Ist fleischlich gesinnt, weltlich gesinnt?

[Munro]

Das sind so meine Gedanken zu Deiner "Frage"

OK - danke für deine Antwort!
LG von dem schottischsten aller Berge

[SilverBullet]

in der Bibel wird von Jesus und seinen Jüngern und Apostel klar erklärt was zu tun und zu lassen ist um mit einem stets guten Gewissen, vor Gott den Mitmenschen und sich selber gelingendes, sinnerfüllendes, gottgefälliges Erdenleben führen zu können, finde ich aus eigener Erfahung, Du nicht?

Nein:

1.
Die Bibel ist ein Text, der auf unbekannte Autoren zurückgeht. Der Text stellt Behauptungen auf, die wiederum bestimmten Figuren zugeordnet werden.

2.
Dass irgendetwas „klar erklärt“ wird, kann nicht sein, denn es gibt 42.000 christliche Konfessionen und in den Konfessionen gibt es noch viel mehr Einzelmeinungen.

3.
Von „gelingend und sinnerfüllend“ kann keine Rede sein, denn die einzige Konstante über alle Zeiten, in denen der Text Menschen beeinflusste, war Streit.
Der Text selbst handelt von Streit.
Wenn du also nicht gerade den Streit als die zentrale Botschaft/Auswirkung ansehen möchtest, wirst du es schwer haben, dem etwas gleichrangig Konstantes gegenüberzusetzen.

4.
Du bringst „Gott“ und „gottgefällig“ ins Spiel, weil du damit die Behauptungen des Textes nachspielst. Der Text vermittelt dir aber in keiner Weise, was „Gott“ sein soll. Er vermittelt dir auch nicht wie ein Mensch funktioniert.
Der Text bringt eigentlich keine Leistung, ausser dass er für das menschliche Verhalten Regeln aufstellt, unter denen du dich selbst und auch andere beurteilst –> die Folge ist Spannung, Konflikt und Streit.

Du zitierst „1.Kor.3,1“:
Denn wenn Eifersucht und Zank unter euch sind, seid ihr da nicht fleischlich und lebt nach Menschenweise?

Demnach wäre ja der Text, also „die Bibel“, etwas, das das „Fleischliche“ verbreitet und zwar unter dem Deckmantel „es nicht zu tun“.

Ich glaube sowieso, du hast die von Paulus erwähnten Gegensätzlichkeiten von "fleischlich" gesinnt und "geistlich" gesinnt nicht wirklich verstanden.
…
1. Kor.3, 1 Und ich, Brüder und Schwestern, konnte nicht zu euch reden wie zu geistlichen Menschen, sondern wie zu fleischlichen, wie zu unmündigen Kindern in Christus.2 Milch habe ich euch zu trinken gegeben und nicht feste Speise; denn ihr konntet sie noch nicht vertragen. Auch jetzt könnt ihr's noch nicht,3 denn ihr seid noch fleischlich.

Ist „ihr seid noch fleischlich“ irgendeine Art von sinnvoller Aussage, wie ein Mensch funktioniert?
=> Nein, es wird noch nicht einmal eine vernünftige Aussage geliefert, was „fleischlich“ sein soll, denn ansonsten würdest du ja nicht die Frage in diesem Thema stellen.

Was genau möchtest du an diesen Bibel-Behauptungen verstanden haben?

Teils fleischliche Gesinnung schadet klar dem Körper führen übermässiger Neid, Hass, Eifersucht, Feindschaft etc. zu psychosomatischen Leiden, ist ja längst bekannt.

Was haben diese Wörter mit „Fleisch“ zu tun?

Gerade die christlichen „Gläubigen“ haben sehr explizite Wege gefunden, wie ihre religiöse Begeisterung massiv Schaden am Körper hinterlassen kann. Den Begriff „das Fleischliche“ auf den Körper zu beziehen, ist nicht meine Idee, sondern schon lange von „Gläubigen“ umgesetzt.

Viele „Gläubige“, die nichts derartiges beabsichtigen, haben dennoch exakt wegen der Auflagen ihrer Religionsgemeinschaft Probleme, die sich auch auf den Körper auswirken.

Da ist doch wirklich nirgends von Ablehnung des Körperlichen die Rede.

Was ist „das Fleischliche“, was ist das „Geistliche“?
Wieso sind diese Begriffe so verdächtig an die Trennung von „Körper“ und „Luft/Wind/Hauch/Atem“ angelehnt?

