Menschen haben hier grundsätzlich das Problem, dass es sehr schwer ist, sich vorzustellen, nicht mehr zu sein.
Das ist verknüpft mit der Schwierigkeit zu verstehen, warum ich denn ich bin und wo ich denn war, bevor ich ich wurde. Warum spukt in meinem Kopf ein ThomasM herum und nicht ein Pluto?
Als Konsequenz ist die Vorstellung, dass "ich" irgendwie weiterexistiere (und vielleicht schon vorher existiert habe), wenn mein Körper gestorben ist, ein nahe liegender Gedanke.
Allerdings gibt mir die Naturwissenschaft darauf keine Antwort, du wirst keine Messung finden, die dir dieses vorher oder nachher messen kann. Du hast noch nicht einmal eine Messung, die dir anzeigt, dass du du bist. Zellen, Gene, körperliche Gestalt, all das kannst du messen, aber dein Ich kann man nicht messen.
Wenn du jetzt entscheidest, dass du nicht an etwas glauben willst, was man nicht messen kann, dann kannst du das, allerdings müsstest du konsequenterweise auch daran glauben, dass es dein Ich nicht gibt, nur deinen Körper, eine biochemische Maschine, die irgendwann verschrottet wird.
Ich für meinen Teil habe genug von Naturwissenschaft gelernt, um zu ahnen, dass die Naturwissenschaft nur einen Ausschnitt der Wirklichkeit sehen kann, und dass uns noch erheblich mehr dahinter erwartet. Also glaube ich auch an ein Leben, das dem körperlichen Tod folgt (erst Tod des alten Körpers, dann Auferstehung = neuer Körper).
Wie das im einzelnen passiert, weiß ich auch nicht. Und ich bin auch skeptisch, was die tradierten Himmel-Hölle Vorstellungen des Christentums angeht. Hier bin ich davon überzeugt, dass die Phantasie der Menschen die Wirklichkeit nicht annähernd erfassen kann, eine Phantasie, die auch immer von dem Zeitgeist und den egoistischen Vorstellungen der Menschen getrieben ist.