raus, ohne dass Du den Unterschied zwischen "mein System = universale Gültigkeit" und "mein System = auf Basis von bewussten Vorannahmen gültig" kapierst.
sven23 hat geschrieben: ↑So 12. Mai 2019, 17:23
Ja klar, immer wenn dir etwas nicht gefällst, ist es ein andere Kontext.
Ich kann nicht mal entscheiden, ob mir da etwas nicht gefällt, weil mir absolut schleierhaft ist, was Du eigentlich sagen willst.
sven23 hat geschrieben: ↑So 12. Mai 2019, 17:23
Diese Sonderbehandlung gibt es nicht, schon wieder vergessen?
Du meinst ernsthaft, dass Aussagen von Vertretern EINER Hermeneutik sozusagen Gesetzes-Kraft haben. - Du könntest genauso mit anderen Zitaten in die Kirche gehen und sagen: "CSU wählen - keine Sonderbehandlung - schon wieder vergessen?".
Die beiden ersten Aussagen sind ganz wichtige pro-domo-Aussagen zur Sicherung der eigenen Hermeneutik, Du Witzbold (deshalb müssen diese Aussagen ja nicht falsch sein). - Andersrum: Ohne diese Setzungen fällt diese Hermeneutik in sich zusammen.
Das letzte Zitat ist was GANZ anderes: Hier geht es um rein technische Dinge (siehe 10 Methodenschritte) - natürlich stimmt es da - darauf bezieht sich doch auch die Rom-Äußerung von 1993).
sven23 hat geschrieben: ↑So 12. Mai 2019, 17:23
Das ist definitiv falsch, denn gerade die Intention der Schreiber ist ganz entscheidend zum Verständnis der Texte, ebenso wie das mythische Weltbild der Antike.
Nein, es ist definitiv richtig, weil das eine mit dem anderen nichts zu tun hat: BEIDES spielt eine Rolle. - NATÜRLICH kommt Theißen zu seiner Tatsachen-Behauptung "Jesus HATTE eine Naherwartung" aufgrund HEUTIGER Hermeneutik - die er natürlich mit dem Text begründen kann. - Aber Ratzinger kann das mit gegenteiligem Befund AUCH.
sven23 hat geschrieben: ↑So 12. Mai 2019, 17:23
Tja, dann stellt sich der Laie closs auch gegen die päpstliche Bibelkommission.
Dito: Versuche Dich einfach mal in die Lage zu versetzen, Leute wie Berger oder Theißen oder Ratzinger auf Augenhöhe zu verstehen, und arbeite Dich nicht an mir ab. - Konkret: Nein, ich stelle mich NICHT gegen die Kommission - im Gegenteil - s.o.
sven23 hat geschrieben: ↑So 12. Mai 2019, 17:23
Es gibt gesichertes Wissen und weniger gesichertes Wissen, aber das war schon immer so.
NAtürlich - es gibt neutrales Sachwissen, das einvernehmlich schwächer oder stärker belegt ist. - Aber darum geht es hier nicht - hier geht es um Interpretationen von Sachverhalten.
sven23 hat geschrieben: ↑So 12. Mai 2019, 17:23
Du bist es doch, der ständig Modelle mit der Wirklichkeit abgleichen will. Und wenn du dafür grundsätzlich nicht falsifizierbare Vorannahmen benötigst, hast du verschissen.
Falsch. - Wenn Bultmann seine Hermeneutik ansetzt, kann er versuchen, diese per Quellen zu falsifizieren - was ihm nicht "gelingen" wird, weil er die Quellen so deuten wird, dass sein Hermeneutik nicht ausgeknockt wird. Geschlagen geben wird er sich erst, wenn etwas GANZ deutlich ist, dem nicht auszuweichen ist. ---- Dasselbe tut die Gegenseite auch.
Beides ist gleichzeitig möglich, weil die Quellen bei selbem Textlaut unterschiedlich interpretierbar sind. - Du darfst davon ausgehen, dass hier nicht nur HKM-ler, sondern auch andere theologische Disziplinen wissen, wovon sie reden. - Aber sie können halt unterschiedliche Hermeneutiken haben - allerdings und immer wieder: Wenn man die 10 Methodenschritte abarbeitet und dabei NICHT in eigener Hermeneutik interpretiert, bleibt man im Rahmen dessen, was die päpstöiche Kommission gewollt und gemeint hat.
sven23 hat geschrieben: ↑So 12. Mai 2019, 17:23
Wo denn nicht?
In der Theologie, das sagt ja schon alles.
In den Geisteswissenschaften. - Die Vorannahmen "DDR" oder "BRD" sind zwar charakterisierbar, aber nicht falsifizierbar. - Die Einschätzung von Goethes "Prometheus" ist zwar charakterisierbar, aber nicht falsifizierbar.
Retten kann man die Geisteswissenschaften nur, wenn man nur beschreibt und nicht interpretiert:
1) "Caesar war laut Quelle x im Zeitraum y in Köln".
2) "Wenn Quelle z glaubwürdig ist, war er unmittelbar danach in Castrop-Rauxel".
Also reine Beschreibung.
Will man aber interpretieren, spielen immer auch nicht-falsifizierbare Vorannahmen mit. Deshalb gibt es auch einen Wissenschafts-Begriff, wonach BEGRÜNDUNGEN falsifizierbar sein müssen, also Fehler im Begründungs-Aufbau systematisch aufgespürt werden können - das heißt: Begründungen/Interpretationen müssen intersubjektiv nachvollziehbar sein. - Das passiert in der Theologie genauso wie in der Geschichtswissenschaften.