Pluto hat geschrieben: ↑Mo 8. Apr 2019, 10:51
Mit der Wahrheit ist es anders. Es handelt sich dabei um einen der schwierigsten Begriffe den wir kennen. Es wäre vermessen von mir, zu behaupten ich hätte eine Definition parat. Die meisten Philosophen der Geschichte haben irgendwann im Laufe ihres Lebens versucht sie zu er-gründen und sind gescheitert.
Interessant finde ich, dass Jesus zu der berühmten Frage des Pilatus "Was ist Wahrheit" keine Antwort gibt.
Das, was Jesus zuvor über die Wahrheit sagt, hat bei Pilatus auch nur diese Frage aufgeworfen.
Joh. 18,37-38 EU hat geschrieben:Da sagte Pilatus zu ihm: Also bist du doch ein König? Jesus antwortete: Du sagst es, ich bin ein König. Ich bin dazu geboren und dazu in die Welt gekommen, dass ich für die Wahrheit Zeugnis ablege. Jeder, der aus der Wahrheit ist, hört auf meine Stimme. 38 Pilatus sagte zu ihm: Was ist Wahrheit? Nachdem er das gesagt hatte, ging er wieder zu den Juden hinaus und sagte zu ihnen: Ich finde keine Schuld an ihm.
Jesus lässt die Frage einfach nur so stehen. Damit sagt er, für mein Verständnis, dass die Wahrheit nicht greifbar oder berechenbar ist. Man kann eine Quelle der Wahrheit erforschen, und vielleicht einen "Brocken" der Wahrheit erkennen. Aber niemand ist fähig, die Wahrheit umfassend beschreiben oder gar begreifen zu können.
Pilatus gibt sich damit zufrieden, dass er keine Antwort auf die Frage der Wahrheit bekommt. Er stellt mit der Beurteilung: "keine Schuld an ihm", fest, dass Jesus die Wahrheit sagt. Ich denke, er hat damit mehr von der Wahrheit begriffen, als viele "Wahrheitsbezeuger" unserer Zeit glauben, erkannt zu haben.
Ich denke, damit steht die Wahrheit für Gott selbst. Man kann manche Dinge, welches Spuren der Wahrheit zeigen (so wie Jesus das von sich sagt) als "Früchte" der Wahrheit wahrnehmen und erkennen. Soweit, wie die Wahrheit sich selbst erkennen lässt. Es ist gut, nach der Wahrheit von ganzem Herzen zu suchen. Finden kann man nur Spuren/Früchte davon. Und bewerten kann man diese Wahrnehmungen daran, was sie bewirken: nämlich das Streben nach mehr von der Wahrheit. Aber niemand kann die Wahrheit gänzlich erfassen.