Servus Rilke,
Rilke hat geschrieben: ↑Mo 18. Mär 2019, 06:00
Also wenn ich recht verstehe, so werden Heiden zu dem jüdischen Volk hinzugerechnet, sie vereinen sich zum "Volk Gottes", das aus allerlei Völkern besteht.
Heiden werden nicht dem jüdischen Volk hinzugerechnet, das trifft nicht den Sinn. Wir bilden insgesamt EIN Volk Gottes, das aber aus einer Vielzahl von Völkern besteht mit Israel als Erstgeborenen. Dasselbe Prinzip setzte Gott bei jeder Einzelfamilie. Der Erstgeborene bildet das neue Haupt in der Erbfolge. Die Gesetze haben daher auch einen tieferen Sinn.
Eine Vereinigung erfolgt in Christus. Der Zweitgeborene bekämpft nicht den Erstgeborenen und kämpft nicht in fleischlicher Gesinnung um die Vormachtstellung, wovon diese Welt gekennzeichnet ist, sondern er anerkennt die von Gott gesetzten Ordnungen. So gelangen alle in die Fülle des Segen, den Gott auch für alle vorgesehen hat. Anders ist es ein Fluch, unter dem diese Welt auch steht, weil diese damit schlicht auch das dazu gesetzte 10. Gebot missachtet.
Gott wusste also, warum er Abraham zum Segen der ganzen Welt setzte. Einswerden ist also nicht Gleichwerden. Jeder erhält das ihm zugewiesen Erbe. Und so soll Israel das für die Nationen einmal tun, wie einst Josua für Israel. Das war ein Schatten für die zukünftigen Heilsgüter. Damit kommen wir zum nächsten Aspekt, den du ansprichst:
Rilke hat geschrieben: ↑Mo 18. Mär 2019, 06:00
"Da ist weder Jude noch Grieche, da ist weder Sklave noch Freier, da ist nicht Mann und Frau. Denn ihr seid alle eins in Christus Jesus."
Wenn also zu Lebzeiten kein Unterschied zwischen Jude und Heide ist, wieso dann nach dem Gericht? Gibt uns die Bibel hierzu Hinweise?
Hier liest du es nochmals: Sie werden eins, da steht nicht gleich. Auch Jesus und der Vater sind eins, nicht glech. In der Ehe wird man eins und nicht gleich, soll heißen, ein Mann wird dadurch keine Frau und eine Frau kein Mann.
Gal. 3,28 ist ein Klassiker der Fehlauslegung der Schrift, besonders in der liberalen Theologie. Zuvor sagte ich, dass die Unterschiede nicht die Vorraussetzungen für die Erlösung betreffen. Aber genau davon redet hier Paulus, dass die Einheit aufgrund des gemeinsamen Glaubens besteht (Vers 27). Es berührt also nicht die Schöpfungsordnung und auch nicht die von Gott etablierten Erbrechte aufgrund der ergangene Bündnisse.