Thaddäus hat geschrieben: ↑Fr 10. Mai 2019, 20:47
Es ist keine "Voranahme" davon auszugehen, dass die Naturgesetze gelten.
Und wie. - Du kannst doch nicht Metaphysik dadurch aushebeln, dass Du Physik darüber stellst UND das auch noch als NICHT-Setzung bezeichnest.

- Letzteres ist die eigentliche Unverschämtheit - ersteres ist normaler Glaube.
Thaddäus hat geschrieben: ↑Fr 10. Mai 2019, 20:47
Vielmehr ist das das Faktum unserer alltäglichen Erfahrung und eine bislang unwiderlegte Tatsache in der makroskopischen Welt.
Im Rahmen Deiner anthropozentrisch gesehenen Welt ("Nach den Regeln unserer gemachten Methodik läuft es so") hast Du doch recht!! - Aber damit kannst Du doch nicht über Metaphysik "ja/nein" oder Gott "ja/nein" entscheiden. - Du kommst mir hier wirklich vor wie der Zwerg, der auf der Schulter des Riesen sitzt und zu ihm sagt: "Ich bin größer als Du".
Thaddäus hat geschrieben: ↑Fr 10. Mai 2019, 20:47
Wer nicht davon ausgeht, dass dies nicht geschieht, nicht geschah und auch nicht geschehen wird, macht keine Vorannahmen.
Doch. - Machen wir es anders rum: Auch Du kannst ja nicht ausschließen, dass Jesus göttlich war. Wie willst Du vor diesem Hintergrund historisch ergebnisoffen sein, indem Du nur den Fall untersuchst, dass er nur menschlich war?
Thaddäus hat geschrieben: ↑Fr 10. Mai 2019, 20:47
Vielmehr macht derjenige Voranahmen, der behauptet, solches sei geschehen, geschähe oder würde geschehen.
Natürlich - aber er WEISS, was er tut - im Gegensatz zu Deiner Fraktion, die definiert, dass ihre Vorannahmen keine Vorannahmen sind. - Dass man damit sich locker eine Alleinstellung kreiern kann, ist klar. - Aber ist das seriös?
Thaddäus hat geschrieben: ↑Fr 10. Mai 2019, 20:47
Vielmehr ist das das Faktum unserer alltäglichen Erfahrung und eine bislang unwiderlegte Tatsache in der makroskopischen Welt.
Du kannst doch nicht per Physik die Metyphysik widerlegen!!!!
Thaddäus hat geschrieben: ↑Fr 10. Mai 2019, 20:47
So wenig, wie jemand die Rechenoperation 2+5 als eine "Voranahme" annimmt, um zu dem korrekten Ergebnis =7 zu gelangen, so wenig macht jemand eine Vorannahme, wenn er davon ausgeht, dass kausale Wirkungszusammenhänge gelten.
Falsche Fährte - nicht vergleichbar. - Axiome sind Vorannahmen, die jeder anerkennt - niemand sagt, dass Mathematik keine Axiome hätte.
Thaddäus hat geschrieben: ↑Fr 10. Mai 2019, 20:47
Nicht nur, dass Bultmann keine "Vorannahmen" macht, wenn er davon ausgeht, dass die Naturgesetze in der physischen Welt gelten,
Das ist keine "Tatsache", das ist ein Glaubenssatz Deinerseits. - Natürlich ist mir bewusst, dass man es sich erkenntnis-theoretisch so herbei-definieren kann, dass Du plötzlich begrifflich recht hast. - Aber Du wirst doch nicht ernsthaft denken, dass da jeder mitmacht. - Die Philosophie-Historiker in 100 jahren werden (hoffentlich) darüber lachen: "Anfangs des 21. Jh. gab es Bemühungen, vorannahme-freies Denken dadurch zu erzwingen, dass man definiert, dass ....".
Thaddäus hat geschrieben: ↑Fr 10. Mai 2019, 20:47
besteht der ganze Wert seiner filigranen und tiefsinnigen exegetischen Untersuchungen der Schriften des NT darin, genau in diesem Sinne wissenschaftlich zu arbeiten.
Sven würde jetzt sagen: "Darin besteht der Zirkelschluss" (natürlich würde er das nur ein anderen gleichgelagerten Fällen sagen und nicht hier). - ICH würde sagen, dass es folgerichtig im Sinne einer hermeneutischen Vorannahme ist und deshalb wertvolle Wissenschaft ist.
Thaddäus hat geschrieben: ↑Fr 10. Mai 2019, 20:47
Denn nur die methodisch korrekte philologisch-wissenschaftliche Arbeit - die selbstverständlich davon ausgehen muss, dass die Naturgesetze und auch erzählerische Gesetze gelten - kann ans Licht bringen, was tatsächlich war und wie die Schriften von AT und NT kongenial aufgefasst und verstanden werden können.
Falsch. - Das ist jetzt WIRKLICH ein Zirkelschluss. - Du definierst Dir Dein Zeug zurecht und lässt es Dir dann durch ein System bestätigen, das auf eben diesen Definitionen beruht. - Das ist prinzipiell nichts anderes als "In der Bibel steht, dass die Bibel wahr ist, also ist sie wahr" - nur halt etwas brillanter angelegt.
Verdammt nochmal: Warum sagst Du nicht einfach, dass Du einen super hermeneutischen Ansatz hast (Naturgesetze stehen über das, was man Wunder nennt - bspw.) und untersuchst auf dieser Basis und in diesem Korridor die Bibeltexte ergebnisoffen? - Warum muss Du ins Ideologische ausbrechen ("denn nur")?