Münek hat geschrieben: ↑Do 4. Apr 2019, 00:43
Roland hat geschrieben: ↑Mi 3. Apr 2019, 17:52
Auch das ist also historisch, apriorifrei fassbar.
Der Glaube an die Auferstehung Jesu ist historisch fassbar - die Auferstehung als solche NICHT.
Und die Texte sagen nicht, dass dieser Glaube auf irgendwas Psychischem beruht, sondern auf handfester Begegnung mit dem Auferstandenen. Inclusive Anfassen.
Münek hat geschrieben: ↑Do 4. Apr 2019, 00:43
Roland hat geschrieben: ↑Mi 3. Apr 2019, 17:52
Und nun endet die Arbeit der HKM. Jede Auslegung, jede Interpretation dieser historischen Daten setzt voraus, dass man sich zu der Frage nach der Existenz Gottes positioniert.
Nö - allenfalls der Glaube der Jünger bzw. der Evangelisten an die Auferstehung kann interpretiert werden. Diese Interpretation setzt NICHT voraus, dass man sich zu der Frage nach der Existenz Gottes positioniert.
Sobald man ihn aber als Hirngespinst interpretiert, begeht man eine Grenzüberschreitung. Dann sagt man, dass die Jünger lügen und zwar, weil man glaubt, dass Gott nicht handeln will oder kann. Man macht eine Aussage über die Existenz oder zumindest über das Wesen Gottes, was wissenschaftlich nicht korrekt ist.
Münek hat geschrieben: ↑Do 4. Apr 2019, 00:43
Das leere Grab ist kein Faktum
Wäre der Leichnam im Grab gewesen, wäre der Auferstehungsglaube alsbald an seinem Ende angelangt gewesen. Das leere Grab ist ein Faktum.
Münek hat geschrieben: ↑Do 4. Apr 2019, 00:43
Die Evangelisten berichten widersprüchliches über die Auferstehung
Unterschiede in der Berichterstattung wurden von Beginn an und über die Jahrtausende problemlos nebeneinander stehen gelassen, niemand hat Angleichungen vorgenommen, jedem war immer klar, dass sich die Berichte ergänzen, bzw. dass unterschiedliche Beobachter unterschiedliche Schwerpunkte setzen. Und selbst wenn es kleine Ungenauigkeiten bei der Wiedergabe gäbe, würde das nicht das gesamte Ereignis unglaubwürdig machen. Denn das Entscheidende stimmt überein.
Münek hat geschrieben: ↑Do 4. Apr 2019, 00:43
Roland hat geschrieben: ↑Mi 3. Apr 2019, 17:52
Nachdem sie sich zuvor verängstigt zurückgezogen hatten, wurden sie zu todesmutigen Verkündigern der Auferstehung. Es entstand ein neuer Glaube. Das sind die historischen Fakten.
Dass das Urchristentum entstanden ist, ist ein Faktum. Dass es vor 2000 Jahren ein göttliches Eingreifen gab, ist kein Faktum.
Richtig. Gottes Handeln ist nicht beweisbar. Die methodisch-atheistischen Erklärungen für das historisch fassbare Geschehen, sind es auch nicht. Und sie können die Wandlung der Jünger vom verängstigten Häuflein zu todesmutigen Verkündigern der Auferstehung mE weitaus weniger plausibel erklären.
Münek hat geschrieben: ↑Do 4. Apr 2019, 00:43
Roland hat geschrieben: ↑Mi 3. Apr 2019, 17:52
Münek hat geschrieben:Inhaltlicher Bewertungen (Gott ja oder nein) hat sich ein seriös arbeitender Exeget zu enthalten. Der Koch ist der biblische Autor, der Kellner ist der Exeget. Eisegetische Frei- und Frechheiten des Kellners sind hier absolut fehl am Platz.
Das relativiert alles, was Lüdemann und Bultmann und Lindemann und all die …männer von sich gegeben haben. Würde es so gehandhabt, wäre ich ein Fan der HKM.
Lüdemann hat dem Christentum abgeschworen. Der gläubige Bultmann glaubte nicht daran, dass es Gott nötig habe, mit Wundern in die Geschichte einzugreifen. Der gläubige Lindemann gab in seinem SPIEGEL-Interview den Stand der historischen-kritischen Jesusforschung wieder, deren Ergebnissen er zustimmte.
Lüdemann ist, nach deiner Definition, also kein seriös arbeitender Exeget, denn er trifft explizit inhaltliche Bewertungen über die Existenz des Gottes, der in den auszulegenden Texten beschrieben wird. Bultmann auch. Die auszulegenden Texte sprechen vom Eingreifen Gottes in die Geschichte und um deine eigene Formulierung zu verwenden: wie kann der Kellner entscheiden, dass unwahr ist, was der Koch berichtet?
Und der Stand der historischen-kritischen Jesusforschung, der Lindemann zustimmt, geht auch davon aus, dass es kein Handeln Gottes an Jesus oder in der Gestalt Jesu gegeben hat. Man sagt es gibt keine Jungfrauengeburt, keine Wunder, keine Auferstehung, die Texte lügen, wir gehen davon aus, dass Gott nicht handelt. Alles inhaltliche Bewertungen über die Existenz des Gottes der Bibel. Denn gemäß der Texte handelt dieser Gott.
Münek hat geschrieben: ↑Do 4. Apr 2019, 00:43
Roland hat geschrieben: ↑Mi 3. Apr 2019, 17:52
Würde es so gehandhabt, dann bliebe nur das Gerippe des historisch wirklich Fassbaren und immer wenn in den Texten Gott ins Spiel kommt, müsste man schweigen.
Nee nee - immerhin existiert da noch der Riesen-Fundus der katholischen Glaubenslehre sowie der Weltkatechismus. Hier kannst Du an einer von der alleinseligmachenden Mutter Kirche überreichlich gedeckten Tafel Deinen spirituellen Hunger stillen.
Wir reden aber von dem, was wissenschaftlich möglich ist. Und Wissenschaft, da sind wir uns nun offensichtlich einig, kann nur das Gerippe des historisch wirklich Fassbaren herausarbeiten und sobald Gott ins Spiel kommt, muss sie schweigen.
Und nun kann jeder frei entscheiden, an welchen gedeckten Tafeln er seinen Hunger stillen will. Wissenschaft kann da keine Entscheidung vorgeben.
Münek hat geschrieben: ↑Do 4. Apr 2019, 00:43
Diese Fragen muss jeder für sich beantworten. Von der Wissenschaft ist hier keine Hilfe zu erwarten.
Genau so ist es!