Andreas hat geschrieben: ↑Mi 20. Mär 2019, 00:49
Falsch und realitätsfern. Kein Mensch ist nur Mensch. Das "nur" hast du doch selbst eben in der Tonne der Logik entsorgt. Ich bin Mensch und auch Rentner, und auch Katzenliebhaber, und auch Christ und auch, und auch, und auch ...
Das ist wieder eine dieser clossschen Babel-Bilderbuch-Binsenwahrheiten mit Selbstüberlistung - aber keine Grundlage von gar nichts.
Mit anderen Worten: Für Dich ist es also dasselbe, ob man Jesus nur als Mensch versteht oder auch als göttlich. - Es ist dasselbe, ob man Merkel nur als Phyiskerin versteht oder auch als Bundeskanzlerin. ---- Das sehe ich anders als Du.
Andreas hat geschrieben: ↑Mi 20. Mär 2019, 00:49
Wenn es Gott gibt, VIELLEICHT, wenn es Gott nicht gibt, dann NICHT.
Richtig - wir wissen es nicht. - Und gerade WEIL wir es nicht wissen (können), müssen wir uns entscheiden, unter welchen Bedingungen wir Frau Merkel interpretieren. - Und da sagt einer halt "Ich untersuche Merkel nur als Physikerin" und der andere "Ich untersuche Merkel nur als Bundeskanzlerin" - nur dass "Physikerin" und "Bundeskanzlerin" halt falsifizierbar ist.
Bei der Bibel lautet das Unterscheidungs-Kriterium "Ich untersuche Jesus nur als Mensch, der dort irgendwo als Wander-Prediger seine Kohle verdient" oder "Ich untersuche Jesus als Gott im Menschen". - Man kann auch beides hintereinander machen. - Aber warum das kein entscheidender Unterschied sein sollte, entzieht sich meinem Verständnis.
Andreas hat geschrieben: ↑Mi 20. Mär 2019, 00:49
Es wird nicht Jesus, sondern es werden biblische Texte über Jesus interpretiert.
So müsste es sein, ist es aber nicht. - Wenn Theißen sagt "Jesus hatte eine Naherwartung" greift er direkt in Jesus ein. - Nach Deiner (und übrigens auch meiner) Version würde er nur über Texte reden - etwa: "Aus dem Mund der Textverfasser und aus heutigem Verständnis hatte Jesus eine Naherwartung" - immer geschrieben oder gedacht anschließend mit: "Ob sie sich getäuscht haben, ist eine andere Frage".
Andreas hat geschrieben: ↑Mi 20. Mär 2019, 00:49
Das "nur" ist längst von dir selbst in der logischen Tonne entsorgt worden. Schon wieder vergessen?
Das "nur" ist NICHT entsorgt - Dun hast es mit einem sophistischen Manöver entsorgt.
Andreas hat geschrieben: ↑Mi 20. Mär 2019, 00:49
Auch falls Gott nicht der Fall ist, gehörst du und nicht ich in die Klapse, wenn ich zu dir sage: Ich bin die Wahrheit.
Es geht hier um den Unterschied, ob es ein Mensch, der nicht Gott ist, sagt, oder ob es Gott sagt, weil es hier um die Interpretation der Bibel geht.
Andreas hat geschrieben: ↑Mi 20. Mär 2019, 00:49
Unsinn. Ein Mensch der gleichzeitig Gott ist, ist kein Mensch - jedenfalls nicht, wenn es um Grundlagenlogik geht.
Aha - da liegt das Problem. - Bevor es weitergeht: Machst Du einen Unterschied zwischen "Jesus ist Mensch und Gott" und "Mensch und göttlich"? - Wie auch immer: Wenn Du natürlich die christliche Grundlage "Jesus ist wahrer Mensch und wahrer Gott" verwirfst, kannst Du auch nicht so interpretieren. - Aber die großkirchlichen Theologien tun es - meinst Du, dass ihre Theologie gegen Grundlagenlogik verstößt? - Davon abgesehen: Ich kann keinen logischen Verstoß erkennen, wenn es eine Personal-Union von Mensch und Gott gibt.
Andreas hat geschrieben: ↑Mi 20. Mär 2019, 00:49
Das ist alles closswellsche Sprachlogik, mit dem Ziel auf sprachlichen Um- bzw. Irrwegen eine angebliche Istigkeit Gottes zu suggerieren.
1) Dun unterstellst, dass ich etwas "entsorgt" hätte, um auf dieser Basis Deinen Stiefel hochzuziehen. - Vielmehr konstruierst Du eine eigene Hermeneutik auf Basis von " Ein Mensch der gleichzeitig Gott ist, ist kein Mensch" - why not. --- Aber das ist halt DEINE Hermeneutik und keine christliche.
