Janina hat geschrieben: ↑Fr 11. Jan 2019, 10:31
Claymore hat geschrieben: ↑Fr 11. Jan 2019, 10:01
Manche Lebensmittel sind bereits mit B12 verstärkt (ok, selten in Deutschland… eher in den USA).
Wozu auch? In Nahrung ist ja genug drin.

Es ging hier aber um vegane Ernährung.
So wie es in der Informatik “drop-in replacement†gibt, finde ich, sollte im Idealfall auch ein veganes Ersatzprodukt funktionieren. Milch hat z.B. Calcium, also sollte es auch Sojamilch zugesetzt bekommen. Fleisch hat Vitamin B12, also auch Tofu.
Es ist kein Problem das so herzustellen und auch nicht teuer. Während der Gesetzgeber bei Tiernahrung da ganz locker ist (Alleinfutter), ist er es bei Menschennahrung nicht.
Claymore hat geschrieben: ↑Fr 11. Jan 2019, 10:01
Das Nahrungsergänzungsmittel gehört aber zur Ernährung dazu.
Nö. Wer sich gesund ernährt, hat alles nötige.
Das ist eine Tautologie, sonst wäre die Ernährung nicht gesund.
Die Frage ist, was damit gewonnen ist, zu sagen “Nahrungsergänzungsmittel gehören nicht zur Kategorie ‘Nahrung’â€â€¦?
Mir ist schon klar, dass es nicht sehr gesund ist, auf 500 g Reis pro Tag + Vitamintabletten umzustellen. Aber daraus folgt nicht, dass es ungesund ist, sich auf eine Weise zu ernähren, dass Nahrungsergänzungsmittel zwingend sind, aber man diese Nahrungsergänzungsmittel auch nimmt.
Oder sagen wir diese obskure Methode um Sojamilch, Saft o.ä. zu vergären und darüber B12 entstehen zu lassen, wird doch mal zum Massenprodukt. Dann kann man sich ohne ein als “Nahrungsergänzungsmittel†klassifiziertes Produkt problemlos vegan ernähren. Aber was macht das praktisch für einen Unterschied?
Claymore hat geschrieben: ↑Fr 11. Jan 2019, 10:01
Also ich bin von realistischen Mengen ausgegangen. Wenn du jeden Tag 300 g Lachs isst, dann kann das natürlich hinhauen. Dann brauchst du keine Sonne.
Ich habe 130g ausgerechnet. Ohne Sonne, für Grottenolme. Cool, ein Hering hat auch richtig viel davon.
Den Hering hab ich weggelassen, weil ich da die absonderlichsten Schwankungen bemerkt habe. Von 8 µg / 100 g zu 20 µg / 100. Für die untere Grenze braucht es für 1000 I.U. 300 g für die oberste 125 g.
Ich finde 125 g Hering täglich allerdings auch eigenartig – obwohl natürlich machbar. Es trifft zwar nur Grottenolme aber das habe ich vorausgesetzt.
Claymore hat geschrieben: ↑Fr 11. Jan 2019, 10:01
Weizengras 2,8 µg / 100 g Vitamin B12 hat. Allerdings ist es auch extrem unrealistisch 110 g Weizengras pro Tag zu essen um den Tagesbedarf zu decken.
Eben. Ingwer soll auch noch "relativ" viel haben, wegen den Bakterien im Rhizom. Reicht aber auch nicht. Sollte als deutlicher Hinweis ausreichen, dass wir nicht zum Grasen geschaffen wurden.
Also vertragen würde man es. Es ist halt sehr teuer und schmeckt nicht mal besonders.
“nicht zum Grasen geschaffen†… da bahnt sich wieder die Naturrechtsethik an.
Claymore hat geschrieben: ↑Fr 11. Jan 2019, 10:01
Ich habe mittlerweile die Studie über die menschliche Vitamin B12 Synthese gefunden:
"Human faeces contain appreciable quantities of vitamin B12 or vitamin B12-like material presumably produced by bacteria in the colon, but this is unavailable to the non-coprophagic individual."
Danke.
Aber bitte sehr. Da geht es übrigens noch weiter:
“However, the human small intestine also often harbours a considerable microflora and this is even more extensive in apparently healthy southern Indian subjects. We now show that at least two groups of organisms in the small bowel, Pseudomonas and Klebsiella sp., may synthesise significant amounts of the vitamin.†Claymore hat geschrieben: ↑Fr 11. Jan 2019, 10:01
Ja, nur stammen 98% der verzehrten Tiere in Deutschland aus der Massentierhaltung. Wenn wir den Fleischkonsum um 98% gesenkt haben, dann können wir darüber reden, dass Veganismus was mit Luxus zu tun hat.
Dann ist Veganismus wohl was für Stadtkinder, die sich menschliche Massentierhaltung gefallen lassen. Ist wohl ein Überbevölkerungsproblem.
Es ging ja darum, dass Veganismus ein Luxus darstellt. Rein theoretisch könnte es Situationen geben, wo das der Fall ist. Z.B. könnte man Kühe auf einer
natürlichen Weidefläche halten. Wären
alle Menschen vegan, bliebe diese Ressource ungenutzt. Aber davon sind wir noch extrem weit entfernt. Und wenn, wäre es auch kein so großer Luxus.
Guck mal im Ruhrgebiet, wie Bergarbeitersiedlungen aussahen. Alle hatten einen Garten. Schrebergärten waren auch eine Einrichtung, um Leuten die Selbstversorgung mit Obst, Gemüse und Hühnern/Kaninchen zu ermöglichen. Offenbar ist Massentierhaltung eine zwingende Begleiterscheinung menschlicher Überbevölkerung, aber ein Symptom, nicht der Kern des Problems.
Das ist aber sehr theoretisch. Es wird ja auch viel mehr Fleisch gegessen als früher. 750 Millionen geschlachtete Tiere jährlich. Also 9 pro Kopf! Dazu kommen noch Absurditäten wie, dass man das Brustfilet des Huhns in Europa verkauft und den Rest mit dem Kühltanker nach Afrika schippert und dort billig verramscht.
Aber ja, das Kernproblem bleibt natürlich das töten von Tieren selbst.