Jedesmal, wenn man Grundsatzfragen stellt, drehst Du ab.
Das ist das Wesentlichste überhaupt!!!!! - Solange Du nicht erkennst, dass einer Untersuchung ein Modell/eine hermeneutische Vorannahme/etc. zugrunde liegt, läufst Du Gefahr, die Methodik selbst als Heilsbringer misszuverstehen - das ist Selbstentmündigung.
Was Grundlagen angeht, bevor es operativ losgeht, ist meine Meinung mangels überzeugender Alternative zur Zeit stabil - das ist wahr. - Aber ich bin dankbar für jede Alternative auf GRUNDLAGEN-Ebene (nicht 5 Stufen weiter - das interessiert mich nicht).
Wie auch immer: Mir geht es um die Definition und die Möglichkeiten von "Souveräner Staat" - da hat sich in einigen Dingen seit Jean Bodin wenig geändert. - Man muss nicht alles "moralisch" oä begründen - der souveräne Staat DARF es und Punkt.
Hohoho

EGOISTISCH gefällt es mir - aber ich mache mir halt Sorgen für die Nachkommenden, zumal wir 4 Kinder und bisher 7 Enkel haben.
Ich habe doch nichts dagegen! - Meine Sorge ist, dass meine Nachkommen sich an 1.500-Arbeitsstunden-Jahre gewöhnt haben und plötzlich in ganz anderen Umständen sind, die schelchter sind. ---- Meinetwegen müssen meine Enkel ein Leben lang GAR nichts arbeiten und sich vergnügen - allein: Ich fürchte, dass es nicht funktioniert.
Natürlich - aber das hat nichts mit der persönlichen Leistung zu tun, sondern mit dem Ergebnis, das damit erzielt wird. - Konkret: Ein durchschnittlicher Grieche hat in den letzten Jahrzehnten pro Jahr durchschnittlich einige 100 Stunden MEHR gearbeitet als Deutsche, konnte aber für diese seine PERSÖNLICH höhere Leistung nichts einstreichen, weil der Level, auf dem er arbeitete, und die Infrastruktur, in der er arbeitete, weit weniger an verkaufbarem (!!!) Ergebnis gebracht hat als bei einem vergleichbaren Deutschen. - Wer hat persönlich mehr geleistet? Natürlich der Grieche? - Wer hat mehr Geld verdient? Natürlich der Deutsche.
Das ist ja schön für uns. Aber finden mal einen normalen Arbeitnehmer, der so aufgeklärt ist, dass er durchschnittlich WENIGER leistet als ein griechischer Arbeitnehmer.

Ich habe Neffen und Nichten im Alter zwischen 15 und 30, bei denen es üblich ist, selbst bei kleinsten Rechnungen den Rechner herzuholen. - UND: Ein üblicher Finanzberater an Banken (meiner ist knapp unter 30) kann anscheinend ohne Algo keine Zinsen ausrechnen - ich habe ihm neulich mal gezeigt, wie man plusminus 2% Annuitäten bei x Zins selber ausrechnen kann - das KONNTE er nicht. - Da geht schon was verloren.
Noch eins: Neulich war mal die Freundin einer Nichte dabei (übrigens ebenfalls eine Bankerin), die sich komplett verfahren hat, als ihr Navi gestreikt hat - sie hat Freiburg (dort wollte sie hin) nicht mal auf der Karte gefunden ("Ist das Norden oder Süden?"). - Und von Bachelor-Absolventen kann ich Dir bei Gelegenheit auch einiges erzählen.
Aber es gibt auch Gutes zu berichten: Ich finde die heute 20./30.Jährigen echt locker und frei - wir waren viel verklemmter und übrigens auch aggressiver. - Die jungen Leute sind auch weniger nachtragend, wie mir scheint. - Da hat einer einen Fehler gemacht - kann passieren - das finden wir jetzt lustig, aber wir lästern nicht. --- Ich bin wirklich gerne mit der Generation meiner Kinder zusammen. ---- Aber wie gesagt: Ich mache mir Sorgen (aus obigen Gründen).