2) Selbstverständlich "suggeriere" ich eine Istigkeit Gottes, weil ein Gott, der nicht Gott "IST", keiner "IST"

(Hilfe - wie kann man das ohne Tautologie sagen?). - Warum sprichst Du von "Gott", wenn es ein Nicht-Istigkeits-Gott sein soll? - Ich spreche doch auch nicht von Frühstücks-Brötchen, wenn sie nicht "sind".
Andreas hat geschrieben: ↑Mi 20. Mär 2019, 00:49
Deine dauernde Frage ob Jesus nur Mensch oder auch göttlich ist, ist eine Suggestivfrage, weil du damit suggerieren möchtest, dass es Gott gäbe, wenn Jesus NUR Mensch sei
In diesem Kontext ist das richtig beobachtet. - Die Frage, ob Jesus auch göttlich sei, setzt voraus, dass man von einer Existenz Gottes ausgeht. - Diese Frage wird man NICHT stellen, wenn jemand die Existenz Gottes verneint - was sollte man dann theologisch tiefer eintreten?
Andreas hat geschrieben: ↑Mi 20. Mär 2019, 00:49
Du hast aufgrund dieses von dir konstruierten Scheindilemmas keinen logischen Fuß in der Tür.
Du solltest verstehen, dass "Logik" kein Selbstläufer ist, sondern IMMER auf Voraussetzungen beruht: "WENN es Gott gibt, kann man fragen, was göttlich ist" - "Wenn es Gott NICHT gibt, ist es unlogisch, es zu fragen" ----- Da man nicht das eine oder andere nachweisen kann, muss man bei einer Argumentations-Führung eine (hermeneutische) Grundlage finden, auf der man argumentiert - "Logik" ist dann, dass Aussagen nicht im Widerspruch zu diesen Grundlagen stehen.
Was Du hier im Post machst, ist folgendes:
Du unterstellst mir logische Fehler, weil Du MEINE hermeneutische Grundlage durch DEINE hermeneutische Grundlage ersetzt und MIR unterschiebst - und dann erkennst Du zu recht Widersprüche bei mir. - Nur: Was haben Deine Voraussetzungen bei mir zu suchen?
Andreas hat geschrieben: ↑Mi 20. Mär 2019, 00:49
Korrekt müsste deine Frage einfach nur lauten: Ist Jesus Mensch oder Gott?
Falsch. - Deine Voraussetzung, dass man nur eines davon sein könne, ist beliebig.
Andreas hat geschrieben: ↑Mi 20. Mär 2019, 00:49
Daneben gibt es noch die Vorstellung von Gottmenschen, sie sind halb Mensch und halb Gott und werden dann logischerweise Halbgötter genannt und sind keine Menschen
Stimmt - aber das hat nichts mit Jesus zu tun.
Andreas hat geschrieben: ↑Mi 20. Mär 2019, 00:49
falls Logik eine auch nur noch marginale Bedeutung bei deinen angeblichen Grundlagen haben soll.
S.o.: Du solltest verstehen, dass "Logik" kein Selbstläufer ist, sondern IMMER auf Voraussetzungen beruht. - Ersetze "Voraussetzungen" durch "Grundlagen".
Nein, Logik ist nicht das erste Problem - das erste Problem sind die Grundlagen. - Du hast bspw. EINE Deiner Grundlagen hier nebenbei eingeführt: " Ein Mensch der gleichzeitig Gott ist, ist kein Mensch" - wichtig. ---- Denn daran kann man schon mal ablesen, worauf Du Logik aufbaust. - Das heißt: Du musst jetzt nichts anderes tun, als im Sinne Deiner Vorannahmen zu argumentieren - das tust Du ja auch. - Aber unterstelle diese Dein Vorannahmen bitte nicht mir - ich bin diesbezüglich komplett unschuldig.
Andreas hat geschrieben: ↑Mi 20. Mär 2019, 00:49
"Jesus Christus ist ganzer Gott und ganzer Mensch." ist eine Glaubensaussage, die kein Mensch versteht, so wie auch die Trinität nicht rational verstanden, sondern nur irrational geglaubt werden kann.
Da würde ich widersprechen - beides kann man sehr gut logisch erklären - bei entsprechenden Grundlagen. - Davon ab gesehen, dass "ratio" ein relativer Begriff ist, da meistens auf Menschenmaß gestutzt.
Andreas hat geschrieben: ↑Mi 20. Mär 2019, 00:49
Mit irrationalen Glaubensaussagen wirst du aber keinen Atheisten und erst recht nicht unsere Superathies grundlagenlogisch überzeugen können. Nie im Leben!
"Irrational" würde ich es eh nicht tun wollen, sondern "meta-rational". - Davon abgesehen: Es geht aus meiner Sicht nicht darum, Athis zu missionieren, sondern ihnen die Augen über die Begrenztheit ihrer Vorannahmen zu öffnen - im Sinne von: "Überprüft erst mal EUER System, bevor Ihr andere ablehnt".