ThomasM hat geschrieben: ↑Mo 18. Feb 2019, 09:13
Hallo Mirjam
Dank für deine Bemerkungen. Wichtig finde ich, dass wir hier zeigen, wie man respektvoll miteinander umgehen kann, obwohl wir sehr gegensätzliche Einstellungen haben.
Ja, so geht es eben auch... und ist noch gar nicht mal so kompliziert. Danke dir ebenso
ThomasM hat geschrieben: ↑Mo 18. Feb 2019, 09:13
Eine grundsätzliche Unmessbarkeit ist keine Naturwissenschaft mehr. Naturwissenschaft definiert sich durch Messbarkeit.
Diskutierst du ein Phänomen, das grundsätzlich unmessbar sein soll, dann darfst du keine naturwissenschaftliche Terminologie zugrunde legen. Denn eine naturwissenschaftliche Terminologie impliziert Messbarkeit und du spiegelst etwas vor, was nicht der Wahrheit entspricht. Spreche darüber in den Ausdrücken des Glaubens, dann ist es korrekt.
Ja, ok, damit kann ich absolut leben.
Du hast schon recht, der Begriff "Wahrscheinlichkeit" ist vielleicht zu sehr wissenschaftlich besetzt. Den sollte ich in dem Zusammenhang verwerfen.
Thema grundsätzlich unmessbar oder noch nicht messbar: Hier möchte ich einen agnostischen Standpunkt vertreten.
Wir können es nach heutigem Stand nicht messen. Aber angesichts der grundsätzlichen Probleme statistischer Untersuchungen (confirmation bias, Datenmengen, und den leider oft ignorierten Unterschied zwischen Korrelation und Kausalität hattest du ja schon genannt) wird auch ein 100%iges widerlegen schwierig.
Es wäre mir zu weit gegriffen, die Wirkungen von Magie als "grundsätzlich unmessbar" zu definieren - wir kennen ja die Zukunft nicht, vielleicht werden wir noch überzeugende Methoden entwickeln können um die Frage in die ein oder andere Richtung zu entscheiden.
Daher: Zur Zeit nicht messbar. In Zukunft möglicherweise messbar, aber vielleicht auch grundsätzlich unmessbar - so wäre meine Meinung.
ThomasM hat geschrieben: ↑Mo 18. Feb 2019, 09:13
Bist du der Meinung, etwas sei noch nicht messbar, dann ist es deine Pflicht, einen Weg zur Messbarkeit einzuschlagen. Gute statistische Studien sind ein Weg dorthin. Das Problem der Studien ist Angst.
Wenn man einen Glauben hat, dann haben viele Menschen Angst, dass Studien diesen Glauben widerlegen.
Also schauen sie lieber nicht hin. Es war vielen Christen echt peinlich, dass jemand Gebete untersucht hat, und keine Abweichung vom Zufall gefunden hat. So etwas kann einem schon einmal die Glaubensbasis rauben.
Ganz deiner Meinung.
Wenn wir uns aus Angst den Weg zu Lernen und Erkenntnis selbst verbauen - das ist für mich nicht akzeptabel. Ein Glaube, der eine absichtliche Blindheit und Vermeidung nötig hat, ist meiner Meinung nach nicht viel wert. Im schlimmsten Fall müssten wir lieb gewonnene Überzeugungen dann revidieren und zugeben, dass wir falsch lagen - na und? Wir sollten doch froh sein um jeden Fortschritt im Wissen!
Ich würde daher auch an einer Studie teilnehmen, die meine Glaubensüberzeugungen möglicherweise widerlegt. Solange der Versuchsaufbau sauber ist... die Sache mit den Würfeln und den Zauberpapyri hat Potential
ThomasM hat geschrieben: ↑Mo 18. Feb 2019, 09:13
Mein persönlicher Ansatz ist, dass sich das Wirken Gottes in den Wahrscheinlichkeiten des Universums ausdrückt. Keine Verschiebung der Wahrscheinlichkeit, den Wahrscheinlichkeiten. Gott entscheidet sich sozusagen in letzter Sekunde. Das ist ein Glauben, weil es unmöglich ist, durch Messung einen Unterschied festzustellen, Messungen ergeben nur diese Wahrscheinlichkeiten.
(...)
Ich glaube lediglich nicht, dass der Drang zur Selbsterlösung - oder in deinem Fall der Selbstkontrolle - die in fast allen esoterischen Glaubensrichtungen enthalten ist, ein echtes Lebensfundament sein kann.
Ich muss dann immer an Münchhausen denken, der sich selbst aus dem Sumpf zieht. Die Natur - Gott - lässt diese Art der Ereignisse nicht zu.
Ein guter Ansatz, aber er ist mir zu deterministisch.
Wenn alles nur an Gottes Entscheidung hängt, welche Freiheit bleibt dann noch dem Menschen? Welche Eigenverantwortung, welche Handlungsmotivation, wenn letztlich doch nur göttliche Gnade zählt?
Mit dem Begriff "Selbsterlösung" habe ich das Problem, dass er immer noch eine notwendige "Erlösung" des Menschen voraussetzt.
Das tue ich nicht. In meiner Religion gibt es keine Ursünde und keinen Bedarf an Erlösung.
Und ich habe ja auch bereits geschrieben, dass ich ein Zusammenspiel von menschlicher Handlung und göttlicher Hilfe im Leben sehe.
Menschen sind nicht perfekt und können nicht alles kontrollieren. Aber wir sollten tun, so viel wir mit eigener Anstrengung vermögen.
Da, und nur da, wo ich wirklich allein nicht weiterkomme, da wende ich mich im Gebet an die Göttinnen und Götter. (und dann ist es auch ein Gebet ganz nach deiner Definition)
liebe Grüße
Mirjam