Wie passt „der Geist ist willig, aber das Fleisch ist schwach“ ins Bild?
(wer genau soll das nochmal gesagt haben?)

Steht irgendwo im Text, was „das Fleischliche“ ist, oder wird nur angedeutet und umschrieben, fehlt also die eigentliche Leistung?

Du hast insgesamt die Frage nicht beantwortet, wieso du ausgerechnet diesem Text in den Grundzügen unhinterfragt folgst, wo er dir doch keinerlei Material in die Hand gibt – nur Auflagen und Regeln, die du befolgen sollst.

[Waldveilchen]

Hi Ihr Lieben

Ich frage mich zwar, weshalb Paulus von fleischlicher Gesinnung (Werke des Fleisches) spricht, die Feindschaft gegenüber Gott bedeutet, wenn es um folgende Untugenden geht:

Weil wir doch in erster Linie Geistwesen sind. Geistwesen die momentan hier auf der Erde einen Körper haben.

Wir sollten nicht zu sehr in die Materie fallen, sondern immer nach dem Geistigen streben und unseren Charakter läutern.

[Maryam]

Hi Ihr Lieben

Ich frage mich zwar, weshalb Paulus von fleischlicher Gesinnung (Werke des Fleisches) spricht, die Feindschaft gegenüber Gott bedeutet, wenn es um folgende Untugenden geht:

Weil wir doch in erster Linie Geistwesen sind. Geistwesen die momentan hier auf der Erde einen Körper haben.

Wir sollten nicht zu sehr in die Materie fallen, sondern immer nach dem Geistigen streben und unseren Charakter läutern.

Hi Waldveilchen, willkommen

Doch der Körper/die Organe dienen dem Geistwesen nicht selten als Indikator wo schlechte Charaktereigenschaften (fleischliche Gesinnung beispielsweise) noch der Läuterung bedürfen.

lg Maryam

[Waldveilchen]

Der Körper ist unser Fahrzeug hier auf Erden. Durch ihn können wir die Welt erleben.

Die schlechten Charaktereigenschaften entstehen im Geist und drücken sich im Körper aus.

[lovetrail]

Jak 4.4 Ihr Ehebrecher, wisst ihr nicht, dass Freundschaft mit der Welt Feindschaft mit Gott ist? Wer der Welt Freund sein will, der wird Gottes Feind sein.

(Ehebrecher sind aus meiner Sicht, solche die ihre Ehepartner betrügen)

Hallo Maryam

In Jak.4 geht es eher um den geistlichen Ehebruch, also die Freundschaft mit der Welt statt mit Gott:

1 Ihr begehrt und habt nichts; ihr tötet und neidet und könnt nichts erlangen; ihr streitet und führt Krieg. Ihr habt nichts, weil ihr nicht bittet;
3 ihr bittet und empfangt nichts, weil ihr übel bittet, um es in euren Lüsten zu vergeuden.
4 Ihr Ehebrecherinnen, wisst ihr nicht, dass die Freundschaft der Welt Feindschaft gegen Gott ist? Wer nun ein Freund der Welt sein will, erweist sich als Feind Gottes.
5 Oder meint ihr, dass die Schrift umsonst rede: "Eifersüchtig sehnt er sich nach dem Geist, den er in uns wohnen ließ"? (Jak.4,1-5)

Ansonsten bin ich auch der Meinung, dass Fleischlichkeit und Weltförmigkeit eng beieinander liegen. (wenn nicht sogar synonym verwendet werden können)

LG lovetrail

[Maryam]

Die schlechten Charaktereigenschaften entstehen im Geist und drücken sich im Körper aus.

Hi Waldveilchen, finde ich persönlich sehr gut und treffend erklärt.

[JackSparrow]

Die schlechten Charaktereigenschaften entstehen im Geist und drücken sich im Körper aus.

Was wäre beispielsweise eine schlechte Charaktereigenschaft?

[Maryam]

Was wäre beispielsweise eine schlechte Charaktereigenschaft?

Paulus zählt gleich mehrere in Gal 5, 19-21 als Werke des Fleisches respektive fleischliche Gesinnung auf.

[lovetrail]

Also Saufen und Fressen kann sich deutlich in der körperlichen Erscheinung ausdrücken