“ Mirjam“ hat geschrieben:Und dazu kommen dann noch die magischen Handlungen, die sympathischer und symbolischer Natur sind... da spielen die Sinne in der Tat eine große Rolle, denn "unbegreifliches" wird im Wortsinne "greifbar".
Deshalb bestehen Religionen aus Ritualen.
Vorstellungen werden auf andere Art „handfest“ durchlaufen.
Es erfolgt eine Art „Bindung an die Realität“.
“ Mirjam“ hat geschrieben:Z.B. kann ich eine Phobie nicht so einfach loswerden. Aber ich kann das, was ich fürchte, auf einen Tontopf schreiben, und den Topf dann auf dem Steinboden zerschmettern, und dann mit dem Hammer die Scherben weiter traktieren... ein in der Tat sehr sinnliches Erlebnis.
Das ist glaube ich sogar ein therapeutischer Trick, bei dem man Belastungen auf deutlich körperliche Art von sich weist und Abstand nimmt.
“ Mirjam“ hat geschrieben:Ein wichtiger Teil der Magie ist auf jeden Fall psychologisch.
Wie bei Religion kommt es hierbei vermutlich darauf an, wie gefestigt der Praktizierende ist.
Ein sehr beeinflussbarer Mensch kann sich darin verlieren und es kann zur Abhängigkeit kommen.
Insofern ist dein Ausgangspunkt, es nur als „für dich und von dir zu bewerten“ einzuordnen, ein gewisser Schutz vor Übertreibungen.
Das ist wie bei einem Künstler, der sicherstellt, nur für sich selbst zu arbeiten.
“ Mirjam“ hat geschrieben:Die Frage war ja eigentlich mehr: Hat Magie NUR psychologische Effekte, oder DARÜBER HINAUS auch noch "echte" Wirkung?
Nun, ich kämpfe mit Ansätzen für eine Erklärung, wie menschliche Wahrnehmung funktioniert.
Ich muss dabei das übliche Denken über mich auflösen in etwas, das dennoch dem üblichen Denken nicht völlig widerspricht und es muss funktionieren und zwar mit eindeutig vorhandenen Zutaten.
Es gibt hierzu ja bereits viele Vermutungen und Verdachtsideen (nicht von mir), von denen der Hauptteil genauso wie „Magie“ vor der Frage steht: „gibt es dieses DARÜBER HINAUS?“
Wenn wir unser „Funktionieren“ verstehen, dann könnte ich mir vorstellen, das auch Fragen wie „gibt es wirkliche Magie?“ nachhaltig verneint werden. Das wirkt sich dann aber auch auf Religionen und Philosophien aus.
Da werden dann plötzlich Leute Stuhlkreise bilden, die sich sonst aus dem Weg gegangen sind
Ich sehe keine Möglichkeit, wie es „Magie“ geben können soll, aber ich verstehe mein Funktionieren auch noch nicht, wodurch ich nur nachfragen kann, was der jeweilige Anhänger hinter „Magie“ vermutet und da bist du ja bereits eher vernünftig aufgestellt -> „ich kann jetzt schlecht mit dir streiten“
“ Mirjam“ hat geschrieben:Ich sehe das pragmatisch: Wenn es echt ist, ist es gut. Wenn es nicht echt ist, dann wirkt es trotzdem ein bisschen als Placebo. Und es schadet auch nicht, solange ich es nicht übertreibe (und dann ohne ein Orakel keinen Schritt mehr aus dem Haus tue). Aber da vertraue ich auf die skeptische, rationale Seite meiner Persönlichkeit, dass ich nicht zu weit abdrifte sondern ein gesundes Gleichgewicht von Vernunft und Intuition behalte.
Gegen eine Ausübung im privaten Rahmen (quasi auf die eigene Person beschränkt), bei der immer noch irgendwo das spektische Lächeln mit schwingt, und auf positive Effekte geachtet wird, kann kaum ein Argument gefunden werden.
Das ist wie bei einem Sportler, der naturgemäss die aktuelle körperliche Leistungsfähigkeit vor der Belastung nur schwer einschätzen kann und sich deshalb an Rituale hält, die „bei ihm funktionieren“, bei deren Aufdeckung er aber zu grinsen anfängt – „als erwachsener Mann rennt man halt auch nicht mit einem Schlumpf in der Hose rum, nachdem man sich die Schuhe auf eine ganz bestimmte Art angeschnallt hat“
