Abischai hat geschrieben: ↑So 20. Jan 2019, 21:56
Formuliere doch mal, wie Du das siehst, also wie Du selbst die von Dir gestellte Frage beantwortest.
Habe ich schon größtenteils. Aufgeteilt auf verschiedene Beiträge. Aber ich versuche es mal, zusammenzufassen. (es hat viele Jahre gebraucht, bis ich dazu kam, Schritt für Schritt)
Die Sünde ist, dass die Menschen sich von Gott abgewendet haben. Das sagt der Begriff auch aus.
Wo Gott im AT zur Umkehr aufgerufen hat, war seine eigentliche Botschaft: Kehrt um zu MIR.... damit ist alles gesagt, was nötig ist.
Da die Menschen merkten, dass sie durch die Abwendung von Gott immer weiter von Gott weg kamen und immer größere Fehler machten, haben sie Lösungen in der Suche nach dem Schuldigen gesucht. Irgendwie ein Labyrinth, das nicht wirklich Hilfe bringt, sondern eher mehr Irrwege.
Die wirkliche Lösung ist, das Gute zu suchen, in allen Dingen und mit dem Guten das Böse zu überwinden.(Röm 12,21) "Überwinden" ist die zweite Aufforderung Gottes, zu dem Ruf: "Kehrt um zu mir". Das heißt: wer mit Gott verbunden ist, findet mit ihm auch Möglichkeiten, mit dem Guten das Böse zu überwinden - so dass das Gute siegen kann - trotz aller Schwächen und Fehler jedes Menschen.
Da sich die Menschen aber immer mehr in der Suche nach dem Schuldigen verirrten, finden sie auch alleine keinen Weg mehr, das Gute wirklich zu finden - ohne Gott. Sie forderten Rache von den vermeintlich Schuldigen und brachten Opfer, um Gott zu besänftigen .....
Jer. 7,21-23 - So spricht der Herr der Heere, der Gott Israels: Häuft nur Brandopfer auf Schlachtopfer und esst Opferfleisch! Denn ich habe euren Vätern, als ich sie aus Ägypten herausführte, nichts gesagt und nichts befohlen, was Brandopfer und Schlachtopfer betrifft. Vielmehr gab ich ihnen folgendes Gebot: Hört auf meine Stimme, dann will ich euer Gott sein und ihr sollt mein Volk sein. Geht in allem den Weg, den ich euch befehle, damit es euch gut geht.
... und verloren die Möglichkeit der Gemeinschaft mit Gott immer mehr aus den Augen.
In diese Phase hat Gott dann Jesus geschickt und beauftragt, als vollkommenes Opfer zu Ende zu bringen. Damit die Frage der Schuld und die Opfer, die Rache und Strafen ein- für allemal geklärt sind und die Menschen durch Jesus den Weg zu Gott wieder finden.
Das Lösegeld ist demnach in beiden Fällen für die Menschen gedacht. Gott hat den Menschen seinen Sohn ausgeliefert und ihn von ihnen töten lassen, damit ihre Suche nach dem Schuldigen aufhören kann. Die Erlösung von der ganzen Verstrickung und Verwirrung zurück zur Gemeinschaft mit Gott ist das, was Jesus bewirkt hat - für jeden Menschen.
Und das ist die frohe Botschaft: Jesus HAT es bewirkt, und dem ist nichts mehr hinzuzufügen.
Die Botschaft, die behauptet, dass Menschen nur dann erlöst werden können, wenn sie sich bewusst zu Gott hinwenden, halte ich damit für ausgeschlossen.
Glaube und Gemeinschaft mit Gott geschieht dann, wenn jemand dem Ruf Gottes folgt. Das bewirkt, dass i
n diesem Leben Gott durch die Menschen, die mit ihm leben, gute Wege finden können, das Böse zu überwinden. Das, was nach dem Tod passiert und wie genau das abläuft, können wir nur erahnen, nicht wirklich wissen. Ich glaube jedenfalls, dass ALLE Menschen gerettet werden - weil das Erlösungswerk für alle Menschen vollkommen ist.